Eishockey

Niedriger Energielevel macht den Adlern Mannheim zu schaffen

Nach der dritten Niederlage in Folge wollen sich die Adler Mannheim am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Nürnberg in die Länderspielpause verabschieden.

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Christian Rotter
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Yannick Proske will mit den Adlern Mannheim in die Erfolgsspur zurückkehren. © PIX-Sportfotos

München/Mannheim. Nach dem nächsten Dämpfer fand Yannick Proske deutliche Worte. „Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir 100 Prozent geben. Immer. Heute war das nicht der Fall“, sagte der Stürmer der Adler Mannheim nach der 0:4-Niederlage am Freitagabend beim EHC Red Bull München, nach der die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins die Tabellenführung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) an die Straubing Tigers (5:3-Sieg in Nürnberg) abgeben musste.

Keine Frage: Die Blau-Weiß-Roten waren keine vier Tore schlechter als das Team aus der bayrischen Landeshauptstadt. Bis in die 50. Minute stand es 0:0, erst nach Patrick Hagers Powerplaytor hatten die Münchner leichteres Spiel, weil die Adler mehr Risiko gehen mussten und die Defensivarbeit vernachlässigten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Gastgeber bislang eine für ihre Verhältnisse enttäuschende Runde gespielt hatten und auch am Freitag kein übermächtiger Gegner waren.

Adler Mannheim erspielen sich in München kaum gute Torchancen

Wie bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung am Mittwoch bei den Eisbären Berlin mussten sich die Mannheimer mit dem Fakt anfreunden, dass nicht der Gegner das Spiel gewonnen hatte, sondern dass sie selbst die Partie verloren hatten. Erneut fiel auf, dass die Adler im Vergleich zum Saisonstart viel größere Schwierigkeiten hatten, Offensive zu kreieren. Im ersten Drittel klatschte ein Schuss von Kapitän Marc Michaelis an den Innenpfosten, ansonsten waren hochkarätige Chancen aber Mangelware.

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Adler Mannheim beim EHC München ohne Durchschlagskraft

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Statt sein Team dafür zu kritisieren, lobte Eakins den Gegner: „München hat defensiv stark gespielt“, sagte der Adler-Coach. Das war aber nicht die ganze Wahrheit. Es stimmte, dass die Bayern kaum Fehler in der Abwehrarbeit machten und sich auf einen an diesem Tag soliden Torhüter Mathias Niederberger verlassen konnten. Es war aber nicht zu leugnen, dass den Adlern das Tempo in ihrem Spiel fehlte, das sie in dieser Saison bislang so oft ausgezeichnet hatte – und das nötig ist, um mit dem laufintensiven System Erfolg zu haben.

Nach dem 5:2-Sieg gegen Köln vor einer Woche war die Mannheimer Eishockey-Welt mehr als in Ordnung, und sicherlich ist nach der dritten Niederlage in Serie nicht alles schlecht. Es deutet aber vieles darauf hin, dass dieses Team, das seit einigen Spielen auf die wichtigen Stürmer Tom Kühnhackl und Alex Ehl verzichten muss, die anstehende Länderspielpause dringend nötig hat. „Die Reisen in den vergangenen Tagen haben und ein bisschen Energie gezogen“, konstatierte Proske, der dies aber nicht als Entschuldigung heranziehen wollte: „Es ist unser Job, unter allen Bedingungen unsere Top-Leistung abzurufen.“

Seit Sonntag ging es quer durch die Republik. In Ingolstadt verspielten die Adler eine 2:0-Führung, in Berlin reichte ein 3:1-Vorsprung nicht zum Sieg, in München war der Auftritt 50 Minuten lang okay. „Es wäre wichtig, dass wir uns mit einem Erfolgserlebnis in die anstehende Pause verabschieden“, betonte Proske vor dem Heimspiel am Sonntag (14 Uhr/Familientag in der SAP Arena).

Fest steht nach dem Kölner 3:10-Debakel am Freitag in Ingolstadt, dass die Adler das erste Saisondrittel mindestens auf dem zweiten Tabellenplatz abschließen werden. Für ein Team, das die Liga lange dominiert hatte, ist dies aber kein Trost für die jüngsten Negativerlebnisse – auch wenn Coach Eakins stets den Prozess betont, auf dem die Mannschaft vorankommen will. „Wir müssen am Sonntag alles raushauen“, forderte Proske.

Teilnahme am Deutschland Cup in der Ligapause

Während einige seiner Teamkollegen die Ligapause nutzen werden, um ihren Akku aufzuladen, zählt der 22-Jährige mit Maximilian Franzreb, Leon Gawanke, Lukas Kälble, Marc Michaelis und Justin Schütz zum großen Mannheimer Kontingent, das Bundestrainer Harold Kreis in den Kader für den Deutschland Cup in Landshut (5. bis 9. November) berufen hat. „Das ist eine große Ehre, ich habe mich über die Einladung sehr gefreut“, sagte Proske, der am Sonntag aber erst einmal mit seinen Adlern in die Erfolgsspur zurückkehren möchte. Erst danach richtet der Außenstürmer seinen Fokus auf die Nationalmannschaft.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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