Fußball

SV Schwanheim dank einer Erfolgsserie am Ziel seiner Träume

Zwischenzeitlich liefen die Fußballer des SV Schwanheim Gefahr, das Saisonziel aus den Augen zu verlieren. Doch mit einer ungeschlagenen Serie nach der Winterpause, die noch die D-Liga-Vizemeisterschaft einbrachte, gelang doch noch der ersehnte Aufstieg in die Fußball-Kreisliga C.

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Am Ziel ihrer Träume sind die Fußballer des SV Schwanheim um Trainer Wolfgang Jäger (etwa Bildmitte, mit Kappe) angekommen. © Jürgen Strieder

Schwanheim. Der SV Schwanheim spielt in der kommenden Saison - nach zweijähriger Abstinenz - wieder in der Fußball-Kreisliga C. Dem D-Ligavizemeister aus dem Bensheimer Stadtteil reichte dazu der zweite Platz in der Relegationsrunde hinter Mitaufsteiger FC St. Heppenheim II. Dieses Ziel hatte das Team von Wolfgang Jäger im Sommer 202 ausgegeben, aber zwischenzeitlich stand dieses Vorhaben auf „wackligen Füßen“. So überwinterte der Sportverein nach einer eher durchwachsenen Hinrunde nur auf dem vierten Platz - und dies führte in der Winterpause zu einem Umdenken beim Schwanheimer Trainer und seinen Kickern.

„Wir haben da die Aufstiegspläne erst einmal zur Seite geschoben und wollten eigentlich nur noch ordentlich die Runde zu Ende spielen. Intern hatten wir den dritten Tabellenplatz im Hinterkopf, auch um eventuell - wie im Vorjahr - über diesen noch als Nachrücker die Relegation zu rutschen. Was dann folgte, war aber eine beispiellose Erfolgsserie, blieben wir im Kalenderjahr 2025 doch in allen Spielen der Saison ungeschlagen und gaben einzig beim 1:1-Unentschieden gegen den Meister vom SV Bobstadt noch einen Punkt ab“, blickt Jäger zurück.

Durch diese Serie und unter anderem einen „extrem wichtigen“ (Jäger) 4:2-Erfolg gegen den unmittelbaren Konkurrenten FSG Bensheim II war (Relegations-)Platz zwei plötzlich wieder möglich, hatte man doch inzwischen auch das zusätzliche Manko eines Punktabzuges wegen der Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls ausgeglichen. „Der Sieg gegen Bensheim war eine Initialzündung und hat noch zusätzliche Prozente bei den Jungs herausgekitzelt. Jedem war klar, dass wir Rang zwei aus eigener Kraft noch erreichen können; wir mussten einfach nur jedes Spiel gewinnen“, erklärt der Trainer des Sportvereins.

Nervenzehrende Tage nach dem Rundenende

Dieser Plan ging zunächst auf, ehe es im letzten Drittel der Runde im Heimspiel gegen den VfR Bürstadt II in der Schlussphase bei einem zwischenzeitlichen Spielstand von 2:2 zu Tumulten zwischen den beiden Mannschaften und letztlich einem Spielabbruch kam. Plötzlich musste im Bensheimer Stadtteil gezittert werden - und das über das Saisonende hinaus, wurde die Partie doch vor dem Kreissportgericht verhandelt. 88 Spiele Sperre für insgesamt elf Spieler für beide Clubs wurden in einer langen Verhandlung ausgesprochen, der Spielabbruch wurde als nicht gerechtfertigt angesehen und die Partie wurde mit 3:0 für Schwanheim gewertet, da Bürstadt zwei nicht einsatzberechtigte Spieler aufgeboten hatte. „Wir blieben Tabellenzweiter und hatten uns für die Relegation qualifiziert. Das war das Wichtigste“, erinnert sich Wolfgang Jäger an diese für den Sportverein aufregenden und nervenzehrenden Tage zurück.

In der Relegation macht der SV Schwanheim nach einer schwachen Leistung und einer verdienten 0:2-Auftaktniederlage in Heppenheim II den Aufstieg zu Hause gegen den FC Olympia Lampertheim perfekt. Die Jäger-Schützlinge entschieden dieses „Endspiel“ mit 2:0 für sich und somit das zum Saisonbeginn ausgegebene Ziel in Form des Aufstiegs doch noch in die Tat umsetzen.

Die Protagonisten des Aufstiegs

Der Aufstiegskader des SV Schwanheim; Tor: Kilian Sander, Julian Geiß, Manuel Willwohl.

  • Abwehr: Rachid Aarab (14 Spiele / 1 Tor), Norman Balz (17 / 2), Nassim Farjaoui (3 / 0), Kevin Korger (15 / 1), Moritz Loreth (17 / 0), Andre Maxheim (21 / 1), Fabian Schäfer (10 / 0).
  • Mittelfeld: Patrick Eichhorn (7 / 0), Mustafa Elzabi (16 / 2), Benjamin Hofmeyer (6 / 0), Justus Ihrig (6 / 1), Jonas Kunzelmann (18 / 13), Benjamin Lautenschläger (13 / 0), Marcus Rein (14 / 1), Marco Rödel (1 / 0), Mike Schleinig (20 /24), Luc Stuckert (8 / 0), Julian Wittke (19 / 1).
  • Angriff: Andre Knecht (18 / 30), Giuseppe Pio Proto (15 / 13), Engin Akbas (15 / 6).
  • Trainer: Wolfgang Jäger. net

„Ein verdienter Aufstieg“, zieht Wolfgang Jäger Bilanz und hebt dabei vor allem das Kalenderjahr 2025 hervor. „Da hat die Mannschaft gezeigt, zu was sie im Stande ist. Und als plötzlich die Relegation wieder möglich war, hat auch jeder diesem Ziel alles untergeordnet. Das hat mir schon imponiert“, sieht der Coach den Aufstieg dann auch als Ergebnis einer funktionierenden Mannschaft und somit als Teamleistung. Dafür steht auch die Tatsache, dass der SV mit 102 Toren die stärkste Offensive und mit 30 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr der Liga gestellt hat.

Aus diesem Kollektiv gibt es dann aber dennoch einige Spieler, die hervorzuheben sind. Jonas Kunzelmann war für Jäger auf der linken Außenbahn „defensiv wie offensiv eine Bank und ein echter Leistungsträger“, Andre Knecht mit 30 erzielten Toren „ein echter Knipser mit Torriecher“ und Mike Schleinig, der es auf 24 Treffer brachte, war der „Ruhepol im zentralen Mittelfeld“. Dazu sorgte der in der Winterpause nach Schwanheim gewechselte Kilian Sander dafür, dass man eine „feste und zuverlässige Nummer eins“ zwischen den Pfosten stehen hatte, musste man auf dieser Position in der Vorrunde doch das eine oder andere Mal improvisieren; mit Kevin Korger stand sogar einmal ein Feldspieler im Schwanheimer Tor.

Trainer Wolfgang Jäger glaubt fest an den Klassenverbleib

In der kommenden Saison gibt Wolfgang Jäger den Klassenerhalt C als erklärtes Ziel aus: „Wir wollten aufsteigen - und das haben wir geschafft. Jetzt wollen wir in der C-Liga drinbleiben und wir wissen, dass dies nicht einfach wird. Diese Spielklasse ist angesichts der zahlreichen Reserveteams nur schwer einzuschätzen und da gilt es vom ersten Spieltag an, Punkte zu sammeln“.“ Dabei kann der Trainer nahezu mit dem Aufstiegskader antreten. Andre Maxheim verlässt seinen Heimatverein in Richtung SC Rodau und sucht in der A-Liga eine neue sportliche Herausforderung, Norman Balz zieht nach Mainz um - und da ist die Anfahrt nach Schwanheim einfach zu weit. Und „Oldie“ Marcus Rein hängt die Fußballschuhe nun mit 46 Jahren an den berühmten Nagel.

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„Wir befinden uns dazu noch mit einigen Spielern in Gesprächen, aber da ist noch nichts spruchreif“, so Wolfgang Jäger, der sein Team in jedem Fall gut aufgestellt sieht, um die Liga halten zu können. net

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