Die Bauhaus-Märkte in Mannheim-Vogelstang und auf Columbus an der Bundesstraße 38 weisen derzeit eine große Ähnlichkeit auf: Die Flächen sind ziemlich leer. Und doch gibt es einen Unterschied. Denn auf der Vogelstang läuft der Ausverkauf. Es gibt nur noch Restbestände des ursprünglichen Angebots, bevor der Markt am 1. Juni nach 25 Jahren für immer schließt.
Dagegen entwickelt sich die nahegelegene Fläche auf Columbus in umgekehrter Richtung. Der Neubau des Bau- und Gartenmarkts strebt der Vollendung entgegen, am 28. Juni will Bauhaus das neue Fachzentrum eröffnen. Bis dahin müssen noch Fassadenteile montiert und der Parkplatz fertig gepflastert werden, vor allem aber muss der noch fast leere Markt eingerichtet werden.
„Üblicherweise haben wir sechs Wochen für die Einrichtungsphase“, sagt ein Bauhaus-Sprecher bei einem Medienrundgang. „Hier bleiben uns noch fünf Wochen, um fertig zu werden.“ Die großen Weiten, die sich im neuen Markt bieten, werden jedenfalls bald verschwinden. Gut zu erkennen sind die Hauptinformation am Eingang und die künftige Kassenzone. Für alles andere, etwa das Café mit Sitzbereich, das Bäcker Görtz betreiben wird, braucht es noch etwas Fantasie.
Die Regallänge reicht vom Mannheimer Wasserturm bis Neuostheim
Etwa 150 Personen kümmern sich in den nächsten Wochen um die Einrichtung. Seit Dienstag stellen im Haupthaus 40 Arbeiter einer Spezialfirma die Regale auf. Dabei montieren sie Material, das insgesamt 768 Tonnen wiegt. Deutlich weiter fortgeschritten sind sie im Drive-in, dem Bereich, der zum Beladen mit dem Auto befahren werden kann. Dort sind viele Regale schon mit Ware bestückt. Ihre Gesamtlänge beträgt 4,7 Kilometer - eine Distanz vom Wasserturm bis zum Flugplatz in Neuostheim, wie Bauhaus vorrechnet. Sie allein kosten mehr als eine Million Euro. Insgesamt investiert das Unternehmen in den Neubau 20 bis 25 Millionen Euro.
Parallel zum Aufbau geht es ans Einräumen der Regale mit Ware. Die kommt überwiegend aus dem Zentrallager in Krefeld, darüber hinaus hat Bauhaus bundesweit acht Zwischenlager, das nächstgelegene ist in Schifferstadt. Etwa 50 Lastwagen, beladen mit rund 1000 Paletten, steuern nun täglich den an der B 38 gelegenen Wareneingang an. Etwa 80 000 bis 100 000 Produkte werden nach Firmenangaben auf Lager sein.
Neues Bauhaus in Mannheim gehört zu den größeren
Mit rund 19 000 Quadratmetern gehört das neue Fachzentrum laut des Sprechers zu den größeren. Die durchschnittliche Fläche liege bei 12 500, das größte Bauhaus in Frechen bietet über 30 000 Quadratmeter. Die Filiale auf Columbus ist die 160. in Deutschland.
Um den Energieverbrauch niedrig zu halten, dringt durch die großen Fensterscheiben an der Vorderseite des Gebäudes und Lichtbänder auf dem Dach viel Tageslicht ins Innere. Das wirkt: Obwohl beim Presserundgang die Deckenbeleuchtung ausgeschaltet ist, ist es im Markt erstaunlich hell. Eine Dachbegrünung verhindert, dass sich das Gebäude im Sommer aufheizt und im Winter die Wärme nach außen dringt. Das Gründach soll außerdem einen Lebensraum für Tiere, Insekten und Pflanzen bieten.
Den Strombedarf wird überwiegend die Photovoltaikanlage decken. Im Winter geheizt und im Sommer gekühlt wird das Gebäude mit Wärmepumpen. Einen Fernwärme- oder Gasanschluss gibt es nicht.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/wirtschaft_artikel,-regionale-wirtschaft-so-wird-in-mannheim-ein-neuer-bauhaus-markt-eingerichtet-_arid,2209093.html