Faustball-Weltmeisterschaft

WM-Auftakt in Mannheim: Deutschlands Faustballer schlagen Namibia mit 3:0

Gastgeber Deutschland hat bei der Faustball-Weltmeisterschaft in Mannheim seine Auftaktpartie gegen Namibia souverän gewonnen. Schon am Sonntag wartet mit der Schweiz ein anderes Kaliber auf die deutsche Auswahl

Von 
Philipp Koehl
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Nationalspieler Nick Trinemeier im Auftaktspiel bei der Heimweltmeisterschaft. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Die Nachfrage war groß bei den deutschen Akteuren. Neben Journalisten drängten sich auch viele Kinder um die Nationalspieler und sammelten fleißig Autogramme. Die Amateursportler, die in der deutschen Bundesliga normalerweise vor wenigen hundert Zuschauern spielen, liefen am Samstagmittag im gut gefüllten Mannheimer Rhein-Neckar-Stadion auf – und durften sich wie kleine Stars fühlen. Zu Recht: Zuvor gewann der Titelverteidiger seine WM-Auftaktpartie gegen Namibia in nur gut 40 Minuten erwartungsgemäß mit 3:0 (11:2, 11:5, 11:4). „Wir haben in der Defensive stabil gestanden sowie im Angriff druckvoll agiert“, freute sich der deutsche Kapitän Fabian Sagstetter über den gelungen Turnierauftakt.

Denn die Mannschaft um Bundestrainer Olaf Neuenfeld wusste, dass die Auftaktpartie bei einer Weltmeisterschaft „nie einfach ist“, wie Sagstetter betonte. Zwar war Namibia der krasse Außenseiter, mit zuvor bereits zwölf WM-Teilnahmen aber eine international sehr erfahrene Mannschaft – mehr aber auch nicht. Die Deutschen wurden ihrer Favoritenrolle vom ersten Ball an gerecht. Angeführt von Weltklasse-Hauptangreifer Patrick Thomas, entschied die deutsche Auswahl den ersten Satz mit 11:2 für sich. Namibia konnte oft nur reagieren, statt zu agieren – hinzu kamen vermeidbare Fehler. Umso bemerkenswerter, mit wie viel Leidenschaft die Afrikaner jede Rettungstat und jeden Punktgewinn frenetisch feierten. „Namibia hat das nach dem ersten Satz gut gemacht“, zollte auch Sagstetter dem Gegner durchaus Respekt, ergänzte aber auch: „Wir waren besser.“

Die vielen Zuschauer auf den Tribünen richten ihre Augen auf Deutschlands Patrick Thomas. © Weber/PIX-Sportfotos

So überlegen, dass Neuenfeld bereits im Laufe des zweiten Satzes seine Mannschaft durchmischte und somit jedem seiner Akteure Spielzeit geben konnte. Nach dem zwischenzeitlichen 9:4 für Deutschland war dann auch für Patrick Thomas Feierabend. Er wurde unter dem Applaus der Zuschauer von Philip Hofmann, der später dann auch den zweiten Satz mit seinem Punkt zum 11:5 schloss, ersetzt. „Neben dem Sieg war es auch ein Ziel von uns, jeden Spieler einzusetzen, damit sie sich schon mal an die Platzverhältnisse und die Atmosphäre gewöhnen können“, betonte Neuenfeld.

Alle Akteure eingesetzt

Mit beidem zeigten sich seine Schützlinge nach dem Schlusspfiff durchaus zufrieden. „Die Verhältnisse hier sind sehr gut und die Atmosphäre war super“, sagte Sagstetter, nachdem auch der dritte Satz (11:4) ohne große Probleme an die deutsche Auswahl ging. „Es sind viele Leute da, die man kennt, das beflügelt einen natürlich noch mal zusätzlich.“

Angst, dass die Anzahl von drei Gruppenspielen in drei Tagen eine zu hohe körperliche Belastung sein könnte, hat das deutsche Team indes nicht: „Erst, wenn wir Begegnungen haben werden, die über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen, müssen wir langsam auf die Belastungssteuerung achten“, meinte Neuenfeld. Und Sagstetter ergänzte: „Wir sind eines der fittesten, wenn nicht sogar das fitteste Team bei dieser WM. Früher haben wir sogar zwei Gruppenspiel an einem Tag gehabt, von daher ist das kein Problem.“

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Eine Partie, bei der es bereits über fünf Sätze gehen könnte, ist das Spiel am Sonntag (19 Uhr) gegen die Schweiz. Die Eidgenossen blieben bei der Heim-WM 2019 zwar gänzlich ohne Medaille, meldeten sich 2022 mit dem dritten Platz bei den Europameisterschaften sowie Platz zwei bei den World Games, eindrucksvoll zurück.

Die deutsche Mannschaft ist entsprechend gewarnt, zeigte sich nach dem problemlosen Turnierauftakt aber auch durchaus selbstbewusst: „Wir kennen die Schweizer gut und wissen, worauf wir achten müssen. Wir werden jetzt regenerieren, gut Essen und die Speicher wieder auffüllen. Dann sind wir bereit für die Schweiz“, gab Sagstetter die Richtung vor.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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