Im Test

Der Audi Q7 - mit viel Platz auf große Fahrt

Audi hat sein SUV-Flaggschiff Q7 überarbeitet, schenkt ihm neues Licht und behält die alten Tugenden wie den hohen Komfort und kraftvolle Motoren.

Von 
Stephan Eisner
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Von vorne fällt beim überarbeiteten Audi Q7 vor allem der Kühlergrill mit den Wabenformen auf. © Audi

Große SUV polarisieren, sie gelten als Schluckspechte und Parkplatzräuber. Und doch sind sie beliebt - bei Familien, weil sie Kinder und Gepäck, oft sogar als Siebensitzer, mühelos von A nach B bringen oder auch wunderbar als souveränes Reisefahrzeug taugen, das eine sehr gute Übersichtlichkeit bietet. Ein Vertreter dieser Art ist der Audi Q7, der jüngst aufgefrischt wurde.

Aufgeräumt, übersichtlich und sehr hochwertig: das Interieur. © Audi

Die Neuerungen an dem Boliden sind sehr schnell zu erkennen: Der Frontgrill hat nun ein Wabenmuster und die Heckleuchten sind deutlicher herausgearbeitet. Den Q7 gibt es nun - endlich - auch mit HD Matrix LED-Scheinwerfern inklusive Laser als Zusatzfernlicht (2.350 Euro). Schon serienmäßig erhellen LED-Scheinwerfer die Fahrbahn. Das Laserlicht wird ab 70 km/h aktiv und erhöht die Reichweite des Fernlichts deutlich. Neu für die Top-Ausstattung der Scheinwerfer: die digitalen Tagfahrlichtsignaturen. Sie verleihen dem Q7 einen markanten Auftritt - und es kann aus vier verschiedenen Lichtsignaturen gewählt werden. Es ist immer wieder beeindruckend, wie gut dieses Licht ist, das sich - nachdem der Gegenverkehr passiert ist - wie ein Vorhang zu einer hell erleuchteten Bühne öffnet.

Stärkere Individualisierung des Infotainmentsystems

Erstmals können Passagiere direkt auf beliebte Apps von Drittanbietern (zum Beispiel Spotify oder Amazon music) zugreifen. Regelmäßige Software-Updates sowie ein stetig wachsendes Angebot ermöglichen eine noch stärkere Individualisierung des Infotainmentsystems.

Mit mindestens 867 Litern schluckt der Q7 ordentlich Volumen. © audi

Als Optionsausstattung (2.050 Euro) kann eine elektronisch geregelte Luftfederung mit stufenlos adaptivem Dämpfungssystem gewählt werden. Sie bietet nicht nur eine Niveauregulierung, etwa wenn mit 3,5 Tonnen Anhängelast Wohnwagen oder Pferdeanhänger durch die Gegend geschleppt werden, sondern sie senkt auf Autobahnetappen die Karosserie ab oder hebt sie an, wenn einmal eine holprige Strecke ansteht. Zudem schafft sie einen Komfortgewinn, denn der große Q7 federt dann wunderbar über Querfugen oder Bodenwellen hinweg. Dennoch kann er richtig zupacken, wenn es mal zügig in eine Kurve geht. Mit einem Mal wird der Koloss zum Wedelkönig.

Audi Q7 50 TDI quattro

Motor: Sechszylinder-Diesel

Hubraum: 2.967 ccm

Leistung: 210 kW / 286 PS

Max. Drehmoment: 600 Nm

Antrieb: Allradantrieb, Achtstufen-Tiptronic

Höchstgeschw.: 241 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 6,1 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 7,8 l /Testverbrauch: 8,0 l

CO2-Emission: 204 g/km

Leergewicht: 2.100 kg

Länge: 5.072 mm, Breite: 1.970 mm, Höhe: 1.690 mm

Kofferraum: 867 - 1.993 l

Preis: 83.900 Euro

Serienausstattung: 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, el. einstellbare und beheizbare Vordersitze, Sitze in Kunstleder-Leder-Kombination, Navigationssystem, Soundsystem, kabellose Apple CarPlay/Android Auto-Kompatibilität, Audi Virtual Cockpit Plus mit 12,3-Zoll-HD-Display, Multifunktionslederlenkrad, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, el. Heckklappe, Parkhilfe, versch. Assistenzsysteme. se

Das wird noch unterstützt, wenn die Hinterachse mitlenkt (1.150 Euro). So verkleinert sich nicht nur der Wendekreis um bis zu einen Meter. Da wird das mehr als fünf Meter lange Schiff plötzlich auch einfach in enge Lücken bugsiert. Auch bei hohen Geschwindigkeiten steigt die Stabilität, da die Hinterräder dann gleichsinnig zu den Vorderrädern einschlagen.

Was passt besser zu einem großen Fahrzeug als ein Diesel? Wer jetzt Schnappatmung bekommt, sollte sich den Testverbrauch von acht Litern einmal vor Augen führen. Hier werden zwei Tonnen, im Zweifel beladen sogar deutlich mehr, bewegt. Und bei Autobahnrichtgeschwindigkeit auf der Langstrecke steht sogar eine sieben vor dem Komma. Dazu gibt es einen sonor klingenden und sehr kraftvoll anschiebenden V6, der von einem Mildhybrid unterstützt wird. Wenn der Fahrer zwischen 55 und 160 km/h vom Gas geht, „segelt“ der Q7 mit ausgeschaltetem Motor bis zu 40 Sekunden lang - und spart Sprit. Die Kraft auf die Straße bringt beim Audi der bekannte Quattro-, also Allradantrieb, der über eine Achtstufen-tiptronic mit dem Motor verbunden ist. Eine sehr treffliche Kombination.

Zwei Diesel- und zwei Benzinantriebe stehen beim Q7 bereit, der Einstieg gelingt ab 80.900 Euro - mit viel Platz für bis zu sieben Personen.

Ressortleitung Projektredakteur/Autoredakteur

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