Eishockey

Adler Mannheim sind beim 1:3 gegen Eisbären Berlin viel zu harmlos

Den Adlern Mannheim fehlt bei der 1:3-Niederlage gegen die Eisbären Berlin erneut die nötige Durchschlagskraft. Der Treffer von Jordan Szwarz fällt zu spät und ist zu wenig

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Philipp Koehl
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Adler-Trainer Dallas Eakins – hier mit Markus Hännikäinen (l.) und Stefan Loibl – hat noch viel Arbeit vor sich. © Uwe Anspach/dpa

Mannheim. Die Adler Mannheim haben weiter Probleme mit dem Toreschießen. Bei der 1:3 (0:0, 0:1, 1:2)-Niederlage gegen die Eisbären Berlin fehlte in der Deutschen Eishockey Liga erneut die Durchschlagskraft. Daran konnte auch der neue Trainer Dallas Eakins in der Kürze der Zeit noch nichts ändern. „Wir brauchen mehr Offensivaktionen“, sagte Eakins entsprechend nach der Partie. Durch den nächsten Rückschlag rutschten die Blau-Weiß-Roten auf den zehnten Tabellenplatz ab.

Einer kommt, einer geht. Das ist das Los, das die Adler schon in den vergangenen Jahren immer wieder durchlebten. Während Angreifer Kris Bennett sein Comeback nach einer knapp fünfwöchigen Bauchmuskelverletzung feierte, fehlte Tom Kühnhackl angeschlagen. Der Kanadier nahm den Platz des deutschen Nationalspielers neben Linden Vey und Matthias Plachta ein – und hätte fast eine Rückkehr nach Maß gefeiert. Nach gerade einmal 15 Sekunden tauchte er nach einem sehenswerten langen Pass von Verteidiger Jyrki Jokipakka vor Eisbären-Torwart Jake Hildebrand auf. Doch im Abschluss war er nicht präzise genug. „Den hätte ich natürlich gerne gemacht“, ärgerte sich Bennett hinterher.

Mannheim hat Probleme im Powerplay

In der Folge überbrückten die Mannheimer zwar schnell die neutrale Zone, bis auf die Chance von Loibl (9.), der über das Tor schoss, war aber nichts Gefährliches dabei. Die beiden Teams neutralisierten sich größtenteils, versuchten vor allem, keinen Fehler zu machen. Stark, wie Arno Tiefensee die gefährlichste Eisbären-Chance der ersten 20 Minuten von Tobias Eder zunichte machte (15.). „Wir sind extrem gut im System geblieben und haben unsere Beine bewegt“, lobte David Wolf in der ersten Drittelpause am Mikrofon von MagentaSport und ergänzte: „Wenn wir so über 60 Minuten spielen, können wir jeden Gegner schlagen.“

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Das Problem: Das taten die Adler nicht. Zwar hatte Daniel Fischbuch per Rückhand (26.) wie auch Loibl in Unterzahl (29.) gute Möglichkeiten, doch gerade im Powerplay fiel den Mannheimern zu wenig ein. „Da müssen wir natürlich kreativer sein und noch mehr Pucks zum Tor bringen“, sagte Bennett. Die vielen Strafen auf beiden Seiten sorgten im zweiten Drittel zusehends für fehlenden Spielfluss. Die besseren Chancen hatten letztlich die Eisbären. Glück für die Adler, dass Marcel Noebels in Überzahl an der Latte scheiterte (28.). Doch als gegen Ende des Drittels Vier-Gegen-Vier gespielt wurde und entsprechend Platz auf dem Eis war, schlugen die Berliner zu. Beim ersten Schuss von Eder war Tiefensee noch zur Stelle, beim Nachschuss, den sich ebenfalls Eder nehmen durfte, dann allerdings machtlos – 0:1 (39.).

Da Fischbuch wegen eines Bandenchecks gegen Patrice Cormier im zweiten Drittel eine fünfminütige Strafe aufgebrummt bekam, mussten die Adler zu Beginn des dritten Abschnitts noch über zwei Minuten mit einem Spieler weniger auskommen. Doch die Eisbären benötigten nur 63 Sekunden, ehe Leo Pföderl abzog und Cormier den Puck abfälschten, so dass dieser zum 0:2 über die Linie kullerte (42.).

Adler - Berlin

  • Drittelergebnisse: 0:0, 0:1, 1:2.
  • Die Adler: Tiefensee – Murray, Jokipakka; Holzer, Gildon; Reul, Gilmour; Pilu – Plachta, Vey, Bennett; Fischbuch, Szwarz, Gaudet; Proske, Loibl, Wolf; Hännikäinen, Maximilian Eisenmenger, Thiel.
  • Tore: 0:1 Eder (38:08), 0:2 Cormier (41:03), 1:2 Szwarz (53:58), 1:3 Tiffels (59:03).
  • Schiedsrichter: Gordon Schukies und Sean MacFarlane.
  • Zuschauer: 12 390.
  • Strafminuten: Mannheim 20 – Berlin 15.
  • Nächstes Spiel: Nürnberg Ice Tigers – Adler (Freitag, 19.30 Uhr).

Ein Wirkungstreffer? Nur teilweise. Die Adler brauchten zwar einige Minuten, um sich zu schütteln, versuchten in der Folge jedoch, den Anschluss zu erzielen. Und dieser fiel knapp sechs Minuten vor dem Ende tatsächlich. Tyler Gaudet spielte den Puck aus der Ecke einfach mal Richtung Tor, dort stand Jordan Szwarz goldrichtig und schob den Puck zum 1:2 über die Linie (54.).

Nun peitschten die Adler-Fans in der mit 12 390 Zuschauern gefüllten SAP Arena ihre Mannschaft nach vorn. Als Loibl nach einem schlechten Aufbaupass eine Strafe ziehen musste, war das Spiel aber entschieden (59.). Zwar hatte Jokipakka tatsächlich noch die Chance auf den Ausgleich – vergab jedoch. Nur wenige Augenblicke später war Frederik Tiffels nach einem Fehlpass an der gegnerischen blauen Linie auf und davon und traf ins verwaiste Adler-Tor – Tiefensee hatte seinen Kasten mittlerweile zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers geräumt – zum 1:3-Endstand (60.).

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„Die Jungs nehmen die Sachen an, die wir ihnen an die Hand geben, doch mit der Umsetzung klappt es noch nicht so. Ich freue mich auf die kommende Trainingswoche. Da werden wir an diesen Dingen arbeiten“, sagte Eakins und hofft auf ein besseres Ergebnis am Freitag bei den Nürnberg Ice Tigers.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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