Im Test

Autotest: Der neue Hyundai Inster - ein erfrischendes E-Mobil

Der neue Hyundai Inster zeichnet sich nicht nur durch seine kompakten Maße als perfektes Stadtauto aus, er lädt auch schnell und ist spritzig.

Von 
Stephan Eisner
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Als putziger Kleinwagen zieht der neue Hyundai Inster die Blicke auf sich. © Hyundai

Eines der größten Mankos bei der E-Mobilität ist die Tatsache, dass durchgehend fast alle Modelle zu groß - und vor allem zu teuer sind. Erfrischende Kleinwagen mit Reichweite gibt es leider nur sehr wenige. Nun zeigt sich eine Alternative auf: Der neue Hyundai Inster, ein schmales und kurzes, kastiges Gefährt, das mit seinen drolligen runden Lichtelementen und den Pixel-Leuchten die Blicke auf sich zieht. Und es gibt ihn ab 23.900 Euro.

Aufgeräumtes und klar gegliedertes Cockpit. © Hyundai

Man ist ja fast schon versucht, zu sagen, „typisch Fernost“, wenn nur schon die Basisausstattung betrachtet wird: Sieben Airbags, Parkpiepser hinten, DAB-Radio, Smartphone-Verbindung via Apple CarPlay und Android Auto, elektrische Fensterheber vorn und hinten, ein höhen- und längsverstellbares Lenkrad, digitale Instrumente, ein 10,3-Zoll-Touchscreen und sogar ein Navigationssystem sind im „Select“ bereits an Bord. Dazu kommen zahlreiche Assistenzsysteme. Wir reden hier von einem Kleinstwagen!

Hyundai Inster Prime

Motor: Elektromotor

Leistung: 85 kW / 115 PS

Batteriegröße: 49 kWh

Max. Drehmoment: 147 Nm

Antrieb: Frontantrieb, einstufiges Reduktionsgetriebe

Höchstgeschw.: 150 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 10,6 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 14,9 kWh / Testverbrauch: 15,6 kWh

Max. Ladeleistung: 85 kW (DC), 10 bis 80 % in 30 Minuten

Reichweite: bis zu 370 km (lt. Hersteller)

Länge: 3.825 mm, Breite: 1.610 mm, Höhe: 1.575 mm

Leergewicht: 1.410 kg

Kofferraum: 351 bis 1.059 l

Preis: 30.100 Euro

Serienausstattung: 17-Zoll-LM-Räder, Navigationssystem, Einparkhilfe mit Rückfahrkamera und Notbremsfunktion, Voll-LED-Projektionsscheinwerfer, Sitzheizung, Klimaautomatik, Wärmepumpe, Ambientebeleuchtung, Infotainment mit 10,3-Zoll-Touchscreen, 360-Grad-Kamera, zahlreiche Assistenzsysteme. se

Für 2000 Euro mehr gibt es die Ausstattungslinie „Trend“, dann lässt sich die Rückbank um 16 Zentimeter längs verschieben, die Lehnen im Fond in der Neigung verstellen und die beiden Vordersitze flach legen. Bei nun 2,20 Meter Liegefläche ist sogar eine Übernachtung drin.

Nach oben ist das Raumgefühl luftig.

Doch das ist etwas zu abwegig. Viel wichtiger ist ja, wie sich die Platzverhältnisse im Alltag anfühlen. Naja, wir sitzen in einem 3,82 Meter kurzen und 1,60 Meter breiten Mobil, und da rücken sich Fahrer und Beifahrer schon auf die Pelle. Nach oben ist das Raumgefühl luftig. Und selbst wenn die Rückbank deutlich nach vorne geschoben ist, können hinten zumindest zwei Personen sitzen, ohne von einer Thrombose gefährdet zu sein. Ist die Bank vorne, reicht auch der sonst kleine Kofferraum für den Familieneinkauf oder den Wochenendtrip.

Schmal und hoch kommt der Inster daher. © Hyundai

Der Inster kommt in zwei Antriebsvarianten daher. Die Basis leistet 97 PS und verfügt über eine 42 kWh große Batterie für eine Reichweite von bis zu 327 Kilometern. Der größere Antrieb (1.500 Euro Aufpreis) bietet 115 PS und einen 49 kWh großen Akku, der bis zu 370 Kilometer schaffen soll. Unter Idealbedingungen im Test sind wir rund 300 Kilometer weit gekommen. Am Schnellader braucht der Hyundai dann 30 Minuten, um 80 Prozent zu erreichen.

Richtig cool ist, dass das Navi Ladestopps einplant und bei der Topvariante „Prime“ eine Wärmepumpe für batterie- und damit reichweitenschonenderes Heizen im Winter sorgt. Die Batterie wird vorkonditioniert, auf Temperatur gebracht, um flotter an Schnellladesäulen zapfen zu können. Diese Vorbereitung erledigt der Inster automatisch, wenn eine entsprechende Säule als Ziel im Navi eingegeben wird. Allerdings nur dann, einen Knopf gibt es nicht.

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Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass E-Autos schwungvoll in Gang kommen. Ansatzlos tut dies auch der Inster, wenngleich die 10,6 Sekunden auf 100 das Bild etwas verzerren. Bis 70 km/h müssen sich andere Verkehrsteilnehmer schon strecken, um mitzukommen. Da darf natürlich auch das Fahrwerk nicht schlappmachen. Für einen Kleinstwagen meistert der Hyundai Bodenwellen und schlechte Strecken sehr souverän, er rollt sanft ab und nimmt trotzdem mutig auch strenge Kehren. Die Verarbeitung ist top, selbst wenn die Passagiere viel Hartplastik empfängt. Das schmälert das Gesamtpaket nicht: endlich wieder ein erfrischender Kleinwagen mit E-Antrieb.

Ressortleitung Projektredakteur/Autoredakteur

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