Eishockey

Für die Adler Mannheim gibt es nur noch eine Richtung

Die Adler Mannheim stehen gegen die Eisbären Berlin vor dem Play-off-Aus. Spieler und Trainer versuchen, ruhig zu bleiben.

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Philipp Koehl
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Mannheims Austin Ortega (Mitte) hat hier die große Chance auf das 1:0, scheitert aber an Eisbären-Torwart Jake Hildebrand (rechts). © PIX-Sportfotos

Berlin/Mannheim. Mit dem 0:3-Rückstand in der Play-off-Halbfinalserie gegen die Eisbären Berlin sind die Adler Mannheim nur noch eine Niederlage vom Saisonende entfernt und stehen entsprechend mit dem Rücken zur Wand. Ganz klar: Für die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins gibt es nur noch eine Richtung: nach vorne.

„Berlin ist aus gutem Grund der amtierende Meister. Sie wissen, wie man Spiele gewinnt. Wir geben nicht viele Chancen ab, aber die Eisbären brauchen auch nicht viele“, sagte Eakins auf der Pressekonferenz nach der 1:5-Schlappe am Sonntagnachmittag in der Hauptstadt. Der dritten Niederlage im dritten Halbfinalspiel.

Die Partie am Sonntag unterschied sich im Kern nicht wesentlich von den beiden Spielen zuvor, in denen die Adler trotz engagierter Leistung mit 1:3 und 0:2 verloren. „Ich finde nicht, dass das Ergebnis den Spielverlauf widerspiegelt. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht und hatten unsere Chancen“, sagte Adler-Flügelstürmer Austin Ortega nach Spiel drei.

Austin Ortega zeigte, wie wertvoll er für die Adler sein kann

Der US-Amerikaner wurde von Eakins am Sonntag zum ersten Mal überhaupt in den diesjährigen Play-offs eingesetzt und zeigte gleich, wie wertvoll er eigentlich für die Mannheimer sein kann. Im ersten Drittel strahlte der nur 1,73 Meter große Techniker, der viel Eiszeit bekam und auch in Überzahl ran durfte, die meiste Torgefahr aus.

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In der 13. Minute hatte Ortega sogar die große Chance zur Führung, scheiterte aber an der guten Reaktion von Eisbären-Torwart Jake Hildebrand, der mit seinem rechten Schoner zur Stelle war. „Der Berliner Torhüter hat eine sehr gute Leistung gezeigt. Uns hat dagegen hier und da auch das nötige Glück gefehlt“, sagte der Flügelstürmer.

Ortega: „Ich habe auf meine Chance gewartet“

Eine Aussage, die man zuvor schon so oder so ähnlich auch von seinen Mitspielern nach den ersten beiden Halbfinalspielen gehört hat. In diesen saß Ortega aber bekanntermaßen auf der Tribüne. „Es ist natürlich für jeden Spieler hart, draußen zu sitzen und nicht eingreifen zu können. Aber ich bin hier, um die Jungs bestmöglich zu unterstützen und positiv zu bleiben. Ich habe einfach auf meine Chance gewartet“, sagte Ortega über seine Situation.

Und der US-Amerikaner hat diese genutzt. Denn es war Ortega, dem am Sonntag in der 50. Minute der einzige Mannheimer Treffer gelang. Allerdings führten die Berliner durch die Tore von Leo Pföderl (16.), Kai Wissmann (32.) sowie Ty Ronning (39.) zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0. Pföderl und Ronning hatten jeweils in Überzahl getroffen. „Wir schießen nach wie vor zu wenig Tore, kommen einfach nicht an Hildebrand vorbei und haben zudem zu viele Strafen genommen“, haderte indes Adler-Verteidiger Leon Gawanke, der in diesen Play-offs noch überhaupt kein Faktor bei den Mannheimern ist.

Für Adler-Cheftrainer Dallas Eakins (hinten rechts) und seine Mannschaft gibt es jetzt in den Play-offs nur noch eine Richtung. © PIX-Sportfotos

Denn bei den Adlern standen mal wieder Aufwand und Ertrag in keinem gesunden Verhältnis. Sie belagerten zwar lange das von Hildebrand gehütete Gehäuse – doch letztlich fehlte schlicht die spielerische Qualität sowie der Zug zum Tor, um den Puck auch über die Linie zu bringen. Kurzum, sie stießen überdeutlich an ihre Grenzen.

Berlins Kai Wissmann fasst die Serie passend zusammen

Wie es besser geht – offensiv wie defensiv – zeigten erneut die Eisbären. „Wir machen hinten gut dicht, sind nah am Mann und lassen keine Nachschüsse zu. Das ist – zusammen mit den besser herausgespielten Chancen – der Unterschied, der die Serie bisher ausmacht“, fasste Berlins Kapitän Wissmann passend zusammen.

Der 0:3-Serienrückstand ist die logische Konsequenz, der Sweep – also eine 0:4-Niederlage in der Best-of-Seven-Serie – droht. Denn das Auftreten der Adler in den diesjährigen Play-offs gibt wenig Anlass zur Annahme, dass sie die Halbfinalserie noch drehen könnten – zumal sich die Mannheimer in dieser Saison generell mit Rückständen schwertun.

Auftreten und Statistik sprechen gegen die Adler

In der Hauptrunde punkteten die Adler nach einem Zwei-Tore-Rückstand nur dreimal – aber nie dreifach. In den Play-offs lagen sie nun in insgesamt neun Begegnungen sechsmal mit 0:1 zurück. Nur einmal holten sie dabei noch einen Sieg. Es war der 4:3-Erfolg nach Verlängerung im fünften Viertelfinalspiel gegen den EHC München.

Die Mannheimer versuchen aber, ruhig zu bleiben. „Wir dürfen jetzt nicht hadern, sondern müssen nach vorn schauen und es Spiel für Spiel angehen“, hielt Ortega mit Blick auf die nächste Partie am Dienstagabend (19.30 Uhr) fest. Und Eakins betonte: „Es ist egal, ob du in der Serie 3:0 führst oder 0:3 zurückliegst. Das Ziel bleibt das gleiche. Du willst das nächste Spiel gewinnen.“ Keine Frage: Es gibt für die Adler Mannheim jetzt nur noch eine Richtung.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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