Mannheim. Marc Michaelis ist ein Adler durch und durch. Entsprechend nahm er sich am Dienstagabend auch das klare Play-off-Aus der Mannheimer gegen die Eisbären Berlin zu Herzen. „Berlin war einfach sehr abgezockt. Jedes Mal, wenn wir eine Druckphase hatten, haben sie direkt geantwortet – meistens mit einem Tor“, haderte er.
Der 29-Jährige war im vergangenen Sommer in seine Geburtsstadt zurückgekehrt und hatte bei den Adlern einen Vertrag über mehrere Jahre unterschrieben. Cheftrainer und Sportmanager Dallas Eakins machte ihn direkt zu seinem Kapitän, unter anderem auch deshalb, weil „Marc die Standards, die wir für unseren Club gesetzt haben, sowohl auf als auch neben dem Eis lebt“, wie Eakins im September 2024 sagte.
Für den ehemaligen Jungadler-Spieler etwas ganz Besonderes: „Es ist natürlich wunderschön für mich, in der Heimat zu spielen. Ich werde mir jetzt auch noch mal Zeit zum Reflektieren nehmen.“
Marc Michaelis: „Ich erwarte von mir mehr“
Denn Michaelis ist eine selbstreflektierende Persönlichkeit. Fehler gehen ihm nahe. Als Kapitän, aber auch als Spieler allgemein habe er in dieser Saison laut eigener Aussage „einen Grundstein“ gelegt, auf den er weiter aufbauen möchte und wird.
„Ich erwarte von mir mehr, bin aber positiv gestimmt, dass ich jetzt immer besser werde“, betonte Michaelis, der mit drei Treffern und vier Vorlagen in den zehn sehr torarmen Mannheimer Play-off-Spielen der zweitbeste Scorer bei den Adlern hinter Reihenkollege Matthias Plachta ist.
Für Michaelis war das erste Jahr als Kapitän in Mannheim sehr lehrreich. Er trug zwar schon bei den Jungadlern sowie auf dem College das „C“ auf der Brust, im Profibereich war es aber sein Debüt.
„Ich möchte als Kapitän jede Entscheidung so treffen, dass sie perfekt ist“, betonte er und ergänzte: „Ich lerne tagtäglich dazu, habe ein Augenmerk darauf gelegt, wie ich Entscheidungen treffe“, sagte Michaelis.
Felix Brückmann und Matthias Plachta unterstützen Michaelis
Er hoffe „natürlich immer“, dass er „das Beste“ aus seinen Entscheidungen holt – nicht für sich, sondern für das Team. „Du merkst mit der Zeit, wann es besser ist, mal ein Stück zurückzugehen, und bekommst so auch ein besseres Gespür für den Charakter des Menschen und nicht nur für den des Spielers“, erläuterte der Mittelstürmer.
Die erfahrenen Mitspieler Felix Brückmann und Matthias Plachta haben ihn dabei laut eigener Aussage stets unterstützt. „Das hat es mir natürlich leichter gemacht“, meinte Michaelis.
Laut dem Spielmacher wären die Adler in der am Dienstag zu Ende gegangenen Saison aber allgemein „ein sehr enger Haufen“ gewesen. „Es hat riesigen Spaß gemacht, mit den Jungs tagtäglich zu arbeiten und auch zu spielen. Wir haben uns füreinander gefreut. Der Umgangston war sehr respektvoll. Und wenn man sich mit Spielern unterhält, die schon länger hier sind, wird deutlich, dass wir in unserem Wandel einige Level nach oben gekommen sind“, unterstrich Michaelis.
Michaelis möchte für Deutschland bei der WM spielen
Bei den Adlern werden in den kommenden Tagen die obligatorischen Abschlussgespräche mit allen Spielern geführt. In der kommenden Woche soll dann noch vor Ostern die Verabschiedung von den Fans sowie den bis dahin sicheren Abgängen in der heimischen SAP Arena stattfinden.
Für Michaelis ist die Saison dann aber noch nicht beendet. Er will mit der deutschen Nationalmannschaft noch an der Weltmeisterschaft in Schweden und Dänemark (9. - 25. Mai) teilnehmen.
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