Rund um Fastnacht

Zu Besuch in der Kräppelwerkstatt

Eine Mitarbeiterin der BAnane-Jugendredaktion hat einem Bensheimer Bäckermeister über die Schulter geschaut.

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© Anna-Lena Geiß

Bensheim. Egal, ob Berliner, Kräppel, Kreppel oder Krapfen – in jeder Region deutschlandweit heißt das beliebte Fastnachtsgebäck anders. Eines hat es aber gemeinsam: fast jedermann isst es gern. Man kann das Fettgebäck klassisch gefüllt mit Konfitüre oder ungefüllt genießen.

Mittlerweile gibt es Kräppel aber auch mit vielfältigen Füllungen wie Nougat, Eierlikör, Vanillepudding oder Apfel-Zimt-Füllung. Erwähnt wurden die Berliner Pfannkuchen, wie sie in Berlin genannt werden, erstmals im Jahre 1765.

Professionell: Der Besuch in der Bäckerei zeigte, wie vom Zusammenrühren des Teigs und über den Weg in das Fettbackgerät die Kräppel entstehen. © Geiß

Von Berlin nahmen die „Kanonenkugeln“ dann ihren Siegeszug durch Europa. Der Legende nach soll ein Berliner Bäckerjunge, den man nicht zur Artillerie einziehen wollte, die runden Gebäckstücke in Kanonenkugelform erfunden haben – aus verschmähter Liebe zur Schießkunst.

Wie genau man einen Kräppel backt, durfte ich bei einem Besuch in der Bäckerei Jakob mit Bäckermeister Dominik Jakob aus Bensheim erfahren. Nach einem Rundgang durch die Bäckerei widmeten wir uns dem Kräppel backen. Zuerst wogen wir die Zutaten Eier, Mehl, Butter, Hefe, Zucker, etwas Wasser und Salz mit einer großen Waage ab. Danach fügten wir die Gewürze Tonga-Bohne, Zitrone und Vanille hinzu.

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In der Waage sind alle Rezepte der Bäckerei gespeichert. So mussten wir nur das Kräppel-Rezept antippen. Dies erleichterte den Vorgang. Das Rezept war für 120 Kräppel gedacht. Anschließend kamen die Zutaten für den Teig in eine große Knetmaschine.

Die Knetmaschine knetete die Zutaten schnell in zwei Durchgängen zu einem fluffigen Teig. Nach dem Vorgang wurde der Teig nochmals mit der Hand durchgeknetet, bevor er dann für 20 Minuten abgedeckt und ruhig liegen musste.

Hmmm, nach der Arbeit schmeckt der Kräppel besonders gut. © Geiß

Nach der Ruhepause mussten wir den Teig nochmals abwiegen und in vier gleichgroße Stücke verteilen. Im Anschluss wurden diese vier Stücke nochmals durchgeknetet, bevor die dann für zehn Minuten abgedeckt ruhen mussten. Das Durchkneten nennt man auch Ballen.

Abstecher in den Gärraum

Nach dem Ruhen des Teigs ging es für den Teig in eine Kliefmaschine. Diese Maschine ist wie eine Hand, die die Berliner rund auf eine große Scheibe formt. Ein paar Minuten später konnte man die runden Berliner Teigrohlinge auf ein gefettetes Blech mit Pflanzenöl legen.

Anschließend kamen die Berliner in einem Gärraum. In diesem Raum ist eine sehr schwüle Luft, dies soll das „Aufgehen“ der Berliner vorantreiben. Im Gärraum blieben die Berliner für rund 45 Minuten. Gleich darauf kamen sie ins Fettbackgerät, wo die Berliner jeweils für drei Minuten von jeder Seite gebacken werden.

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Danach nochmals eine halbe Minute pro Seite. Wichtig dabei ist, der Deckel muss beim ersten Durchgang des Backens geschlossen bleiben. Zuletzt füllten wir die Kräppel noch mit Marmelade. Hierzu mussten wir den Kräppel auf das Marmeladengerät aufspießen und dann einen Knopf drücken – so kann die gewünschte Menge der Konfitüre in den Kräppel gespritzt werden.

Zum Schluss bestäubten wir den ihn noch mit Puderzucker. Er hat nicht nur wunderbar geschmeckt, sondern es hat auch großen Spaß gemacht, ihn selbst herzustellen. Anna-Lena Geiß

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