Bensheim. Die Basketballer des VfL Bensheim starten am Samstag (17.) mit dem Heimspiel gegen die SG Mannheim in die Saison 2022/23 der 1. Regionalliga Südwest. Tip-off der Begegnung in der AKG-Halle am Weiherhausstadion ist um 18 Uhr.
Thorsten Schulz sieht den Kontrahenten aus der Quadratstadt in der Favoritenrolle. Der VfL-Coach traut der SGM in dieser Spielzeit einen Platz in der Spitzengruppe des 14er-Feldes zu. „Mannheim hat ein sehr gutes Team.“ Die Kurpfälzer haben sich unter anderem mit Eric Curth verstärkt. In den beiden vergangen Jahren trug Curth das VfL-Trikot.
Für Bensheim geht es im zweiten Jahr in der 1. Regionalliga erneut um den Ligaverbleib. „Wir spielen um den Klassenerhalt“, unterstreicht Schulz. Der VfL Bensheim schlägt in dieser Runde einen neuen Weg ein. Ziel ist es, mittelfristig eine Regionalliga-Mannschaft aufzubauen, in der auch Spieler aufschlagen, die im Verein ausgebildet wurden. „Wir investieren in die Jugendarbeit“, erklärt Abteilungsleiter Christian Roth das Konzept bei gleichbleibendem Etat für die Basketball-Sparte. Die Jugendlichen werden von lizenzierten Trainerinnen und Trainern betreut. So hat etwa Regionalliga-Coach Thorsten Schulz auch die U14 unter seinen Fittichen.
Rund ums erste VfL-Heimspiel
Der VfL Bensheim wird von seinem ersten Heimspiel keine Live-Bilder streamen. In der vergangenen Saison hatte der VfL für seine hochwertigen Übertragungen aus der AKG-Halle (unter anderem sieben Kamera-Perspektiven) und den Live-Kommentar von Harry Hegenbarth sehr viel Lob erhalten, berichtet Christian Roth.
Ob ein ähnlicher Live-Stream in dieser Runde zumindest hin und wieder möglich ist, ist auch eine Kostenfrage, erklärt der Abteilungsleiter. „Eventuell können wir das für einzelne Spiele anbieten.“
Für die Partie am Samstag (Beginn 18 Uhr) gegen die SG Mannheim wird die Halle für das Publikum um 17.15 Uhr geöffnet. Die Vorstellung der Mannschaften erfolgt ab 17.45 Uhr durch Hallensprecher Valentin Wilczek. eh
Neben der breitensportlichen Ausrichtung soll die leistungsorientierte Ebene wieder stärker gefördert werden. Im Nachwuchsbereich erlebt der VfL bei Jungs und Mädchen derzeit einen Boom. „Wir haben mit unseren Hallenzeiten die Grenze erreicht“, berichtet Jugendtrainer Harry Hegenbarth. „Mehr geht nicht.“ Einzelne Altersklassen sind doppelt oder dreifach besetzt. Für die weibliche U14 sind 20 Spielerinnen gemeldet. Jahrgangsübergreifendes Individualtraining, das Schulz gerne durchführen würde, lässt sich aufgrund fehlender Hallenzeiten nicht anbieten.
Der VfL-Jugend-Kurs findet Ausdruck im aktuellen Regionalliga-Kader. Mit Justus Arndt und Michael Goeken gehören zwei Akteure zum Aufgebot, die mit der U12 des VfL vor vier Jahren Hessenmeister wurden. Die Talente trainieren regelmäßig mit dem Regio-Team, sammeln Spielpraxis in der zweiten Mannschaft und sollen Schritt für Schritt an das Niveau der Dritten Liga herangeführt werden, erklärt Schulz den Plan. Einsätze in der Regionalliga sind für Arndt und Goeken dabei durchaus möglich.
Sechs Abgänge und drei externe Zugänge hat der VfL zu vermelden. Philip Jenkins, Bensheimer Top-Scorer der Vorsaison, ist nicht mehr an Bord und schließt sich voraussichtlich einem Ligakonkurrenten an. Bei Kevin Salifu, Vedran Mirkovic, Tyrone McLaughlin und Eric Curth waren berufliche, weite Anfahrtswege nach Bensheim sowie die Neuausrichtung des VfL Gründe für die Trennung. Julian Lexa legt aus beruflichen Gründen eine Pause ein.
Mit Marc Liyanage (32) und Chris Miller (29) kamen zwei „Leader“ nach Bensheim. Liyanage war zuletzt in der Zweiten Liga Pro B aktiv und ist ebenso ein Teamplayer wie Chris Miller, der ’21/22 mit den Gießen Pointers den Aufstieg in die Pro B schaffte. Miller war bereits vor einigen Jahren für den VfL in Hessenliga und 2. Regionalliga aktiv. „Der Kontakt zu Chris ist nie abgerissen, wir haben uns immer wieder über eine mögliche Rückkehr unterhalten“, erzählt Christian Roth.
Miller (1,93 Meter) ist auf der Position des Shooting Guard gesetzt, Liyanage (1,99 Meter) ist flexibel einsetzbar. „Marc kann zur Not auch den Aufbau übernehmen“, freut sich Schulz über die Vielseitigkeit des Neuzugangs. Liyanage und Miller sollen mit ihrem mannschaftsdienlichen Stil und ihrer Erfahrung dem VfL-Spiel Struktur und Halt in kritischen Situationen geben. Beide passen ideal zur neuen Spielweise der Bensheimer. „Wir wollen klassischen europäischen Team-Basketball spielen.“
Mit Philipp Weiler (1,94 Meter) wurde zudem ein talentierter Combo-Guard verpflichtet. Schulz lobt die defensiven Fähigkeiten und den schnellen Ballvortrag des 20-Jährigen. „Das gefällt mir sehr gut.“
Mit dem Verlauf der Vorbereitung inklusive der Freundschaftsspiele ist Thorsten Schulz zufrieden. Den letzten Test am Sonntag verlor der VfL mit 67:70 gegen das Pro B-Team der Baskets Speyer. „Das war ein richtig gutes Basketballspiel.“ Diese Vorstellung sorgt mit Blick auf das Mannheim-Match für Zuversicht beim VfL-Trainer. „Ich denke, alles ist möglich.“
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