Bensheim. Schrecksekunde in der Schlussphase des Flames-Heimspiels in der Handball-Bundesliga der Frauen gegen die Sportunion Neckarsulm: Sarah van Gulik, gerade erst von einer Verletzung genesen, humpelte vom Feld, hielt sich den Oberschenkel, wurde kurz behandelt. Im anschließenden Jubelkreis nach dem 27:23-Sieg hüpfte die 33-Jährige – eingehängt bei zwei Mitspielerinnen – auf einem Bein mit.
Als van Gulik wenig später lächelnd die Autogramm-Wünsche der zahlreichen Kinder erfüllte, gab sie eine Erklärung und Entwarnung: Sie zieht gerade um und hat Rückenschmerzen vom vielen Kistenschleppen. Da wollte sie sichergehen, dass es nicht schon wieder ein muskuläres Problem ist – scheint es nach den ersten Untersuchungen nicht zu sein.
Trotz des Sieges („Wir wussten, das es nicht einfach wird, weil Neckarsulm liefern muss“) war die Niederländerin nicht ganz zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. Die Ansprüche der Flames sind gestiegen. „Wir haben es bisher nur im Spiel gegen den Thüringer HC geschafft, das hohe Niveau aus der Vorbereitung mitzunehmen“, so van Gulik, der ebenso wie Trainerin Heike Ahlgrimm die Zahl an Fehlern nicht gefiel. Aber in dieser Hinsicht hat es in der Vergangenheit Spiele mit einer weitaus höheren Quote gegeben.
„Wir haben 6:0 Punkte, das ist besser denn je. Ich bin ja schon ein paar Jahre hier“, frohlockte Kapitänin Lisa Friedberger, als sie nach der Partie ans Hallenmikrofon ging. „Heute haben wir uns schwergetan, aber am Ende zählen die zwei Punkte.“ Kritik äußerte „Frieda“ am Spielplan, der keinen Rhythmus erkennen lasse. „Wir können nur von Spiel zu Spiel denken.“ Das erneut anstehende spielfreie Wochenende mache es schwer, die Belastungssteuerung auf die kommenden Aufgaben auszurichten.
Immerhin sind die Flames dann ja schon wieder mittwochs im Einsatz. Am 18. Oktober bestreitet die HSG Bensheim/Auerbach das Nachholspiel beim VfL Oldenburg, der am eigentlichen Spieltermin vor gut zwei Wochen in der Qualifikation zur European League im Einsatz war. Und sich für die nächste Runde qualifizierte.
Das führt dazu, dass auf die HSG Bensheim/Auerbach erneut norddeutsche Woche zukommen. Spielten sie in August und September insgesamt viermal gegen den Buxtehuder SV (zweimal in der Vorbereitung, je einmal in Liga und Pokal), so geht es nun dreimal gegen Oldenburg. Nach dem Liga-Duell im Oktober folgen Hin- und Rückspiel um den Einzug in die europäische Gruppenphase (11. Nov. zu Hause, am 19. auswärts).
Ivancok im Tor
Dass ehemalige Flames-Spielerinnen mit ihrem neuen Verein in der Weststadthalle auftauchen, ist nichts Ungewöhnliches. Am Samstag war dies nicht der Fall, allerdings tauchte ein bekannter Name auf dem Neckarsulmer Spielberichtsbogen auf: Lena Ivancok. Die Schwester von Ines Ivancok (von 2019 bis ’22 bei den Flames) hütet seit Saisonbeginn das SUN-Tor.
Als die Flames beim 11:6 erstmals auf fünf Tore davongezogen waren, nahm Sportunion-Trainer Thomas Zeitz eine Auszeit, Stammkeeperin Valentyna Salamakha nahm auf der Bank Platz, Ivancok ging zwischen die Pfosten. Bei ihrer ersten Aktion parierte sie zur Freude der zahlreichen Gäste-Fans gleich einen Gegenstoß-Versuch von Lisa Friedberger – die letztlich klare Niederlage konnte aber auch sie trotz weiterer Paraden nicht verhindern. kr
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