Einzelhandel

Keine Zukunft für „Gero Mure“-Filialen in Mannheim

Die schlechten Nachrichten aus dem Mannheimer Einzelhandel nehmen kein Ende. Nun trifft es die Planken mit voller Wucht und zwei Leerständen in bester Lage. Warum es für die "Gero Mure"-Filialen keine Rettung gibt

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Christian Schall
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Die Filiale des Schuhgeschäfts Gero in P 3 auf den Mannheimer Planken. Sie ist ebenso geschlossen wie der Standort in P 6. © Christian Schall

Mannheim. Die schlechten Nachrichten aus dem Mannheimer Einzelhandel nehmen kein Ende. Nun trifft es die Planken mit voller Wucht und zwei Leerständen in bester Lage: Für die beiden „Gero“- und „Gero Mure“-Schuhläden in P 3 und P 6 gibt es keine Rettung. Wie berichtet, hatte der Inhaber der Schuhfachgeschäfte, Alexander Seppel, Insolvenz angemeldet. Von dem Insolvenzverfahren sind rund 40 Beschäftigte in sechs Filialen betroffen: neben den beiden Mannheimer Standorten zwei Filialen in Baden-Baden sowie je eine in Heidelberg und Karlsruhe.

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Mannheim: Inhaber der „Gero Mure“-Schuhläden insolvent

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Christian Schall
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Nach Angaben der Insolvenzverwalterin Sandra Wirtz ist zwischenzeitlich der gesamte Schuhbestand verkauft worden, alle Läden sind inzwischen geschlossen. Wie die Insolvenzverwalterin auf Anfrage erklärte, konnte für beide Mannheimer Filialen keine Lösung erreicht werden. Es gebe zwar potenzielle Interessenten für eine Übernahme und sie wolle nicht ausschließen, dass zwischen den Beteiligten doch noch eine Fortführungsmodalität gefunden werden könne. „Aktuell sind jedoch die Vorstellungen über die Mietpreishöhe zu weit auseinander“, erklärte Wirtz.

Von der Lage her - mitten auf den Planken - sind beide Standorte für den Einzelhandel attraktiv. Besonders die Fläche in P 6, 22 dürfte für Interessenten lukrativ sein, denn Einrichtung und Ausstattung sind dort auf dem neuesten Stand. Erst im März dieses Jahres hatte Alexander Seppel das Geschäft eröffnet, nachdem er den Standort in P 7 aufgegeben hatte. Mit einem weiteren Laden in O 7 gab es bis vor vier Jahren auf den Planken zwischenzeitlich sogar drei „Gero Mure“-Filialen. Die Firmengeschichte begann vor 45 Jahren, als Seppels Vater Claus 1979 in Heidelberg den ersten Schuhsalon Leone eröffnete.

Außerhalb Mannheims gibt es eine Zukunft für die Geschäfte

In den anderen Städten geht es jedoch weiter: Für eine Filiale in Baden-Baden wurde laut Wirtz „eine tolle Lösung“ gefunden. Hier wird das Schuhhaus Prange aus Düsseldorf im Oktober den Geschäftsbetrieb im Rahmen einer sogenannten übertragenen Sanierung übernehmen und fortführen - nach sehr intensiven und langen Verhandlungen. Auch in Karlsruhe gibt es eine Nachfolge, hier hat am 1. Oktober die Gero Mure GmbH übernommen. Die neue Gesellschaft will auch in Heidelberg den Betrieb fortführen und sucht nach Räumlichkeiten. Dort führt Wirtz außerdem Gespräche mit dem bisherigen Vermieter.

Ein Großteil der Mitarbeiter habe bereits Aufhebungsverträge unterschrieben. Die Insolvenzverwalterin ist zuversichtlich, dass sie eine neue Stelle finden werden: „Da die Mitarbeiter allesamt sehr qualifiziert sind und die Situation auf dem Arbeitsmarkt entsprechend gut ist, gehe ich davon aus, dass im Ergebnis kein Mitarbeiter ohne ein neues Anstellungsverhältnis bleiben wird“, erklärte Wirtz. Ein besonderes Lob richtet sie an die bisherige Belegschaft: „Ich habe selten Mitarbeiter erlebt, die trotz der Situation immer und immer wieder über Wochen hinweg unermüdlich ihre Tätigkeit für das Einzelunternehmen erbracht haben.“ So habe der Geschäftsbetrieb vollumfänglich bis zum Ende fortgeführt werden können.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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