Frankfurt. Schon bevor die ersten Töne erklingen, kocht die Stimmung in der Halle. „Ayliva!“, schreit das Publikum im Chor, während auf den Leinwänden ein Video immer näher zoomt. Als sich dann die weiße Treppe im Bühnenbild erhellt und die Sängerin mit „Wie?“ ihr Konzert eröffnet, ist der Jubel grenzenlos.
Es nicht nur die Musik, die an diesem Abend wirkt, sondern die Art, wie Ayliva ihre Songs inszeniert. Mal sitzt sie an einem mit Blumen geschmückten Klavier, während von der Decke Lichterketten herabhängen. Mal erhebt sich ein Bühnenelement, das sie in die Höhe trägt, während unter ihr ein Meer aus Handylichtern glitzert.
In diesen Momenten zeigt sie ihre Nähe zu den Fans: „Schaut mal, wie viele wir geworden sind. Jeder kennt Leid, jeder kennt Schmerz.“ Immer wieder durchbricht sie die Distanz zwischen Bühne und Publikum. „Wer hatte schon mal Liebeskummer?“, fragt sie – und die Antwort ist ein kollektiver Aufschrei. Es sind solche Augenblicke, die ihre Lieder noch greifbarer machen. Pyroeffekte, Schlagzeugsoli und Tanzeinlagen verstärken die Intensität, ohne die Emotion zu überdecken.
Die Show bleibt abwechslungsreich: Ayliva greift selbst zur Gitarre, begleitet einzelne Songs am Klavier oder setzt sich mit den Tänzern auf eine Bank, fast wie in einer Wohnzimmer-Szene. Später überrascht ein Auto auf der Bühne – Symbol und Spielort zugleich –, das schließlich bei einem Song sogar in Flammen aufgeht.
Am Ende ist die Begeisterung ungebrochen. Mit einer eindrucksvollen Zugabe verabschiedet sich Ayliva, doch das Publikum trägt die Melodien und Emotionen noch lange nach draußen. Frederik Koch
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