Handball

TuS-Saisonstart mit Handicaps

Schlechte Trainingsbeteiligung bei Zwingenberger Landesliga-Frauen / Die Zukunft gehört der Jugend

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esi
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Sonja Rücker (rechts beim Wurf) hat ihre Karriere beendet. © Strieder

Zwingenberg. „Die Mannschaft an sich ist top, aber leider lässt die Trainingsbeteiligung etwas zu wünschen übrig“, macht Sascha Schnöller, neuer Trainer des Frauenhandball-Landesligisten TuS Zwingenberg, keinen Hehl daraus, dass er sich für die Vorbereitung auf die neue Runde mehr erwartet hatte. „Aber damit stehe ich nicht allein. Alle Trainerkollegen, mit denen ich mich in den letzten Wochen unterhalten habe, haben die gleichen Probleme“, so Schnöller, der zuletzt die Männer und Frauen (beide Bezirksliga A) in Biblis coachte. Immerhin: „Das Training mit der Mannschaft macht riesig Spaß und die Spielerinnen, die da sind, ziehen auch mit. Insgesamt sehe ich uns daher schon auf einem guten Weg“, meint der engagierte Coach.

Die Testspiele waren durchwachsen, aber immer auch mit guten Ansätzen. Die Integration der Neuzugänge läuft gut, insbesondere Rückraumspielerin Anna Schuster und Torhüterin Eva Junge sorgen schon für Furore. „Beide sehe ich aktuell unter den ersten Sieben“, lobt Schnöller die 18-jährigen, die von der HSG Bensheim/Auerbach nach Zwingenberg wechselten. Vor allem auf Eva Junge wird gleich viel Druck lasten, da die bisherige Nummer eins zwischen den Pfosten, Samantha Haag, sich eine Knieverletzung zuzog. Wie lange sie ausfallen wird, ist noch offen.

Landesliga Frauen Zugänge: Eva Junge, Anna Schuster (beide ...

Landesliga Frauen Zugänge: Eva Junge, Anna Schuster (beide Jugend HSG Bensheim/Auerbach), Mia Löffler (Jugend HC VfL Heppenheim). – Abgänge: Sonja Rücker, Madeleine Schneider, Nadine Hanske (alle Karriereende). Kader, Tor: Samantha Haag, Eva Junge, Medina Klepo. – Außen: Franziska Ponzi, Moira Baum, Mirela Kaczynska, Maike Brandt. – Kreis: Lena Wienand, Ewelina Bobusia, Janine Hofmann. – Rückraum: Anna Schuster, Jamila Coban, Lisa Marschall, Larissa Meffert, Mia Löffler, Kira Kauschke. Trainer: Sascha Schnöller (seit Juni 2023). – Saisonziel: Platz sieben bis neun. – Favorit: FSG Bürgstadt/Kirchzell.

Bezirksliga B (außer Konkurrenz) Kader, Tor: Valerie Meier, Valeska Vogel. – Außen: Melissa Kröber, Madeleine Apholte, Janina Blöcher, Jana Blöcher, Jana Wegner. – Kreis: Ann-Kathrin Plapp. – Rückraum: Tina Dobrat, Ingrid Ross, Laura Gärtner, Christine Betz, Estefania Huerga-Thorney, Franziska Gora. Trainerin: Martina Reinhardt. – Saisonziel: Spaß haben. esi

Beendet ist indes bereits die Saison für Larissa Meffert: Die Rückraumspielerin zog sich im Testspiel gegen Heppenheim ohne Gegnereinwirkung einen Kreuzbandriss zu. „Das ist ganz bitter. Sie war in guter Verfassung und dann so etwas“, bedauert der Trainer die schwere Verletzung.

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Abzuwarten bleibt, wie die Abgänge der erfahrenen Sonja Rücker, Madeleine Schneider und Nadine Hanske verkraftet werden können. Alle drei hängen ihre Handballschuhe an den Nagel und da die drei Neuzugänge alle gerade erst aus der Jugend kommen, ist das Durchschnittsalter des Landesliga-Teams deutlich gesunken. „Das war ein Stück weit so gewollt. Ich hatte mich ganz bewusst um Spielerinnen aus dem Bereich U20 bemüht, die uns perspektivisch weiterhelfen. Das Ziel muss sein, dass wir Jahr für Jahr ein paar Junge einbauen können“, erläutert Sascha Schnöller.

Dass die Runde nicht einfach wird, weiß der neue Coach allerdings auch: „Der Kader ist recht dünn, die ein oder andere Ergänzung würde uns schon noch sehr guttun. Wenn alles so bleibt, dann darf wirklich nicht viel passieren“, so Schnöller, der in den letzten Wochen versucht hat, dem Team seine Handschrift zu verpassen. „Wir haben an der Deckung gefeilt und viel an der Laufbereitschaft gearbeitet. Unser Ziel ist es, hohes Tempo zu gehen, aber die Defensive nicht zu vernachlässigen.“

Allerdings stehen die Zwingenbergerinnen noch nicht ganz da, wo der Übungsleiter sie gerne hätte. „Wir brauchen noch etwas Zeit, nach der Vorbereitung. Gleichzeitig müssen wir aber in den ersten Rundenspielen voll da sein“, blickt er auf den Start zu Hause gegen den TV Langenselbold am Sonntag (13 Uhr) und danach die Partie bei der HSG Kahl/Kleinostheim (17.9).

„Das sind beides Gegner, die in Reichweite liegen. Gerade Langenselbold wird ein 50:50-Spiel. Um zu gewinnen, müssen wir kompakt in der Abwehr stehen und unsere technischen Fehler, die es in den Vorbereitungsspielen immer etwas zu viel gab, minimieren“, hofft Schnöller, zumal ein guter Start dem verjüngten Team Selbstvertrauen verschaffen würde, ehe am dritten Spieltag der Top-Favorit FSG Bürgstadt/Kirchzell in die Melibokushalle kommt. Da passte es dem neuen Coach ganz gut, dass zumindest die Generalprobe gut lief: Am vergangenen Wochenende verloren die Zwingenbergerinnen bei einem gut besetzten Turnier nur gegen den Oberligisten Birkenau und wurde damit Zweiter. „Das war wichtig für uns“, findet er.

Am Sonntag gegen Langenselbold hat Schnöller bis auf Franziska Ponzi, die urlaubsbedingt fehlt, seinen gesamten Kader beisammen. „Dass ausgerechnet Franzi fehlt, ist schon schade. Sie ist die unangefochtene Nummer eins auf Linksaußen“, bedauert der Coach, der aber dennoch zuversichtlich ist: „Der Rest ist fit und freut sich auf den Auftakt.“ esi

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