Handball

Trainer-Entscheidung bei den Rhein-Neckar Löwen

Bei den Rhein-Neckar Löwen herrscht bei einer weiteren Trainerpersonalie Klarheit. Um wen es geht

Von 
Marc Stevermüer
Lesedauer: 
Co-Trainer Michael Jacobsen (links) und Chefcoach Sebastian Hinze arbeiten seit 2022 bei den Rhein-Neckar Löwen. © Gerold

Mannheim. Er ist der Mann im Hintergrund, aber eben auch eine große Hilfe: Zusammen mit Cheftrainer Sebastian Hinze trat Michael Jacobsen im Sommer 2022 seinen Dienst als Assistenzcoach bei den Rhein-Neckar Löwen an.

Seitdem kümmert sich der Däne beispielsweise um die individuelle Ausbildung der Spieler. In der Vergangenheit sah man ihn etwa immer wieder bei der Arbeit mit Kreisläufer Steven Plucnar, der in dieser Saison prompt einen Entwicklungsschritt gemacht hat. Außerdem hielt der Co-Trainer Kontakt zu verliehenen Talenten wie Robert Timmermeister, der 2023/24 für den dänischen Erstligisten KIF Kolding spielte und in dieser Saison für den Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten am Ball ist.

„Möchte den nächsten Schritt in seiner Trainerlaufbahn gehen“

Jacobsen steht mehr oder weniger symbolisch für die zunehmende Professionalisierung und Spezialisierung im Handball. So wie im Fußball, wo es längst keine Alleinherrscher mehr auf den Trainerbänken gibt. „Die athletischen und technischen Ansprüche werden immer höher, die Spieler wünschen mehr individuelle Betreuung. Und dafür braucht man mehr Leute“, sagte der 40-Jährige, als er 2022 bei den Löwen anfing.

Spätestens nach dieser Saison wird Jacobsen aber seine Arbeit beim zweifachen Meister und Pokalsieger beenden. Entsprechende Informationen dieser Redaktion bestätigt Sportchef Uwe Gensheimer auf Anfrage: „Michael hat uns schon vor einigen Monaten offen und ehrlich darüber informiert, dass er den nächsten Schritt in seiner Trainerlaufbahn gehen will und nach dem Ende seines Vertrags eine Cheftrainerrolle annehmen möchte. Dafür haben wir natürlich großes Verständnis und würden ihm auch keine Steine in den Weg legen, wenn sich für ihn diese Möglichkeit schon im Laufe dieser Saison ergibt.“

Mit Jacobsen scheidet also ein zweiter Mann aus dem dreiköpfigen Trainerteam aus. Erst vor wenigen Tagen hatten die Löwen bekannt gegeben, dass sie den im Sommer 2025 endenden Vertrag von Torwarttrainer Dragan Jerkovic nicht verlängern. Der Kroate war ebenfalls im Sommer 2022 zu den Mannheimern gekommen und hat zweifelsohne seinen Anteil an der herausragenden Entwicklung von Schlussmann David Späth, der mittlerweile ein fester Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft ist. Gensheimer begründet den Abschied des 48-jährigen Torwarttrainers mit einer angestrebten „konzeptionellen Veränderung“. Die Kooperation zwischen den Nachwuchsteams und der Profimannschaft solle künftig noch mehr vertieft werden.

Mehr zum Thema

Handball

Jerkovic muss gehen

Veröffentlicht
Von
Thorsten Hof
Mehr erfahren
Handball

Das Personal-Puzzle der Rhein-Neckar Löwen

Veröffentlicht
Von
Marc Stevermüer
Mehr erfahren
Sport

Darum ist Gustav Davidsson so wichtig für die Rhein-Neckar Löwen

Veröffentlicht
Von
Marc Stevermüer
Mehr erfahren

Jerkovic wird also gehen, Jacobsen auch - und was wird aus Cheftrainer Hinze, dessen Vertrag im Juni 2025 ebenfalls endet? Gensheimer verweist darauf, dass es keinen neuen Sachstand gibt. Gegenüber dieser Redaktion hatte der Sportchef zuletzt deutlich gemacht, dass er gerne „so früh wie möglich“ eine Entscheidung bei dieser Personalie hätte.

„Es gab viele Gespräche und ich hoffe, dass es auch irgendwann Klarheit gibt. Ich habe meine Meinung schon kundgetan“, sagte Gensheimer, der Hinze nach den Niederlagen Ende Oktober und Anfang November beim TBV Lemgo Lippe und gegen den ThSV Eisenach demonstrativ den Rücken gestärkt hatte. Anschließend folgten drei Siege - und diese Serie soll an diesem Freitag (19 Uhr) beim Bundesliga-Überraschungsteam TSV Hannover-Burgdorf fortgesetzt werden.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke