Mannheim. Vier Tage vor dem Beginn der 16. Faustball-Weltmeisterschaft steigen Anspannung und Vorfreude. Ralf Eisenhauer, Mannheims Bürgermeister für Bauen, Planung, Verkehr und Sport, ließ es sich bei einer Pressekonferenz nicht nehmen, ein paar warme Worte an die Gäste zu richten und die Sportstadt Mannheim unter anderem wegen ihrer Faustballtradition und dem erfolgreichen Abschneiden des frischgebackenen deutschen Vizemeisters TV Käfertal als idealen Standort für dieses Ereignis zu würdigen.
WM-Geschäftsführer Sönke Spille pflichtete Eisenhauer bei und lobte die modernen Rahmenbedingungen im Rhein-Neckar-Stadion, dem Austragungsort der Vorrunden- und Viertelfinalpartien. Mittlerweile wurde auf dem Rasen der Heimspielstätte des Fußball-Oberligisten VfR Mannheim sogar eine mobile Zuschauertribüne für die WM errichtet.
ARD und ZDF übertragen Faustball aus Mannheim
Auch beim Internationalen Faustball-Verband (IFA) steigt die Vorfreude täglich an. Verbandspräsident Jörn Verleger hofft, dass sich die WM positiv auswirken wird und dem Sport einen nachhaltigen Popularitätsschub ermöglicht: „Diese Veranstaltung dürfte ein Türöffner für uns werden“, erklärte er und verwies darauf, dass mit dem Finalspiel am 29. Juli erstmals in der Geschichte der nach wie vor nichtolympischen Sportart eine Partie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen live übertragen wird.
Faustball-WM 2023
- Die Faustball-WM findet vom 22. bis 29. Juli in Mannheim statt. Während die Vorrunden- und Viertelfinalbegegnungen im Rhein-Neckar-Stadion ausgetragen werden, steigen die Platzierungsspiele am 28. und 29. Juli in der SAP Arena.
- Vor dem Rhein-Neckar-Stadion wird ein Festzelt aufgebaut, in welchem jeden Abend Veranstaltungen stattfinden. Für die Kinder soll eine separate „Kids-Area“ mit Malecke errichtet werden. Der Zutritt zu diesem Zelt ist kostenlos.
- Bislang sind für die siebentägige Veranstaltung bereits 25 000 Karten verkauft.
Zudem werden ARD und ZDF sowohl im Morgen- als auch im Mittagsmagazin über das Turnier berichten. In puncto medialer Begleitung setzt diese WM damit neue Maßstäbe. Selbst in Asien sollen die Spiele zu sehen sein.
Deutschland klarer Favorit
Auf sportlicher Ebene ist die Rollenverteilung klar. Als Titelverteidiger und Gastgeber strebt die deutsche Auswahl danach, bei der 16. WM ihren 13. Titelgewinn zu feiern: „Natürlich möchten wir vor heimischem Publikum im Finale stehen und dieses erfolgreich gestalten“, sagt Nationalspieler Jonas Schröter, der gar nicht tiefstapeln will.
Für den gebürtigen Weinheimer, der am vergangenen Wochenende mit dem TSV Pfungstadt die Deutsche Meisterschaft gewann, ist das Turnier aufgrund der geografischen Nähe zu seiner Heimat etwas ganz Besonderes: „Es ist sehr schön, dass nicht nur meine Familie auf der Tribüne die Daumen drücken wird, sondern im Rahmen der Viertelfinalbegegnung auch meine Firma einen Betriebsausflug ins Stadion unternehmen möchte“, blickt Schröter mit einer gehörigen Portion Vorfreude auf die quasi direkt vor der Haustür stattfindenden Weltmeisterschaft.
Welche Teams bei den Faustball-Experten gehandelt werden
Das Nationalteam zieht sich in den kommenden Tagen nochmals für ein Trainingslager nach Nordrhein-Westfalen zurück, um dort den Feinschliff zu tätigen. Trotz einer nicht von der Hand zu weisenden Favoritenrolle ist der Respekt vor der Konkurrenz groß.
Speziell Brasilien, Österreich und die Schweiz stehen bei den Experten hoch im Kurs: „In meinen Augen agieren diese drei Nationen auf einem ähnlich hohen Niveau wie Deutschland. Hinzu kommt die besondere Atmosphäre bei den Finalspielen in der SAP Arena. Diese lässt bestimmt keinen Akteur unberührt und kann somit auch Auswirkungen auf die Ergebnisse haben“, sagt WM-Organisator Spille, der sich auf einen offenen Schlagabtausch einstellt.
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