Schwenningen. Die Adler Mannheim tun sich weiterhin schwer. Am Donnerstagabend verlor die Mannschaft des neuen Adler-Trainers Dallas Eakins mit 1:3 (1:1, 0:0, 0:2) bei den Schwenninger Wild Wings. „Wir müssen jetzt zusammenhalten und uns gemeinsam aus diesem Loch arbeiten“, sagte Adler-Stürmer Matthias Plachta nach der Partie.
Die Adler mussten bereits vor dem Eröffnungsbully eine schlechte Nachricht hinnehmen. Stürmer Tyler Ennis, der bereits seit vergangenen Freitag angeschlagen fehlte, fällt wegen einer seltenen Nackenverletzung bis Ende Januar 2024 aus. Zudem fehlte David Wolf krankheitsbedingt im Schwarzwald. Die Position des Flügelstürmers neben Markus Hännikäinen und Stefan Loibl übernahm Maximilian Eisenmenger.
Die Partie begann äußert kurios. Keine zwei Minuten waren gespielt, da saßen bereits zwei Schwenninger auf der Strafbank. Der Grund: Sie standen zwei Mal (!)mit zu vielen Spielern auf dem Eis. Die Mannheimer nutzten diese Schlafmützigkeit der Gastgeber im folgenden Fünf-gegen-Drei-Überzahlspiel direkt aus: Verteidiger Jyrki Jokipakka zog ab und ließ Wild Wings-Schlussmann Cody Brenner keine Abwehrchance – 0:1 (2.).
Adler mit Slapstick-Aktion
Während die Adler in der Folge um Spielkontrolle bemüht waren, fanden die Wild Wings durch ihr schnelles Umschaltspiel immer besser in die Begegnung. Bis zur achten Minuten. Ab da an wurde das erste Drittel zunehmend zerfahrener. Vor allem, weil die Mannheimer ihre Strafzeiten – wie schon in den vergangenen Wochen – nicht in den Griff bekamen. Bereits nach 15 Minuten hatten die Adler acht Strafminuten auf dem Konto. Immerhin: Sie machten ihre Sache – auch bei teilweise doppelter Unterzahl – sehr gut. Fairerweise muss man allerdings auch erwähnen, dass Schwenningen das statistisch schwächste Powerplay der Liga hat, und an diesem Donnerstagabend auch zeigte, warum.
Schwenningen - Adler
- Drittelergebnisse: 1:1, 0:0, 2:0.
- Die Adler: Tiefensee – Murray, Jokipakka; Reul, Gilmour; Holzer, Gildon; Pilu – Plachta, Vey, Kühnhackl; Fischbuch, Szwarz, Gaudet; Hännikäinen, Loibl, Maximilian Eisenmenger; Proske, Magnus Eisenmenger, Thiel.
- Tore: 0:1 Jokipakka (02:37), 1:1 Pfaffengut (18:12), 2:1 Marshall (41:07), 3:1 Platzer (47:21).
- Schiedsrichter: Lasse Kopitz und Martin Frano.
- Zuschauer: 5014.
- Strafminuten: Schwenningen 10 – Mannheim 16.
- Nächstes Spiel: Adler – Eisbären Berlin (Sonntag, 16.30 Uhr).
Doch die Adler waren spendable Gäste – und das im besten Slapstickstil. Als der Schwenninger Daniel Pfaffengut frei vor dem Tor auftauchte, war Adler-Schlussmann Arno Tiefensee zwar zur Stelle, in der Folge aber machtlos. Denn der Mannheimer Daniel Fischbuch schoss bei seinem Klärungsversuch ausgerechnet seinen Mitspieler Jokipakka an. Vom Körper des Finnen fand der Puck den Weg über die Torlinie – 1:1 (19.). „Wir müssen natürlich weniger Strafen nehmen, auch wenn wir das in Unterzahl gut gemacht haben“, sagte Adler-Stürmer Stefan Loibl in der ersten Pause am Mikrofon von MagentaSport und ergänzte: „Das kostet zu viel Kraft und nimmt uns den Rhythmus. Wir müssen jetzt im zweiten Drittel wieder mehr Fünf-Gegen-Fünf oder in Überzahl spielen.“
Und die Mannheimer bekamen in der 23. Minute direkt die Gelegenheit dazu, mit einem Mann mehr zu agieren. Doch in diesem eher uninspirierten Powerplay hatte lediglich Tyler Gaudet eine nennenswerte Chance. Der Mannheimer scheiterte mit seinem Schuss aufs kurze Ecke jedoch an Brenners Schulter (24.).
Das Spielniveau wurde in der Folge nicht besser, viele Unterbrechungen prägten das Bild. Wichtig für die Adler, dass sie sich auf Tiefensee verlassen können. Nach einem Wechselfehler der Blau-Weiß-Roten hatte plötzlich Kyle Platzer die Chance auf die Führung, fand jedoch im Adler-Schlussmann seinen Meister (27.). Sieben Minuten später wäre der 21-jährige Schlussmann dann allerdings chancenlos gewesen, doch der Schuss von Boasz Bassen klatschte – nach schöner Einzelaktion zuvor – an den Pfosten (34.).
Gerade als die Adler in der Folge wieder mehr den Weg Richtung gegnerisches Tor fanden, Jordan Szwarz und Loibl (beide 37.) hatten gute Einschussmöglichkeiten, mischten sich die Unparteiischen ins Spielgeschehen ein. Warum Lasse Kopitz den Mannheimer Hännikäinen auf die Strafbank schickte, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben (38.). Da vier Sekunden später auch noch Korbinian Holzer eine Strafe kassierte, hatte Schwenningen wieder eine doppelte Überzahl – und blieb wieder ohne Chance.
Doch sie holten Versäumtes nach. Nachdem in Tyler Gaudet der nächste Adler-Spieler auf die Strafbank wanderte, dauerte es keine vier Sekunden, ehe Ben Marshall nach einem gewonnen Bully zum 2:1 (42.) traf. Und nicht nur das: Nach einem Puckverlust im Spielaufbau, legte Platzer gar noch das 3:1 (48.) nach. Eakins nahm schon über vier Minuten vor dem Ende Tiefensee zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis – vergebens.

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