Traktoren

John Deere erwartet 2024 auch in Mannheim ein schwächeres Geschäft

Der Traktorenhersteller John Deere rechnet nach starken Vorjahren für 2024 mit einer Abkühlung - auch der Standort in Mannheim dürfte betroffen sein. Die neue Europa-Chefin Deanna M. Kovar will trotzdem nicht von Krise sprechen.

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Tatjana Junker
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Bei John Deere in Mannheim arbeiten rund 3600 Menschen. © John Deere

Mannheim. Der Landmaschinenspezialist John Deere hat 2023 an seinem Mannheimer Standort mehr Traktoren produziert als im Vorjahr: Mehr als 40 000 Fahrzeuge liefen hier im gerade zu Ende gegangenen Geschäftsjahr vom Band. „2023 war ein fabelhaftes Jahr, eines der besten in unserer Unternehmensgeschichte“, sagte die neue Europa-Chefin Deanna M. Kovar, als sie am Mittwoch in Mannheim die Jahresbilanz des US-Konzerns vorstellte. Die 45-Jährige löst Markwart von Pentz auf der Position ab.

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Neue Europa-Chefin von John Deere: "Sind in Mannheim gut aufgestellt"

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Tatjana Junker
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Das Unternehmen habe 2023 sowohl mehr Maschinen verkauft als auch höhere Preise bei Kunden durchsetzen können, so Kovar. Insgesamt stieg der Umsatz im Konzern auf 55,6 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: knapp 48 Milliarden). Der Nettogewinn legte von rund sieben auf gut zehn Milliarden US-Dollar zu.

Abschwächung erwartet

Für das kommende Jahr geht der Landmaschinenhersteller von einem etwas schwächeren Geschäft aus. Konzernweit wird für 2024 ein Nettogewinn in Höhe von 7,75 bis 8,25 Milliarden US-Dollar erwartet.

Von einer Krise sei man unterdessen bei John Deere weit entfernt. „Wir sprechen hier eher von einer Normalisierung nach den starken Vorjahren“, so die neue Europa-Chefin. Wie viele Traktoren 2024 in Mannheim gebaut werden, könne man derzeit noch nicht sagen. Trotz möglicherweise sinkendem Auftragsvolumen geht Kovar am Standort von einer stabilen Beschäftigung aus. Bislang sei geplant, frei werdende Stellen nachzubesetzen. Vorübergehende Auftragsrückgänge könne man durch flexible Arbeitszeitkonten auffangen. Mit Blick auf die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung in den Fabriken spiele zudem die Qualifizierung der Belegschaft eine große Rolle.

Insgesamt arbeiten am John-Deere-Standort in Mannheim rund 3600 Menschen, davon etwa 600 im Bereich Forschung und Entwicklung. In Walldorf beschäftigt John Deere weitere 400 Menschen.

Rekordjahr bei Wirtgen

Zu dem US-Konzern gehört seit einigen Jahren außerdem die Wirtgen Group – und damit das Vögele-Werk in Ludwigshafen. Hier werden Straßenfertiger gebaut, am Standort arbeiten aktuell rund 1200 Beschäftigte. Nach Angaben von Volker Knickel, Mitglied der Geschäftsführung, hat die Wirtgen Group 2023 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn Rekordmarken erreicht. Insbesondere Vögele habe seine Position als Weltmarktführer ausbauen können.

Zusätzliches Geschäft könnte möglicherweise durch die Markteinführung eines neuen Mini-Straßenfertigers mit Batterieantrieb nach Ludwigshafen kommen. Sie ist für das kommende Jahr geplant. Es gebe die Überlegung, das neue Modell künftig in Ludwigshafen zu bauen, so Knickel. Der Mini-Straßenfertiger kommt bei kleineren Flächen, also etwa auf Radwegen oder zwischen Gleisanlagen, zum Einsatz.

Redaktion Wirtschaftsreporterin

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