Chemie

BASF verkauft Suvinil-Geschäft in Brasilien

Die Trennung von dem Geschäft mit Bautenanstrichmitteln ist Teil der neuen BASF-Konzernstrategie. Sie könnte der erste Schritt von weiteren milliardenschweren Verkäufen sein.

Von 
Bettina Eschbacher
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Das brasilianische Bautenanstrichmittel-Geschäft der BASF wird hauptsächlich unter der Marke Suvinil vertrieben. Jetzt steht es vor einem Verkauf. © BASF

Rhein-Neckar. Die BASF verkauft ihr brasilianisches Geschäft mit Bautenanstrichmitteln, das Teil des BASF-Unternehmensbereichs Coatings ist. Außerdem hat der Ludwigshafener Chemiekonzern angekündigt, weitere strategische Optionen für die verbleibenden Coatings-Aktivitäten zu prüfen. Dazu gehören die Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke sowie Oberflächenbehandlungen.

Das Bautenanstrichmittel-Geschäft in Brasilien geht laut einer Mitteilung an den US-Konkurrenten Sherwin-Williams. Der Kaufpreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt 1,15 Milliarden US-Dollar (knapp 1,1 Milliarden Euro). Die Transaktion umfasst der Mitteilung zufolge die Produktionsstandorte in Demarchi und Jaboatão, die damit verbundenen Verträge, die Marken Suvinil und Glasu! sowie die rund 1.000 Mitarbeitenden. Die Veräußerung werde voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen, vorbehaltlich der Genehmigung der Wettbewerbsbehörden.

BASF-Geschäftszweig ist fast nur in Brasilien tätig

Das Geschäft mit Farben und Farbvorbereitungsprodukten erzielte 2024 einen Umsatz von rund 525 Millionen US-Dollar (rund 500 Millionen Euro) und ist „das einzige nennenswerte Business-to-Consumer-Geschäft von BASF“, das heißt, die Produkte gehen direkt vom Unternehmen zum Privatkunden.

Autoindustrie ist Hauptkunde von BASF-Coatings

  • Bei BASF-Coatings sind aktuell weltweit 11.850 Menschen beschäftigt.
  • Der Umsatz lag 2023 bei 4,4 Milliarden Euro.
  • Zum Beschichtungsgeschäft gehören mehr als 70 Werke, darunter auch in Münster und Frankfurt. Hauptkunde ist die Autoindustrie.
  • In der Region, also in Ludwigshafen oder Lampertheim, gibt es nach Angaben einer Sprecherin keine Coatings-Produktion.

Der Geschäftszweig sei nahezu ausschließlich in Brasilien tätig und weise nur begrenzte Synergien mit anderen Coatings-Geschäften innerhalb von BASF auf, heißt es in der Mitteilung weiter. Er hat eine jahrzehntelange Tradition im Konzern. BASF beteiligte sich 1969 ertsmals an Suvinil. BASF und Sherwin-Williams wollen bis zum Abschluss der Transaktion als strikt unabhängige Unternehmen agieren.

Suvinil-Verkauf ist Teil der neuen BASF-Konzernstrategie

„Die Unterzeichnung stellt einen wichtigen Schritt dar, den Wert unserer eigenständigen Geschäfte zu erschließen, und ich freue mich, dass wir so schnell vorangekommen sind bei der Suche nach einem neuen Zuhause für Suvinil“, sagt Anup Kothari, im BASF-Vorstand verantwortlich für den Unternehmensbereich Coatings. Der Verkauf ist Teil einer neuen Konzernstrategie, genannt „Winning Ways“, die Vorstandschef Markus Kamieth im September 2024 verkündet hatte.

BASF will sich stärker auf die Kerngeschäfte wie Chemicals oder Nutrition & Care konzentrieren. Ausgelagert und als eigenständige Geschäfte geführt wurden neben Coatings auch die Geschäfte mit Batteriematerialien und mit Katalysatoren sowie die Pflanzenschutz- und Saatgut-Sparte. Für letztere wird ein teilweiser Börsengang erwogen. Kamieth hatte bereits bei der Vorstellung der Strategie erklärt, dass man weiter in diese Geschäfte investiere, aber auch andere Portfolio-Optionen prüfe.

BASF prüft auch „strategische Optionen“ für die übrigen Coatings-Bereiche

Offenbar will sich BASF nun vollständig von dem Geschäft mit Beschichtungen, das vor allem an die Autoindustrie liefert, trennen oder sich neue Partner dafür suchen. Das würde auch deutsche Coatings-Standorte, zum Beispiel in Münster und Frankfurt, betreffen. „Im zweiten Quartal 2025 beabsichtigt BASF, an den Markt zu gehen, um weitere strategische Optionen für ihre verbleibenden Coatings-Aktivitäten zu prüfen, die Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke sowie Oberflächenbehandlungen umfassen.“

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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