Geothermie

Vulcan Energy schließt seismische Untersuchungen in der Vorderpfalz ab

Vulcan Energy und BASF analysieren geologische Strukturen, um CO₂-freie Energie für Ludwigshafen und Frankenthal zu gewinnen. Eine detailliertere 3D-Analyse ist für den Winter 2025/26 geplant.

Von 
Jessica Blödorn
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Die Vibrotrucks unterwegs in der Region. © Adrian Müller

Karlsruhe. In der Vorderpfalz sind die seismischen Untersuchungen zur Nutzung von Tiefengeothermie abgeschlossen. Wie die Vulcan Energie Ressourcen GmbH mitteilte, wurden seit dem 24. Februar entlang einer etwa 70 Kilometer langen Strecke geologische Messungen durchgeführt. Zum Einsatz kamen sogenannte Vibrotrucks, die Schallwellen in den Untergrund sendeten, um dessen geologische Struktur zu analysieren.

Die Untersuchungen sind Teil eines gemeinsamen Projekts von Vulcan Energy und BASF. Ziel ist es, geothermische Energie aus dem Oberrheingraben für eine CO₂-freie Dampfversorgung des BASF-Stammwerks in Ludwigshafen zu nutzen. Laut Unternehmensangaben könnten dadurch jährlich bis zu 800.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Zusätzlich könnte eine nachhaltige Fernwärmeversorgung für Ludwigshafen und Frankenthal entstehen.

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Die jetzt abgeschlossenen 2D-Seismik-Messungen sollen als Grundlage für eine detailliertere 3D-Seismik im Winter 2025/26 dienen. Die Auswertung der aktuellen Daten wird voraussichtlich drei bis fünf Monate dauern und über das weitere Vorgehen entscheiden.

Vulcan-Geschäftsführer Thorsten Weimann sprach von einem „wichtigen Meilenstein“ auf dem Weg zur Nutzung der natürlichen Erdwärme für eine klimaneutrale Industrie und nachhaltige Fernwärme in der Region.

Allerdings gab es auch Widerstand gegen die Untersuchungen. In Meckenheim verhinderte die ehrenamtliche Ortsbürgermeisterin Silke Hoos, dass Vibrotrucks des Unternehmens in den Ortskern fuhren. Der Gemeinderat hatte das Vorhaben kurzfristig abgelehnt, da sich viele Bürger unzureichend informiert fühlten. Kritiker warfen Vulcan Energy eine mangelhafte Kommunikationsstrategie vor. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück.

Redaktion

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