Handball

Darum stehen wegweisende Wochen für die Rhein-Neckar Löwen an

Die Rhein-Neckar Löwen spielen am Sonntag in der Bundesliga bei Titelkandidat THW Kiel. Ohnehin haben es die nächsten Wochen in sich. Geht es nach Europa?

Von 
Marc Stevermüer
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Olle Forsell Schefvert wird für die Rhein-Neckar Löwen wieder vermehrt auf der halbrechten Position spielen müssen. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Es gibt Phasen im Laufe einer Bundesliga-Spielzeit, in denen sich der weitere Weg bis zum Saisonende entscheidet. Und genau an diesem Punkt stehen im März 2025 die Handballer der Rhein-Neckar Löwen. Wenn sich die Badener noch über die Liga die Teilnahme an der European League sichern wollen, müssen in den nächsten drei Partien vier Punkte her. Mindestens. Was schwer genug wird.

Denn die Aufgaben haben es in sich. Am Sonntag (16.30 Uhr) treten die Löwen beim THW Kiel an, nach der Länderspielpause kommt die TSV Hannover-Burgdorf am 20. März (19 Uhr) in die Mannheimer SAP Arena.

Im Pokal ist für die Rhein-Neckar Löwen noch alles möglich

Beide Gegner stehen in der Tabelle vor den Badenern, die am 28. März (19 Uhr) auch noch das schwierige Auswärtsspiel beim heimstarken ThSV Eisenach bestreiten müssen. Gegen die Thüringer tut sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze immer schwer. Alle drei Ligaspiele verloren die Löwen gegen Eisenach.

Aber: Im Pokal-Viertelfinale gewannen die Mannheimer kurz vor Weihnachten, weshalb für sie noch ein weiterer Weg in die European League möglich ist. Doch auch dieser führt über Kiel. Beim Final Four im DHB-Pokal bekommt es der zweifache Meister und Pokalsieger im Halbfinale am 12. April (16.10 Uhr) in Köln mit den Norddeutschen zu tun. Wenn man so will, steht jetzt also in Kiel die Generalprobe an. Oder etwa nicht?

Löwen-Trainer Sebastian Hinze muss weiterhin auf Sebastian Heymann und Ivan Martinovic verzichten. © picture alliance/dpa

In den Überlegungen von Löwen-Trainer Sebastian Hinze gibt es zumindest „wenig“ Überlegungen, am Sonntag in Kiel irgendetwas zu testen oder zurückzuhalten. Und das aus einem guten Grund. „Ich habe die Hoffnung, dass unsere Formation beim Final Four ein wenig anders aussieht und Basti und Ivan dann die Überraschungen sind“, so der gebürtige Wuppertaler, der also darauf setzt, dass zum Saisonhöhepunkt in Köln die verletzten Sebastian Heymann (Knochenödem) und Ivan Martinovic (Patellasehne) zurückkehren.

Möglicherweise sind beide auch früher zurück, Prognosen sind aber weiterhin schwierig. „Bei Ivan müssen wir den Heilungsprozess abwarten und bei Basti habe ich schon die Hoffnung, dass er uns vorher helfen kann“, berichtet Hinze, ohne sich genau festlegen zu können.

Immerhin: Bei Heymann lassen die Schmerzen nach, der Nationalspieler ist auch schon in die Laufbelastung gegangen. „Aber in der Halle hat er noch nichts gemacht“, bremst der Trainer die Erwartungen hinsichtlich einer schnellen Rückkehr.

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Die Mannheimer müssen also vorerst notgedrungen mit dem Kader auskommen, der ihnen zur Verfügung steht - und der den Trainer zu einigen taktischen Veränderungen zwingt. Schließlich steht mit Jon Lindenchrone nur ein gelernter Rückraum-Linkshänder zur Verfügung.

„Es geht jetzt nicht darum, das Final Four vorzubereiten, sondern die bestmögliche Lösung für die aktuelle Situation zu finden“, betont Hinze und zählt die Optionen auf: „Wir werden vielleicht mal mit vier Rückraumspielern oder im Sieben-gegen-Sechs agieren.“ Zudem gibt es die Möglichkeit, im Rückraum mit drei Rechtshändern zu spielen. Beim knappen Erfolg über Frisch Auf Göppingen gefiel Olle Forsell Schefvert auf der für ihn ungewohnten halbrechten Position. Im Training wurde diese Variante intensiv einstudiert.

THW Kiel in bestechender Verfassung

Die Kieler befinden sich mitten im engen Bundesliga-Titelkampf. Gleich sechs Mannschaften haben noch die Chance auf die Meisterschaft und liegen momentan nur vier Minuspunkte auseinander: die MT Melsungen (34:8), die Füchse Berlin (33:9), Hannover-Burgdorf (33:9), Kiel (32:10), die SG Flensburg-Handewitt (30:12) und der SC Magdeburg (27:9).

Klar ist: Wollen die Norddeutschen weiterhin im Rennen um die Schale oder zumindest um Platz zwei und die damit verbundene Champions-League-Teilnahme bleiben, dürfen sie sich gegen die Löwen keinen Ausrutscher erlauben. Zumal sich der Rekordmeister einen solchen Aussetzer schon vor drei Wochen leistete: Mit 25:27 unterlagen die Kieler bei der HSG Wetzlar. Ansonsten zeigte das Team von Trainer Filip Jicha in diesem Jahr aber konstant gute, teils sogar herausragende Leistungen.

Optimismus trotz starker Saison des Gegners

Gegen Magdeburg gelang ein beeindruckender 31:25-Erfolg. Zudem bekamen es die Norddeutschen in der Hauptrunde der European League zweimal mit Bundesliga-Spitzenreiter Melsungen zu tun. In Nordhessen holte der THW ein 26:26, in eigener Halle demontierten die Kieler den Rivalen erst vor wenigen Tagen mit 35:24.

Was den Löwen Hoffnung macht: Die zurückliegenden beiden Duelle gingen an die Mannheimer, die einmal an der Ostsee und einmal in der heimischen SAP Arena siegten. Weshalb Hinze zwar einerseits anerkennt, dass der THW eine „sehr gute“ Saison spiele. Andererseits glaubt der Trainer aber auch, dass „die Spielweise uns liegen kann“.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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