Fußball-Wintercheck

Der SV Schwanheim läuft den Ansprüchen hinterher

Der SV Schwanheim hofft nach dem unglücklichen Scheitern in der B-Liga-Relegation auf eine neue Chance.

Von 
Niklas Wagner
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Schwanheim. Nach dem verpassten Aufstieg in der Saison 2023/24 steht der SV Schwanheim in dieser Saison mit 23 Punkten aus zwölf Spielen auf dem vierten Tabellenplatz in der Fußball-Kreisliga D. Der Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz beträgt drei Punkte. Chancen, diesen Platz noch zu erreichen, bestehen durchaus, wie der folgende Winter-Check unterstreicht.

Wie blickt der SV Schwanheim rückblickend auf das Aus in der Aufstiegsrelegation zurück?

Trainer Wolfgang Jäger weist daraufhin, dass die Teilnahme an der Relegation damals ziemlich überraschend kam. „Am Samstag hatten wir die Jungs in die Sommerpause verabschiedet und am Montag informiert mich unser Klassenleiter, dass es doch sein könnte, dass wir in die Relegation müssen.“

Dort habe man nicht in Bestbesetzung antreten können. Dem 1:1 gegen Italia Bensheim folgte eine deutliche Niederlage bei der Zweitvertretung des TSV Aschbach. Jäger bezeichnet das Abschneiden insgesamt als „unglücklich“, wenngleich er einräumt, „dass wir selber schuld daran waren, es nicht geschafft zu haben“.

Wie lief die Saison bislang und konnten die Erwartung erfüllt werden?

Enttäuschend. „Wir sind unter unseren Erwartungen geblieben“, gibt Jäger zu. Insgeheim habe man gehofft, mit der Qualität des Kaders um die ersten Plätze mitzuspielen. Dies ist nicht gelungen. Vor allem gegen Mannschaften aus der zweiten Tabellenhälfte gab es unnötige Punktverluste. Drei Niederlagen gab es bereits. „Damit bist du eigentlich raus aus dem Aufstiegsrennen“, konstatiert Jäger und zeigt sich überrascht, dass sein Team rechnerisch immer noch Chancen auf den zweiten Platz besitzt.

Ärgerlich für den Sportverein: Am Ende der Saison gibt es einen Punktabzug. Grund dafür ist, dass der Verein nur eine Schiedsrichterin stellt, aber zwei Mannschaften (mit der A-Jugend des JSG Schwanheim/Zwingenberg) im Spielbetrieb gemeldet sind.

Was lief gut bislang, was muss sich verbessern?

Das Faustpfand der Schwanheimer ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Diese befinde sich auf einem hohen Niveau. Diesen Zusammenhalt im Verein habe er bei keinem anderen Verein so erlebt, sagt Jäger. Die Qualität in der Mannschaft stimme ebenfalls. Es sei jedoch nicht gelungen, diese konstant abzurufen. Vor allem auf fremden Plätzen ist dies selten geglückt. Aus fünf Spielen konnte man auswärts nur acht Punkte holen. Auf heimischem Gelände hingegen ist der SV Schwanheim die zweitbeste Mannschaft der Liga.

Jäger richtet den Blick auf die Vorbereitung, die voll durchgezogen werden müsse. Diese absolvieren die Schwanheimer nicht auf dem eigenen Naturrasen, sondern beim FC 07 Bensheim. Dafür sei man dem Verein und der Stadt „sehr dankbar“, stellt Jäger heraus.

Was sind die Perspektiven für den Sportverein?

Jäger betont: „Wir wollen raus aus der D-Liga.“ Vor allem die Aufteilung in zwei Gruppen, sieht der Übungsleiter kritisch. Anstatt eine D-Liga mit mehr Mannschaften zu bilden, sorgt die Aufteilung in zwei Gruppen für eine viel zu lange Winterpause. Selbiges gelte für die B-Liga, in der ebenfalls nur 13 Mannschaften an den Start gehen. Hätte man dagegen vier ähnlich gut besetzte Kreisligen, wäre es einfacher „eine ordentliche Runde zu spielen“, findet Jäger. Umso wichtiger sei es, zeitnah in die C-Liga aufzusteigen, auch wenn der Trainer sagt: „Wenn wir in diesem Jahr den Aufstieg nicht packen, dann gehen wir es nächstes Jahr neu an.“

Was die sportliche Perspektive des Vereins über die Saison hinaus trifft, ist das Ende der Jugendspielgemeinschaft mit dem SV Zwingenberg. Diese würde sich auflösen, die A-Junioren, die aktuell in der Kreisliga Groß-Gerau/Bergstraße/Darmstadt spielen, sich entsprechend aus dem Spielbetrieb zurückziehen. Die Gründe dafür kennt Jäger nicht. Und doch trifft dies den Sportverein, da so Verstärkung aus der Jugend perspektivisch wegbricht. „Es war geplant, mit der Jugend zusammen in der Vorbereitung in Zwingenberg zu trainieren“, erzählt Jäger. Daraus wird nun nichts. Die Hoffnung, junge Spieler an den Verein zu binden, hat er noch nicht aufgegeben. „Ich habe den Jungs angeboten, bei uns mit zu trainieren“.niwa

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