IHK-Studie

Resilienz-Studie: Metropolregion Rhein-Neckar soll innovativer werden

Eigentlich steht die Metropolregion Rhein-Neckar im Moment solide da. Doch vor allem in einem Punkt sieht die Resilienz-Studie der IHK Verbesserungspotenzial.

Von 
Rahel Adel
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Die Metropolregion Rhein-Neckar ist geprägt von Industrie- und Chemieunternehmen wie der BASF in Ludwigshafen. © Uwe Anspach/dpa

Ludwigshafen. Attraktiv, wettbewerbsfähig, bekannt und anerkannt: So ist die Vision der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). Doch wie kommt sie dahin? Bevor Pläne geschmiedet werden können, muss erst einmal die Ausgangslage analysiert werden. Dafür haben die IHK Pfalz, die IHK Rhein-Neckar, die IHK Darmstadt und die IHK Rheinhessen eine Studie zum Thema Resilienz bei den Wirtschaftsforschern der IW Consult in Köln in Auftrag gegeben.

Resilienz – das bedeutet in diesem Kontext die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen und die Fähigkeit, dynamisch mit strukturellen Herausforderungen umzugehen. Die Forscher haben in der Studie die Resilienz der Metropolregion Rhein-Neckar mit den anderen Metropolregionen der Bundesrepublik verglichen. Indikatoren für die Resilienz sind in der Studie die Stabilität, die wirtschaftsstrukturelle Diversität und die Innovativität der Region.

Stabilität und Diversität sind in Rhein-Neckar laut Studie solide

Das Ergebnis? Kurz zusammengefasst schneidet die MRN im Vergleich zu den anderen Metropolregionen bei der Stabilität und Diversität solide ab. Die Region profitiere von einer guten Verkehrsinfrastruktur, abgesehen von einzelnen Problemen wie den Rheinquerungen. Außerdem sei die Mischung von großen, mittleren und kleinen Unternehmen eine Stärke der MRN, so IHK Rhein-Neckar Präsident Manfred Schnabel. Verbessern könne sich die Region jedoch im Bereich der Branchendiversität, denn es seien viele Unternehmen derselben Branchen angesiedelt.

Doch beim Thema Innovativität weist die MRN der Studie nach größeren Nachholbedarf auf. Spannend ist dabei, dass die MRN zwar viele wissenschaftliche MINT-Institute und überdurchschnittlich viele Beschäftigte in der Forschung und Entwicklung beherbergt. Doch dies lasse sich laut Studie nicht in Innovativitätsvorteile ummünzen – sprich: Es gibt unter anderem zu wenige Patentanmeldungen und Hightech-Gründungen. Oder wie es Albrecht Hornbach, Präsident der IHK Pfalz, ausdrückte: „Wir bringen die PS noch nicht auf die Straße.“

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Christian Jöst, Vizepräsident der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, bemängelt in dem Zusammenhang das, was er als „Förderdickicht“ bezeichnet. Es gebe viele Förderprogramme des Bundes, so Jöst, doch an die Fördermittel heranzukommen sei sehr schwierig und aufwendig. Dabei sei der große Vorteil von kleineren und mittleren Unternehmen die Flexibilität und Schnelligkeit – was jedoch durch die aufwendigen Antragsstellungen verhindert werde.

Studie der IHK: Mehr Innovation in Metropolregion Rhein-Neckar gefordert

Außerdem verlagern der Studie zufolge Großunternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zunehmend in andere Regionen. Um die Innovativität der MRN zu stärken, schlägt die IHK deshalb vor, Räume zu schaffen, in denen „Wissen generiert werden und Ideen gedeihen“ können. Kooperationen zwischen Unternehmen und Gründern sollen also intensiviert werden. Weitere Maßnahmen könnten der IHK zufolge Fast-Track-Genehmigungen für Technologieunternehmen, die Schaffung von Reallaboren oder ein Innovationsfonds sein.

Die ganze Studie ist unter diesem Link zu finden.

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