Handball

Löwen-Torhüter David Späth geht bei der U-21-WM voran

Bei der U-21-WM der Handballer nimmt David Späth gerne die Rolle des Führungsspielers an. Der Torhüter des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen zählt aber auch zu den Stimmungskanonen im deutschen Team

Von 
Thorsten Hof
Lesedauer: 
Löwen-Keeper David Späth war bereits beim WM-Auftakt gegen Libyen und Tunesien ein sicherer Rückhalt für die deutschen U-21-Junioren. © Franziska Gora/Imago

Hannover. Nach den beiden ersten Gruppenspielen bei der Weltmeisterschaft der U-21-Handballer war am Donnerstag etwas Regeneration angesagt. Vor der abschließenden Trainingseinheit mit Ausrichtung auf den letzten Gruppengegner Algerien am Freitag (18 Uhr/live bei Eurosport) ging es für die deutsche Auswahl deshalb am Vormittag in den Hannoveraner Zoo.

Für David Späth war schnell klar, wo er sich da am wohlsten fühlte. „Für mich waren natürlich die Löwen sehr ansprechend“, sagte Späth mit einem Augenzwinkern und genoss das bisschen Freizeit. „Das war schön, dass wir mal was anderes gesehen haben. Das hat uns allen ganz gutgetan.“

U21-Handball-Weltmeisterschaft: Zwei Spiele innerhalb von 24 Stunden

Zwei Turnierspiele innerhalb von 24 Stunden sind schließlich keinesfalls der normale Rhythmus für einen Nachwuchshandballer, doch die DHB-Auswahl um Bundestrainer Martin Heuberger konnte mit dem Auftakt in der Vorrundengruppe B zufrieden sein und die Belastung entsprechend verteilen. Dem 35:14 gegen Libyen folgte ein 46:31 gegen Tunesien. Auch gegen die Algerier, die gegen Tunesien unterlagen, ist Deutschland klarer Favorit.

Für mich als Torhüter waren die ersten beiden Spiele schwierig, weil unsere Abwehr super stand und nicht viel aufs Tor kam
David Späth

Das hat auch damit zu tun, dass sich die deutsche Auswahl als designierter Gruppensieger auf ein starkes Torhüter-Gespann verlassen kann. Neben Späth steht Lasse Ludwig von den Füchsen Berlin im Aufgebot, doch mit seinen zahlreichen Einsätzen in der Bundesliga und seinem famosen Auftritt im Endspiel um den DHB-Pokal liegen die größeren Hoffnungen sicher auf Späth. Der Nachwuchskeeper der Rhein-Neckar Löwen durfte entsprechend zweimal beginnen. Nach dem Seitenwechsel rückte dann jeweils Ludwig zwischen die Pfosten.

Grundsolide Leistungen

„Bisher haben beide grundsolide Leistungen gezeigt. Insofern ergänzt sich das ganz gut“, sagt Heuberger, der sich bei der Frage, ob beide auf einem Level agieren, noch nicht in die Karten schauen lassen wollte. Späths Leistungen und die Einladungen zur A-Nationalmannschaft dürfte er aber natürlich genau zur Kenntnis genommen haben.

„Mal schauen, wie es in den nächsten Spielen weitergeht“, blickt der U-21-Coach bereits auf die ab Sonntag beginnende Hauptrunde in Magdeburg, wenn es dann gegen andere Kaliber wie Frankreich oder Kroatien geht.

Dass die größeren Prüfsteine noch warten, ist auch für Späth klar. „Für mich als Torhüter waren die ersten beiden Spiele schwierig, weil unsere Abwehr super stand und nicht viel aufs Tor kam“, erklärt der 21-Jährige, der sich fast ein paar Prüfungen mehr gewünscht hätte. „Aber es ist ja auch gut, wenn sich unsere Abwehr einspielen kann“, sagt der Torhüter voller Vorfreude auf die nächsten Aufgaben.

Halle in Hannover so gut wie ausverkauft

Rückenwind gibt dabei das große Interesse an der Nachwuchs-WM im eigenen Land. Am Dienstag war die Halle in Hannover so gut wie ausverkauft, auch am Mittwoch gegen Tunesien, war die Swiss Life Hall vor allem mit vielen jugendlichen Fans prächtig besetzt. „Wir waren alle positiv überrascht, dass es direkt so voll ist. Das hat uns mega gutgetan“, sagt der Pfälzer, der aber nicht nur auf den Faktor Fans setzt, sondern auch auf klare Analyse.

Mehr zum Thema

Handball

Diese Dokumentation der Rhein-Neckar Löwen geht unter die Haut

Veröffentlicht
Von
Marc Stevermüer
Mehr erfahren
Handball

So will Hinze die Löwen noch weiter nach oben führen

Veröffentlicht
Von
Marc Stevermüer
Mehr erfahren
Interview

Das denkt Rhein-Neckar Löwe Späth über seine Zukunft

Veröffentlicht
Von
Marc Stevermüer
Mehr erfahren

„Die ersten Spiele waren gut, aber man sieht auch, was wir noch besser machen können“, so Späth, dem genauso wenig wie Heuberger entgangen sein dürfte, dass zum Auftakt etwa die Abschlussquote noch Luft nach oben hatte. „Man sieht, was wir noch besser machen können – und daran arbeiten wir. Damit wir in der Hauptrunde und dann auch hoffentlich in den Entscheidungsspielen gewappnet sind“, sagt Späth, der hofft, dass es in einer Woche um Medaillen geht.

Dabei will Späth vorangehen und seine Erfahrungen einbringen, die er trotz seiner noch jungen Karriere bereits sammeln durfte. Neben Rückraumspieler Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf) und Linksaußen Tim Freihöfer (Füchse Berlin) zählt Späth schließlich zu den Spielern, die in der Bundesliga bereits Akzente gesetzt haben.

„Ich möchte das Team antreiben“

„Ich versuche, ein Führungsspieler zu sein und möchte das Team mit meinen Emotionen antreiben. Das habe ich mir vorgenommen“, sagt Späth, der die Rolle des Anführers gerne annimmt, wobei es nicht immer zwangsläufig ehrgeizig und verbissen zugehen muss.

So lässt Heuberger durchblicken, dass Späth gemeinsam mit Justus Fischer zu den Stimmungskanonen im DHB-Kader gehört, während es andere eher ruhig angehen lassen. Mit dieser Mischung aus Spaß und Konzentration soll es am Samstag dann zur Hauptrunde nach Magdeburg gehen – wo es übrigens auch einen Zoo gibt: allerdings mit Tigern statt Löwen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

Thema : Rhein-Neckar Löwen

  • Rhein-Neckar Löwen Rhein-Neckar Löwen: Darum sind Baijens und Thrastarson Chance und Risiko

    Mit Dani Baijens und Haukur Thrastarson bringen die Rhein-Neckar Löwen richtig Geschwindigkeit in ihren Angriff. Doch die Sache hat einen Haken.

    Mehr erfahren
  • Rhein-Neckar Löwen Darum reisen die Rhein-Neckar Löwen mit dem Bus der Adler Mannheim

    Da staunten die Zuschauer nicht schlecht. Die Rhein-Neckar Löwen fuhren beim Spiel in Hamburg mit dem Bus der Mannheimer Adler vor.

    Mehr erfahren
  • Rhein-Neckar Löwen Rhein-Neckar Löwen lassen in Hamburg den Killerinstinkt vermissen

    Die Rhein-Neckar Löwen verlieren 30:33 in Hamburg. Es war aber deutlich mehr drin, wie Kapitän Patrick Groetzki und Trainer Maik Machulla meinten.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen