München. Die Adler Mannheim nehmen ihre erste Ergebniskrise. Das 0:4 (0:0, 0:0, 0:4) beim EHC Red Bull München war am Freitagabend die dritte Niederlage in Folge in der Deutschen Eishockey Liga. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins verlor damit zum vierten Mal in ihren letzten sechs Spielen.
Aus Mannheimer Sicht begann die Partie mit einem Schreckmoment. Die Adler verloren das Eröffnungsbully und gleich darauf die Zuordnung. Adam Brooks durfte völlig unbedrängt abziehen, fand das Ziel aber nicht – da waren gerade einmal zehn Sekunden gespielt. Das Eakins-Team brauchte etwas, um sich im Spiel anzumelden. John Gilmours Direktabnahme landete bei Münchens Torhüter Mathias Niederberger (5.), in der siebten Minute jagte Marc Michaelis die Scheibe mit 147 Stundenkilometern an den Innenpfosten. „Da habe ich leider ein bisschen zu weit nach rechts gezielt“, sagte der Adler-Kapitän in der ersten Pause.
Adler-Kapitän Michaelis findet kritische Worte
München hatte im Powerplay die besten Chancen, in Führung zu gehen. Jeremy McKenna und Yasin Ehliz fanden keinen Weg vorbei an Mannheims Schlussmann Maximilian Franzreb (8.), Tobias Rieder brachte am langen Pfosten den Puck nicht schnell genug unter Kontrolle (9.). Da auch die Adler ihre erste Überzahl ungenutzt verstreichen ließen – sie brachten in den zwei Minuten keinen einzigen Torschuss zustande – ging es torlos zum ersten Mal in die Kabinen. „Wir hatten zu viele Scheibenverluste in der neutralen Zone. Ich hoffe, dass das heute unser schlechtestes Drittel war“, sagte Michaelis.
München – Adler 4:0
- Drittelergebnisse: 0:0, 0:0, 4:0.
- Die Adler: Franzreb – Mattinen, Renouf; Gawanke, Kälble; Fohrler, Gilmour; Shaw – Greco, Solow, Bennett; Proske, Michaelis, Schütz; Plachta, Esposito, Heim; Uba, Reichel, Penkin.
- Tore: 1:0 Hager (49:13), 2:0 Hirose (51:21), 3:0 Oswald (56:49), 4:0 Rieder (57:42).
- Schiedsrichter: Sean MacFarlane und Sirko Hunnius.
- Zuschauer: 10.796 (ausverkauft).
- Strafminuten: München 4 – Mannheim 8.
- Nächstes Spiel: Adler – Nürnberg Ice Tigers (Sonntag, 14 Uhr/SAP Arena).
Dieser Wunsch erfüllte sich nur bedingt. Die Adler wirkten nicht so spritzig wie noch zu Saisonbeginn, kamen kaum in die Zweikämpfe. Eakins reagierte, setzte größtenteils nur noch zehn Stürmer ein. Max Penkin und Eric Uba erhielten nur noch wenig Eiszeit. In der Offensive stellten sich die Mannheimer weiterhin zu kompliziert an. Die besseren Chancen hatten die Münchner. Konrad Abeltshauser schickte Ehliz auf die Reise. Der Nationalspieler lief allein auf Franzreb zu, er zielte aber am linken Pfosten vorbei (24.).
Adler Mannheim zeigen in München schlechte Leistung
Erst nachdem auch McKenna am starken Adler-Torhüter gescheitert war (31.), fanden die Mannheimer den Vorwärtsgang wieder öfter. Leon Gawanke versuchte es mit einem Schuss ins kurze Eck, Niederberger war zur Stelle (35.). Die beste Gelegenheit, die Blau-Weiß-Roten in Führung zu schießen, verdaddelte Matthias Plachta. Als er zum Alleingang durchstarten wollte, sprang ihm der Puck vom Schläger (38.) – diese Szene passte zum fehlerbehafteten Mannheimer Auftritt.
Die Adler zeigten eine schlechte Leistung – und diese wurde bestraft. Franzreb verteidigte gegen Markus Eisenschmid (45.), Rieder (48.) und McKenna zwar zunächst das torlose Remis. Als Michaelis eine unnötige Strafe kassierte, war der Mannheimer Torhüter aber geschlagen. Er bekam Eisenschmids Schuss nicht richtig zu fassen, Patrick Hager staubte zum 1:0 für München ab (50.).
Wie am Mittwoch, als die Adler in Berlin in kürzester Zeit eine 3:1-Führung verspielten, mussten sie auch diesmal schnell einen zweiten Gegentreffer hinnehmen. Nach Ryan Murphys langem Pass brach Taro Hirose durch und überwand Franzreb zum 2:0 (52.). Veit Oswald (57.) und Rieder mit einem Schuss ins leere Tor (58.) erhöhten zum 4:0-Endstand.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/sport/vereine_artikel,-adler-mannheim-adler-mannheim-beim-ehc-muenchen-ohne-durchschlagskraft-_arid,2337889.html