In den Kader von Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets ist doch noch einmal etwas Bewegung gekommen.
Zunächst gab der Verein bekannt, dass der Vertrag mit dem Finnen Max Besslink, der eigentlich eine Laufzeit von drei Jahren gehabt hatte, aufgelöst worden sei. Unter anderem wegen seiner Verpflichtungen für die finnische Nationalmannschaft war Besselink bis jetzt noch gar nicht in Würzburg eingetroffen. „Wir haben uns daher mit ihm und seinem Agenten darauf verständigt, den Vertrag in gegenseitigem Einvernehmen aufzulösen“, sagte Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler.
Die Suche nach einem Nachfolger ist inzwischen bereits beendet. Der tschechische Nationalspieler Martin Peterka, der derzeit noch für sein Heimatland bei der EM aktiv ist, kommt nach Würzburg. Der 2,05 Meter große Power Forward mit dem starken Wurf hat einen Vertrag bis Saisonende unterzeichnet. In den vergangenen beiden Spielzeiten war der 27 Jahre alte Tscheche im Trikot der Basketball Löwen Braunschweig einer der treffsichersten Dreierwerfer der Liga.
Internationale Erfahrung
„Er hat nicht nur eine gute Größe und einen außergewöhnlich guten Wurf aus der Distanz, sondern versteht auch das Spiel und hat inzwischen zwei Jahre Erfahrung in der BBL“, sagt Kresimir Loncar, Manager Sport und Scouting der Würzburg Baskets: „Wir wollten uns auf den großen Positionen noch einmal verstärken. Mit seinen Fähigkeiten und seinem hohen Basketball-IQ wird Martin unsere anderen Big Men sehr gut ergänzen.“
Vier Meisterschaften und ebenso viele Pokalsiege brachte Martin Peterka mit, als er vor zwei Jahren vom tschechischen Serienmeister Nymburg zu den Basketball Löwen Braunschweig wechselte. Nach kleineren Anlaufschwierigkeiten beendete er die BBL-Spielzeit 2020/2021 mit 7,9 Punkten und 2,8 Rebounds pro Partie und einer herausragenden Dreierquote von 46 Prozent. In der letzten Phase der Hauptrunde nach dem zweiten Nationalmannschaftsfenster waren es sogar über 53 Prozent (41 Treffer bei 77 Versuchen).
Als Starter auf der Position 4 stand der 27-Jährige (geboren am 12. Januar 1995) bei den Löwen in der vergangenen Spielzeit knapp 27 Minuten pro Partie auf dem Parkett, kam dabei auf 12,1 Punkte, 3,8 Rebounds und 2,1 Assists und versenkte 43,1 Prozent seiner 188 Dreier - darunter vier von fünf beim knappen 87:86-Sieg der Niedersachsen am 12. Dezember 2021 in Würzburg. Von den 73 Pflichtspielen der Basketball Löwen Braunschweig in Liga und Pokal der vergangenen beiden Jahre hat der wurfstarke 2,05-Meter-Mann kein einziges verpasst.
Seit der Europameisterschaft 2017 gehört Martin Peterka zum Stamm der Nationalmannschaft Tschechiens, mit der er 2019 an den Weltmeisterschaften in China und 2021 an den Olympischen Spielen in Tokio teilgenommen hat. In den acht Spielen der aktuellen WM-Qualifikation hat er durchschnittlich 10 Punkte und 6 Rebounds für sein Heimatland aufgelegt und 57 Prozent seiner Dreierversuche versenkt.
Jede Menge internationale Erfahrung hat Martin Peterka vor seinem Wechsel nach Braunschweig außerdem mit Nymburg in der Basketball Champions League und im FIBA Europe Cup gesammelt.
Filip Stanic fällt länger aus
Inzwischen hat bei den Würzburg Bakets das Verletzungspech wieder einmal zugeschlagen: Headcoach Sasa Filipovski muss mehrere Wochen auf Center Filip Stanic verzichten. Der 24-Jährige hat sich im Training einen Knochenanbruch im Bein zugezogen und wird mit ziemlicher Sicherheit beim Saisonstart Anfang Oktober nicht einsatzfähig sein.
Ein Sieg und eine Niederlage
Während des mittlerweile beendeten fünftägigen Trainingslagers im polnischen Torun standen für die Würzburg Baskets auch zwei Testspiele auf dem Programm. Nach einer zumindest über drei Viertel starken Vorstellung gab es gegen den litauischen Meister Rytas Vilnius eine knappe 71:75-Niederlage. Zur Pause hatten die Unterfranken sogar mit 41:32 geführt.
Zwei Tage später siegten die Würzburger gegen den polnischen Erstligisten Trefl Sopot mit 74:68. In dieser Partie wurde US-Guard Cameron Hunt wegen einer leichten Blessur am Sprunggelenk geschont.
Einen starken Eindruck hinterließ in beiden Partien Flügelspieler Collin Welp, der wegen des Ausfalls des etatmäßigen Center Filip Stanic auch auf der „großen Position“ gefordert war. Der 23-jährige Rookie, Sohn von Ex-Nationalspieler Chris Welp (Europameister von 1993), erzielte gegen Vilnius mit 18 Punkten und elf Rebounds ein „Double-Double“ und war gegen Sopot mit 14 Zähler zweitbester Werfer.
Offizielle Saisoneröffnung
Am Samstag, 10. September, eröffnet Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets mit einem bunten Rahmenprogramm und einem Testspiel gegen den Ligakonkurrenten ratiopharm Ulm offiziell die Saison. Ab 15 Uhr startet das „Edeka-Sommerfest“ vor der tectake-Arena in der Stettiner straße, um 18 Uhr ist Sprungball gegen die Schwaben. pw/ptt
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