Bergstraße. Mit großer Mehrheit hat die Synode des Evangelischen Dekanats Bergstraße den vom Dekanatssynodalvorstand (DSV) unter der Leitung von Präses Ute Gölz vorgelegten Regionalplan beschlossen. Damit wurden – bei einer Gegenstimme und fünf Enthaltungen – elf Nachbarschaftsräume festgelegt, in denen die 44 Gemeinden des Dekanats künftig zusammenarbeiten wollen, wie das Dekanat mitteilt. Vor der Beschlussfassung durch das Kirchenparlament im Bürgerhaus der Gemeinde Gorxheimertal hatte Dekan Arno Kreh noch einmal leidenschaftlich dafür geworben, den im Rahmen des Zukunftsprozesses „ekhn2030“ von den Gemeinden im Ried, an der Bergstraße und im Odenwald gemeinsam erarbeiteten Regionalplan zu billigen.
Angesichts von absehbar weniger Mitgliedern, weniger Geld, weniger Pfarrerinnen und Pfarrern und vor dem Hintergrund einer enormen Baulast, die die Gemeinden schultern müssen, sei die Bildung der Nachbarschaften die folgerichtige Reaktion. In dem „Prozess zur Kirchenentwicklung“, der bis 2030 vollzogen sein soll, werden künftig in den Nachbarschaften sogenannte Verkündigungsteams arbeiten, die aus mindestens vier Vollzeitstellen bestehen und die Bereiche Pfarrdienst, Gemeindepädagogik und Kirchenmusik abdecken.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau erwarte von ihren 25 Dekanaten zwar erst bis zum Herbst dieses Jahres eine Entscheidung über die jeweilige Regionalplanung, so Kreh, der DSV des Dekanats Bergstraße sei jedoch davon überzeugt: „Wir sollten uns nicht länger mit Strukturen befassen, als unbedingt nötig.“ Und eben jene Strukturfragen seien nunmehr hinreichend geklärt: „Wir haben in den vergangenen Jahren an vielen Stellen bereits nachbarschaftliche Zusammenarbeit entwickelt, darauf können wir jetzt aufbauen. Und die Kirchenvorstände haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Thema beschäftigt und viele Gespräche im Nachbarschaftsbereich geführt.“
Der Dekan dankte den Kirchenvorständen „herzlich für das große Engagement“, dass diese durch ihre „intensive Mitarbeit“ in den „breiten Beteiligungsprozess“ eingebracht hätten: „Wir haben dabei allen Varianten durchgespielt – und Alternativen zur Bildung von Nachbarschaften wurden keine vorgeschlagen.“ Jetzt gelte es möglichst frühzeitig in die nächste Phase einzutreten und in den Nachbarschaften „konkreter über die Inhalte zu sprechen“.
Die Regionalplanung sieht aus wie folgt:
Region Ried
Ried West: Biblis, Bobstadt, Bürstadt, Groß-Rohrheim, Hofheim, Nordheim
Ried Ost: Einhausen, Lorsch, Schwanheim
Lampertheim: Hüttenfeld, Lukasgemeinde Lampertheim, Martin-Luther-Gemeinde Lampertheim, Neuschloß
Viernheim: Auferstehungsgemeinde, Christuskirchengemeinde
Region Bergstraße
Bergstraße Nord-Ost: Bickenbach, Jugenheim, Ober-Beerbach, Seeheim-Malchen
Bergstraße Nord-West: Alsbach, Hähnlein, Zwingenberg
Bensheim: Auerbach, Gronau-Zell, Michaelsgemeinde, Schönberg-Wilmshausen, Stephanusgemeinde
Heppenheim: Christuskirchengemeinde, Heilig-Geist-Gemeinde
Region Odenwald
Odenwald Nord / Lautertal: Beedenkirchen, Fürth, Gadernheim, Lindenfels, Reichenbach, Schlierbach
Weschnitztal: Birkenau, Gorxheimertal, Mörlenbach, Reisen, Rimbach, Zotzenbach
Überwald: Affolterbach, Hammelbach, Wald-Michelbach red
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