Eishockey

Adler Mannheim fehlt gegen Berlin die letzte Konsequenz vor dem Tor

Die Adler Mannheim verlieren 0:2 gegen die Eisbären Berlin und stehen im DEL-Halbfinale mit dem Rücken zur Wand.

Von 
Philipp Koehl
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Am Freitagabend durften nur die Eisbären Berlin (weiß) in der Mannheimer SAP Arena jubeln. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Die Adler Mannheim rücken in der Play-off-Halbfinalserie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch ein Stückchen näher mit dem Rücken zur Wand. Die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins verlor am Freitagabend mit 0:2 (0:0, 0:2, 0:0) gegen Titelverteidiger Eisbären Berlin und liegt damit auch in der Best of Seven-Serie mit 0:2-Siegen hinten. „Wir haben ein sehr enges Spiel gesehen, in dem sich beide Teams wenig Platz gegeben haben. Aber Berlin hat zwei dreckige Tore geschossen. Wir, trotz guter Chancen, nicht“, bilanzierte Eakins am Mikrofon von MagentaSport.

Der US-Amerikaner vertraute den gleichen Spielern, die die letzten drei Partien im Play-off-Viertelfinale gegen den EHC München sowie das erste Halbfinalspiel in Berlin bestritten. Lediglich Ryan MacInnis tauschte mit Stefan Loibl die Plätze und führte die Reihe um Jordan Szwarz und Tom Kühnhackl an.

Wenige Torabschlüsse der Adler Mannheim im ersten Drittel

Die Adler versuchten vom Eröffnungsbully weg das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Das gelang allerdings nur bedingt. Zwar hatte Kristian Reichel gleich in der ersten Minute – nach einem guten Querpass von Markus Hännikäinen – die Möglichkeit zur frühen Führung auf dem Schläger, doch der Mannheimer Flügelstürmer brachte den Puck nicht aufs Tor. Das sollte für lange Zeit die beste Chance für die Adler in den ersten 20 Minuten gewesen sein.

Stattdessen kam der Titelverteidiger besser in die Partie. Stark, wie Adler-Schlussmann Arno Tiefensee den Schuss des völlig frei vor ihm auftauchenden Yannick Veilleux parierte (7.). Als Mannheims Verteidiger Tobias Fohrler wenig später erst nicht den Puck aus der eigenen Zone befördern konnte und dann auch noch den folgenden Zweikampf verlor, hatten nicht wenige unter den 13.600 Zuschauern in der ausverkauften SAP Arena mit Schnappatmung zu kämpfen. Glück für die Adler, dass Eisbären-Torjäger Ty Ronning aus diesem Lapsus kein Kapital schlagen konnte (8.).

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Ansonsten sind die restlichen 12 Minuten im ersten Drittel schnell erzählt. Beide Mannschaft neutralisierten sich zum Großteil. Wenn die Adler es aber doch mal schafften, schnell zu spielen, kamen sie auch gut ins Angriffsdrittel. Doch dann entschiedenen sie sich entweder für den Pass, statt den Schuss auf das Tor von Eisbären-Schlussmann Jake Hildebrand – oder sie wurden von den Berlinern schlicht und ergreifend gut verteidigt.

Zu Beginn des zweiten Drittels zeigte sich der Titelverteidiger indes gastfreundlich. Eisbären-Raubein Veilleux ermöglichte den Adlern durch eine übermotivierte Aktion ein Powerplay. Das Problem: Die Mannheimer wussten überhaupt nichts mit diesem anzufangen. Bis auf den Schuss von John Gilmour (23.) fiel ihnen nicht viel ein.

Dafür tauchte nur kurze Zeit später Reichel vor Hildebrand auf. Sein Schuss landete allerdings nur am Torgestänge (24.). Auf der Gegenseite hielt Tiefensee gegen Zac Boychuck seine Farben mit dem Schoner im Spiel (29.).

Adler – Eisbären 0:2

  • Drittelergebnisse: 0:0, 0:2, 0:0.
  • Die Adler: Tiefensee – Gilmour, Jokipakka; Gawanke, Cicek; Fohrler, Kälble; Pilu – Szwarz, MacInnis, Kühnhackl; Reichel, Esposito, Hännikäinen; Plachta, Michaelis, Bennett; Proske, Loibl, Heim.
  • Tore: 0:1 Noebels (30:21), 0:2 Hördler (34:43).
  • Schiedsrichter: Martin Frano und Lukas Kohlmüller.
  • Zuschauer: 13.600 (ausverkauft).
  • Strafminuten: Mannheim 8 – Berlin 8.
  • Nächstes Spiel, 3. Halbfinale: Eisbären BerlinAdler Mannheim (Sonntag, 14 Uhr).

Nun ergab sich eine Phase, in der beide Mannschaften ihr Visier ein wenig weiter öffneten. Als Reichel bei einem Zwei-auf-Eins-Konter den mitgelaufenen Luke Esposito in Szene setzte, überlegte dieser zu lange – und fand letztlich die Lücke bei Hildebrand nicht (30.). Auch beim Schuss von Matthias Plachta war der Eisbären-Goalie auf dem Posten (30.). Chancen, die du gegen den Titelverteidiger nutzen musst, wenn du ihn bezwingen möchtest.

Wie es geht, zeigten dagegen die Berliner. Als die Adler den Puck nicht aus der eigenen Zone bekamen, war letztlich Marcel Noebels zur Stelle und staubte zum 1:0 für die Gäste ab (31.). Und damit nicht genug: Die Eisbären, die jetzt immer einen Schritt schneller waren, kombinierten sich durch die Mannheimer Abwehr. Manuel Wiederer bediente den vor dem Tor lauernden Eric Hördler sehenswert per Rückhand – 0:2 (35.).

„Wir machen die Dinger nicht rein, bekommen sie aber dafür selbst zu einfach“, ärgerte sich Stürmer Stefan Loibl in der zweiten Drittelpause. Sein Rezept für das dritte Drittel: „Wir müssen die Pucks klarer zum Tor bringen und hinten kompromissloser verteidigen“, sagte er und schob hinterher: „Wenn das erste Tor reingeht, fällt auch das zweite.“

Arno Tiefensee verlässt drei Minuten vor dem Ende sein Tor

Die Mannheimer zeigten sich nach der zweiten Pause zwar durchaus bemüht, Marc Michaelis, Plachta (beide 42.) und Nick Cicek (44.) erspielten sich nennenswerte Chancen – wirklich zwingen war es letztlich aber nicht. Den Rest des Drittels spielten die Eisbären im Stile einer Spitzenmannschaft herunter.

Eakins nahm zwar über drei Minuten vor dem Ende Tiefensee zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis – und die Adler hatten auch noch die eine oder andere Chance – letztlich fehlte aber die nötige Konsequenz.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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