Bensheim. Der VfL Bensheim ist in der Basketball-Regionalliga einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gegangenen. In einem wahren Abstiegskrimi gewannen die Schützlinge von Christian Roth mit 94:84 (50:55) bei Makkabi Frankfurt und setzten somit den Aufwärtstrend des Jahres 2025 fort. In einem sehr hart geführten und entsprechend umkämpften Spiel erreichten die Bensheimer ihren siebten Saisonsieg, mit dem sie sich in der Tabelle bis auf den neunten Tabellenplatz vorarbeiten konnten.
Zudem bereiteten die Bensheimer Korbjäger ihrem Coach eine besondere Freude. Christian Roth musste nämlich kurzfristig auf die Betreuung seines Teams verzichten. Für ihn sprang Yann Gröhlich an der Seitenlinie in die Bresche, der sich beim Abschlusstraining am Knöchel verletzt hatte und als Spieler nicht zur Verfügung gestanden hätte. Allerdings hatte der VfL damit einen Aufbauspieler weniger und die Last des Ballvortrags lag allein auf den Schultern von Jugendspieler Johann Roth. Dieser organsierte sein Team hervorragend und der VfL setzte sich früh zum 4:12 etwas ab.
In der Folge entwickelte sich ein sehr intensives Spiel, in dem vor allem in der ersten Halbzeit schnell der Abschluss gesucht und der Korb gefunden wurde. Felix Becker und Jan Tschakaloff fackelten nicht lange und verwerteten immer wieder die Zuspiele von Roth. Zudem wurde auch immer wieder Tilman Isensee gesucht, der die gegnerische Verteidigung vor extreme Probleme stellte. Während einer kurzen Verschnaufpause für Johann Roth wechselten die Frankfurter auf eine Press-Verteidigung, die dem VfL über das gesamte Spiel hinweg Probleme bereitete und kurzfristig auch dazu führte, dass der Vorsprung zum Ende des ersten Viertels auf einen Punkt geschrumpft war (26:25).
Im zweiten Viertel setzte sich diese Tendenz fort. Makkabi machte Druck und der VfL verlor etliche Bälle, bevor Korbgefahr entwickelt werden konnte. Nun stellten auch die Bensheimer ihre Verteidigung um und beide Teams spielten mit offenem Visier. Ballverluste und freie Möglichkeiten zum Korb zu ziehen wechselten sich ständig ab. Insgesamt begünstigte diese Spielweise die Gastgeber, die bis zur Halbzeit eine 55:50 Führung erarbeiteten.
Yann Gröhlich stellte sein Team in der Halbzeitpause neu ein. Der wieder ins Team zurückgekehrte Marc Liyanage war in der ersten Hälfte völlig von der Rolle, bekam aber weiter das Vertrauen des Interimcoaches. Denn Felix Becker hatte sich bei einer Abwehraktion am Fuß verletzt und konnte bis zu seinem endgültigen Ausscheiden nur noch sporadisch eingesetzt werden. Liyanage ersetzte Becker jedoch vortrefflich und fand zwischenzeitlich auch sein Wurfglück wieder. Der große Kampfgeist von Richard Maurer und Julius Kraus sowie die Reboundstärke von Center Jonas Gieseck führten dazu, dass nun auch Frankfurt etliche Ballverluste hinnehmen musste, die der VfL in Schnellangriffe umsetzte. Man hielt die Gastgeber bei lediglich zwölf Punkten im dritten Viertel und ging mit einer knappen 59:57-Führung ins letzte Viertel.
Hier dominierte nun die Bensheimer Defense. Isensee und Maurer zogen offensiv mit ihren krachenden Dunkings auch das Momentum auf die Bensheimer Seite, eine Tendenz, die Makkabi auch durch Auszeiten nicht mehr stoppen konnte. Der VfL musste sich nur den sehr harten Verteidigungsaktionen erwehren, die die beiden Referees erst spät ahndeten. Hier war es wieder Aufbauspieler Johann Roth, der mit sieben von sieben Freiwürfen ebenso wie Tilman Isensee (neun von neun) an der Linie eine hundertprozentige Trefferquote ausweisen konnte und mit seiner Nervenstärke damit auch den Vorteil im direkten Vergleich beider Teams herstellte. Der VfL hatte das Hinspiel lediglich mit sieben Punkten verloren. Ein Vorteil, der im Abstiegskampf noch entscheidend sein kann.
VfL Bensheim: Justus Arndt, Johann Roth (13 Punkte), Marc Liyanage (14 Punkte/4 Dreier), Richard Maurer (8), Julius Kraus (6/1), Jonas Gieseck (5), Felix Becker (13/3), Niko Anders (2), Tilman Isensee (21), Jan Tschakaloff (12/3).
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