In Cassville, das ist eine Stadt in den USA, ist es wieder erlaubt: Kinder dürfen in der Schule geschlagen werden. Lehrer und Lehrerinnen dürfen den Kindern insgesamt bis zu drei Schläge mit einem Holzpaddel auf das Gesäß geben.
Eigentlich war auch in dieser Stadt, die im Bundesstaat Missouri liegt, das Schlagen von Kindern in den Schulen verboten. Auf Wunsch der Eltern – wie sich in einer Umfrage der Schulleitung gezeigt habe – wurde das geändert. Sie forderten dies Medienberichten zufolge anstatt von Schulverweisen.
Eltern entscheiden, ob Schläge erlaubt sind
Da es ein Wunsch der Eltern war, bekommen diese nun ein Formular und müssen ankreuzen, ob sie es erlauben, dass ihr Kind von Lehrkräften geschlagen werden darf. Bis jetzt sind 1900 Kinder davon betroffen. Es soll den Lehrkräften jedoch nicht erlaubt sein, Schläge auf den Kopf oder Ohrfeigen zu verteilen. Allgemein ist es in den USA in 19 von 50 Bundesstaaten nicht verboten, die Schüler und Schülerinnen in der Schule mit Gewalt zu züchtigen. Im Jahr 1977 hat der Oberste Gerichtshof beschlossen, dass die körperliche Züchtigung von Schulkindern mit der Verfassung übereinstimmt. Seitdem ist es jedem Bundesstaat selbst überlassen, ob er die körperliche Gewalt einführt oder nicht.
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An Privatschulen sei dies fast in jedem Bundesstaat erlaubt. Im Allgemeinen werden pro Jahr in Amerika tatsächlich mehr als 100 000 Schüler und Schülerinnen geschlagen. Meiner Meinung nach wird dabei übersehen, dass Gewalt an Schulen die Disziplin der Kinder und Jugendlichen nicht automatisch verbessert und außerdem für emotionale Probleme sorgt. Antonia Ehnes
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