Mannheim. Die Adler Mannheim hatten Grund zum Feiern. Mit dem ersten Sechs-Punkte-Wochenende des Jahres sendeten die Blau-Weiß-Roten kurz vor dem Endspurt in der Deutschen Eishockey Liga ein wichtiges Zeichen: Mit den Adlern ist zehn Spiele vor dem Ende der Hauptrunde beim Kampf um die direkte Play-off-Qualifikation wieder zu rechnen. Das liegt vor allem an zwei Spielern. Auch, wenn trotz der Siege gegen die Iserlohn Roosters (4:2) und den EHC München (3:2) noch nicht alles rundläuft.
Die Mannheimer Fans wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Nach dem Sieg am Freitag gegen Iserlohn bestellten sie Matthias Plachta für eine extra La-Ola-Welle in ihre Kurve. Das gleiche Prozedere wiederholte sich am Sonntag nach dem dreifachen Punktgewinn gegen München mit Stürmer Kris Bennett. Beide Akteure hatten zuvor sichtbar Einfluss auf das Adler-Spiel genommen.
Plachta belebt das Powerplay der Adler Mannheim
Beeindruckend, wie Rückkehrer Plachta am Wochenende aufspielte. Der Flügelstürmer agierte in beiden Spielen so, als hätte er nie knapp sieben Wochen wegen einer Beinverletzung pausieren müssen. Mit seiner Laufstärke, seiner Ruhe am Puck, seinem knallharten Schuss sowie seiner Übersicht war der Nationalspieler direkt wieder der Dreh- und Angelpunkt bei den zuletzt stolpernden Adlern.
Plachta ist einfach ein besonderer Spieler, eiskalt vor dem Tor. Wir brauchen das, denn wir waren zuletzt ein Team, das sich mit dem Toreschießen schwergetan hat.
„Plachta ist einfach ein besonderer Spieler, eiskalt vor dem Tor. Wir brauchen das, denn wir waren zuletzt ein Team, das sich mit dem Toreschießen schwergetan hat. Ihn wieder in der Mannschaft zu haben, ist ein großes Plus für uns“, sagte Cheftrainer Dallas Eakins über den Mannheimer Topscorer, der am Wochenende einen Treffer sowie vier Vorlagen verbuchen konnte. Ein Lob, das der 32-Jährige gerne annahm, aber auch betonte: „Ich glaube, es ist immer gut, wenn etwas Frisches in die Mannschaft kommt. Völlig egal, ob das jetzt ich bin oder jemand anderes ist.“
Dabei ist es ligaweit ein offenes Geheimnis, dass Plachta zu jenen Spielern zählt, die ihre Nebenleute besser machen. Kein Wunder also, dass das in dieser Saison so schwächelnde Mannheimer Powerplay durch den Flügelstürmer direkt neues Leben eingehaucht bekam.
Die Adler hatten gegen Iserlohn und München lediglich drei Überzahlsituationen, doch zwei davon nutzten sie zu einem Treffer. Dabei leistete Plachta sowohl beim Tor von Jordan Szwarz am Freitag als auch beim Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 durch Bennett die Vorarbeit. „Plachta ist sicherlich einer der Gründe für unser verbessertes Powerplay. Er gibt uns Selbstvertrauen, wir haben aber zuletzt auch gut gearbeitet“, sagte Bennett und unterstrich damit die unverzichtbaren Fähigkeiten seines Teamkollegen.
Kris Bennett pfeilschnell als Torjäger der Adler Mannheim
Aber auch der Wert des kanadischen Torjägers ist nicht zu unterschätzen. Zweimal musste der pfeilschnelle Bennet in dieser Saison schon für mindestens vier Wochen verletzungsbedingt zuschauen. Erst am 19. Januar feierte er sein Comeback im Adler-Trikot. Am Sonntag meldete er sich gegen München dann mit seinem Doppelpack sowie einer 100 Prozentigen Schussquote endgültig zurück.
„Körperlich fühle ich mich richtig gut. Dennoch geht es noch darum, nach meiner Verletzung wieder das Gefühl für den Puck und die Sicherheit an der Scheibe zurückzubekommen“, sagte Bennett.
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Der Flügelstürmer, der wie Plachta erst 26 Saisonspiele bestreiten konnte, ist mit seinen Treffern zehn und elf nicht nur der zweitbeste Torschütze der Adler, sondern sorgt somit gleichzeitig für die nötige Flexibilität und Tiefe in der Offensive. „Meine Treffer und die beiden Siege freuen mich. Aber letztlich waren es nur zwei Spiele. Das nächste Training steht schon an, dann wollen wir daran arbeiten, noch besser zu werden“, betonte Bennett.
Adler Mannheim: Angriff als beste Verteidigung
Auf dem Trainingsplan dürfte dann auch das Verteidigen von Führungen stehen. Die Adler brachten gegen München den knappen Vorsprung zwar über die Ziellinie, verfielen nach zuvor starken 40 Minuten aber zu sehr in die Passivität. „Du verteidigst eine Führung ja nicht nur am Ende, sondern sobald du sie hast - also auch schon im ersten oder zweiten Drittel. Da haben wir es auch sehr gut gemacht“, merkte Eakins an, betonte aber auch: „Es gibt bestimmt bessere Möglichkeiten, eine Führung zu verteidigen als so, wie wir das am Ende gegen München gemacht haben.“
Der Nordamerikaner hätte seine Spieler gerne öfter selbst am Puck gesehen, um somit Chancen zu kreieren und nicht nur die Scheibe aus der eigenen Zone zu befördern. „Ich verstehe, was in einem Spieler in diesem Moment vorgeht. Das ist auch völlig okay und wir haben das phasenweise ja auch gut gemacht. Dennoch müssen wir in Zukunft bessere Lösungen finden“, sagte Eakins und ergänzte: „Der nach wie vor beste Weg, eine Führung zu verteidigen, ist, noch ein weiteres Tor zu erzielen.“
Dafür hat er ja nun in Plachta und Bennett wieder die nötige Tiefe im Kader zur Verfügung. Diese wird er im Endspurt allerdings auch brauchen. Denn bereits am nächsten Wochenende warten mit den Eisbären Berlin am Freitag (19.30 Uhr) und den Straubing Tigers am Sonntag (16.30 Uhr) zwei Topteams.
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