Chemie

Ludwigshafener BASF-Beschäftigte befragen Vorstand zur Zukunft des Werks

Neue Strategie, massiver Sparkurs, drohende weitere Einschnitte - kein Wunder, dass der Fragebedarf in der BASF-Belegschaft groß war beim Townhall-Meeting in Ludwigshafen.

Von 
Bettina Eschbacher
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Die BASF-Beschäftigten treibt die Sorge um die Zukunft des Ludwigshafener Werks um. © BASF

Ludwigshafen. Der Informationsbedarf im Ludwigshafener BASF-Werk war groß. Vergangene Woche hatte der BASF-Vorstandsvorsitzende Markus Kamieth seine neue Strategie vorgestellt. Dabei wurde auch das Ergebnis einer Analyse für alle Produktionsanlagen im Stammwerk Ludwigshafen bekanntgegeben: Danach hat sich die Mehrheit der 160 Anlagen zwar als wettbewerbsfähig erwiesen. Bei 22 Prozent der Anlagen aber ergab sich ein Risiko, sie gelten als nicht ausreichend wettbewerbsfähig. 

Standortleiterin Katja Scharpwinkel hatte angekündigt, dass jetzt genau geprüft werde, welche Maßnahmen bei diesen Problemfällen helfen könnten. Das werde wohl auch zu „weiteren Anlagenschließungen führen“. Bislang ist klar, dass die BASF am Standort 13 Anlagen stilllegen will.

Auch Betriebsratschef Horvat begrüßt den Austausch

An diesem Mittwoch nun stellten sich Kamieth und Scharpwinkel bei einem Townhall-Meeting den Fragen der Ludwigshafener Belegschaft. Gleich vorweg: Neues zu den Plänen für das Werk gab es nicht, dafür aber viele Detailfragen.

Bei den Teilnehmern kam dieses direkte Format überwiegend gut an. Auch Betriebsratschef Sinischa Horvat erklärte: "Wir begrüßen es, dass sich Standortleiterin Katja Scharpwinkel und Vorstandsvorsitzender Markus Kamieth in Ludwigshafen den Fragen, Anregungen und Sorgen der Mitarbeitenden am Standort gestellt haben." Horvat bekräftigte aber auch, dass der Betriebsrat bei seiner Forderung bleibe, "dass die aktuellen Pläne und Maßnahmen nicht zu einseitig auf Kostensenkungen ausgerichtet sein dürfen". 

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Horvat: Im November starten Verhandlungen zur Standortvereinbarung

Mit Spannung erwartet wird nun der Abschluss einer weiteren Standortvereinbarung für die Zeit nach 2025. Dann läuft die bisherige Vereinbarung aus, die Rahmenbedingungen für die Belegschaft festlegt. Sie schützt zum Beispiel vor betriebsbedingten Kündigungen. "Der Beginn der Verhandlungen ist für November geplant", so Horvat. Er verwies auf "wesentliche Elemente" der bisherigen Standortvereinbarungen, wie eine Laufzeit von etwa fünf Jahren, Schutzmechanismen für Mitarbeitende, insbesondere der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, und Investitionen am Standort Ludwigshafen. "Mit diesen Eckpunkten werden wir sicher auch jetzt wieder in die Verhandlungen gehen", bekräftigte Horvat.

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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