Heidelberg. Sie sparten Kräfte, gewannen trotzdem und bleiben in der European League ungeschlagen. Die Rhein-Neckar Löwen haben am Dienstag den schwedischen Handball-Meister IFK Kristianstad mit 36:28 (17:14) besiegt und feierten so den fünften Sieg im fünften Spiel.
Neben den Löwen hat auch HBC Nantes die Hauptrunde erreicht. Am nächsten Dienstag treten die Mannheimer noch beim französischen Erstligisten an und obwohl beide Teams bereits das Weiterkommen sicher haben, geht es noch um etwas. Denn die gewonnenen Punkte in den direkten Duellen werden mit in die Hauptrunde genommen. Das Hinspiel gewann der deutsche Pokalsieger, der auch schon seine weiteren Hauptrundengegner kennt: Nach der TSV Hannover-Burgdorf sicherte sich der polnische Erstligist Górnik Zabrze das Weiterkommen.
Rhein-Neckar Löwen – IFK Kristianstad 36:28 (17:14)
Rhein-Neckar Löwen: Späth (1 Tor), Birlehm (ab 40. Minute) – Zacharias (2), Plucnar (5), Óskarsson (2) – Holst Jensen, Davidsson (5/3), Lindenchrone (7) – Forsell Schefvert (1), Jaganjac (n.e.), Gislason, Michalski, Kohlbacher (4), Móré (n.e.), Knorr (5), Kirkeløkke (4).
IFK Kristianstad: Banke, Bang (ab 12. Minute) – Olsson (6), Henningsson, Kløve (5), Hallbäck, Jepsen (2), Leyman (2), Jurmala Astrøm (3), Halén, Cederholm (1), Bozic (2), Selin (4/3), Josefsson, Martinsson (1), Biel Nielsen (2).
Schiedsrichterinnen: Antic/Jakovljevic (Serbien).
Zuschauer: 2008.
Strafminuten: Kohlbacher (2), Forsell Schefvert (2) – Jurmala Astrøm (4), Biel Nielsen (2), Josefsson (2).
Beste Spieler: Knorr, Lindenchrone, Plucnar – Olsson.
Vor 2008 Zuschauern im Heidelberger SNP Dome war Jon Lindenchrone mit sieben Treffern gegen Kristianstad bester Torschütze für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze, der zunächst etliche Leistungsträger wie die deutschen Nationalspieler Jannik Kohlbacher und Juri Knorr schonte. Doch auch ohne die Stammkräfte dominierten die Löwen die Begegnung zu Beginn, auch weil Kristianstad in Ballbesitz mit dem siebten Feldspieler agierte und sich dabei viele Fehler erlaubte. Dreimal trafen die Mannheimer in den ersten vier Minuten ins leere Tor und schon stand es 5:1 (4.).
Die Löwen kamen auch danach immer wieder ins Tempospiel, allen voran Lindenchrone war überhaupt nicht zu stoppen. Der Däne agierte diesmal nicht als Aushilfe auf der Rechtsaußenposition, sondern auf seiner angestammten Position im rechten Rückraum.
Bis zum 16:11 (22.) hatte der Linkshänder bereits sieben Treffer erzielt, mit Gustav Davidsson fand sich bei den Badenern außerdem ein neuer Siebenmeterschütze. Seine ersten beiden Strafwürfe verwandelte der Schwede, beim dritten Versuch scheiterte er. Das passte zur Endphase der ersten Halbzeit, in der sich die Löwen einige technische Fehler erlaubten und nur noch mit einem 17:14 in die Pause gingen.
Nach dem Seitenwechsel stabilisierte sich der Bundesligist, was auch an der Einwechslung von Knorr lag. Er erzielte vier der ersten fünf Löwen-Treffer bis zum 22:18 (37.), danach bauten die Mannheimer ihren Vorsprung wieder aus. Was allerdings wieder einmal fehlte, war Torgefahr von der halblinken Position. Entsprechend verwundert das Interesse des Pokalsiegers an einer Verpflichtung von Sebastian Heymann vom Ligakonkurrenten Frisch Auf Göppingen nicht.
Zur Zukunft des wurfgewaltigen Rechtshänders äußerte sich am Dienstag Göppingens Sportlicher Leiter Christian Schöne bei einer Medienrunde der Schwaben. „Wir sprechen mit ihm (Heymann: Anm. d. Redaktion) regelmäßig, wie vielleicht andere Vereine auch. Es ist kein Geheimnis, dass solch ein Spieler Begehrlichkeiten weckt“, sagte der 42-Jährige, der nach eigenen Angaben noch von keiner Entscheidung des Nationalspielers weiß. Er gehe aber davon aus, „dass es jetzt nicht mehr allzu lange Zeit dauern wird“. Bis Heymann seinen Abschied nach Mannheim bekanntgibt? Noch einmal Schöne: „Nach meinem Kenntnisstand gib es keine Zusage für einen Verein, noch ist er bei uns. Und vielleicht bleibt er es auch. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Es klang nach einer Durchhalteparole, ehe die bittere Wahrheit verkündet wird.
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