Im Test

Kia EV3: Markant im Aussehen, großzügig beim Platz

In der Elektrooffensive von Kia geht es Schlag auf Schlag. Am vorerst unteren Ende der Modellpalette rollt der kompakte SUV EV3 an. Was dieser alles kann.

Von 
Christian Schall
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Viele Designelemente des EV3 sind ungewöhnlich, mit dem markentypischen „Tigergesicht“ ist er als Kia zu erkennen. © Kia Motors

In der Elektrooffensive von Kia geht es Schlag auf Schlag. Nur kurz nach der Wuchtbrumme EV9 folgt am vorerst anderen Ende der Modellpalette der kompakte SUV EV3, der technologisch an den großen Bruder angelehnt ist. Und die nächsten vollelektrischen Modelle der Koreaner stehen schon in den Startlöchern.

Kia EV3 im Test: „Tigergesicht“ in der Front

Doch hier soll der EV3 im Mittelpunkt stehen, der in der kurzen Zeit seit seiner Präsentation schon Preise wie „Goldenes Lenkrad“ oder „World Car of the year“ eingeheimst hat. Zwar verkörpert er die typische Kia-Designsprache mit „Tigergesicht“ in der Front, doch mit vielen unkonventionellen Gestaltungselementen hebt er sich von der Masse ab und verlangt nach Aufmerksamkeit. Markante Merkmale sind vertikale Scheinwerfer an Front und Heck, ein Heckspoiler, breite C-Säulen und schwarze Zierelemente rund um die Radkästen, die damit fast eckig erscheinen.

Der Platz im Cockpit ist großzügig bemessen. © Kia

Wer das erste Mal die Türen des EV3 öffnet – vorne über versenkbare Griffe, hinten oben neben der C-Säule – und einsteigt, wird beeindruckt sein vom Raumgefühl. Im Fall des Testwagens unterstreichen helle Farbtöne bei Polstern und Ablagen diese Wahrnehmung. Trotz nur 4,30 Meter Außenlänge aber 2,68 Meter Radstand, geht es vorne luftig zu, mit viel Platz und Komfort für Fahrer und Beifahrer. Beide trennt ein verschiebbarer Tisch, der laut Kia bei Ladepausen zum Abstellen von Tablet und Laptop genutzt werden kann. Darunter befindet sich ein großes Ablagefach. Die sehr bequemen und mit vielen Verstelloptionen ausgestatteten Sitze bieten eine Liegefunktion, um auch im Parkzustand eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen.

Auch den Fond-Passagieren mangelt es nicht an Bewegungsfreiheit für die Beine und hohem Sitzkomfort. Auf den Außenplätzen nehmen die Köpfe Großgewachsener aber Kontakt mit dem Dach auf.

Hinter der zweiten Reihe kommen noch einmal sehr ordentliche 460 Liter unter, egal ob Großeinkäufe oder Reisegepäck. Ein weiteres 25-Liter-Fach befindet sich unter der Fronthaube.

Kia EV3 GT-line

Motor: Permanentmagnet-Synchronmaschine

Leistung: 150 kW / 204 PS

Batteriegröße : 81,4 kWh

Max. Drehmoment: 283 Nm

Antrieb: Frontantrieb, Ein-Gang-Reduktionsgetriebe

Höchstgeschw.: 170 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 7,9 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 16,2 kWh / Testverbrauch: 18,7 kWh

Max. Ladeleistung: 128 kW, 10 bis 80 Prozent in 31 Minuten (DC)

Reichweite: bis zu 563 km

Länge: 4.310 mm, Breite: 1.850 mm, Höhe: 1.570 mm

Leergewicht: 1.885 kg

Kofferraum: 460 - 1251 l, plus 25 l vorne

Preis: 48.690 Euro

Serienausstattung: 19 Zoll LM-Räder, LED-Scheinwerfer u. -rückleuchten, Wärmepumpe, Klimaautomatik, Kia-Kartennavigation m. 12,3 Zoll Bildschirm, Multifunktionslenkrad, Rückfahrkamera, Harman/Kardon Premium Soundsystem, Sitzheizung vorn, Lenkradheizung, el. Heckklappe, Sitzbezüge in Ledernachbildung, Außenspiegel el. verstell- u. beheizbar, versch. Assistenzsysteme. cs

Dort arbeitet auch der Antriebsstrang des EV3 mit einem 204 PS starken Elektromotor. Der schiebt den Wagen leichtfüßig voran, jedoch mit gut dosierter Kraft und nicht übermütig. Dennoch meistert er alle Alltagssituationen im Straßenverkehr mühelos. Wie stark das Aggregat beim Lupfen des rechten Pedals abbremsen soll, kann über die Lenkrad-Paddles bestimmt werden: Vom Rollen ohne Widerstand bis zum Stillstand (One-Pedal-Fahren) ist alles möglich. Die Lenkung verleiht dank ihrer guten Abstimmung ein gutes und sicheres Fahrgefühl und Agilität. Zu hohem Komfort trägt das gut abfedernde Fahrwerk bei.

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In der Stadt und auf Landstraßen beweist der EV3 eine hohe Effizienz. Hier sind Verbräuche von 15 bis sogar nur 13 kWh drin. Bei Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn steigt der Wert auf 24. Ist der 81,4 kWh-Akku vollgeladen, sind 400 Kilometer Reichweite realistisch. Interessant: Das Display zeigt eine Mindest- bis Optimalreichweite an.

Auch das Heck zieren vertikale Scheinwerfer. © Kia Motors

Auf Langstrecken plant das Navi Ladestopps ein und konditioniert die Batterie vor. So wird fast aus dem Stand die maximale Ladegeschwindigkeit erreicht, und in etwa elf Minuten sind 100 Kilometer nachgeladen.

In der hoch ausgestatteten GT-line ist der EV3 nur mit großem Akku zu haben und kostet ab 48.690 Euro. Das Einstiegsmodell mit 58,3 kWh-Akku startet in der Ausstattung Air bei 35.990 Euro. Wie immer bei Kia gibt es sieben Jahre Garantie.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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