Fußball-Kreisoberliga

SSG Einhausen in der Krise und jetzt kommt die SG Reichenbach

Beide kämpfen um den Anschluss. Tvgg Lorsch will den Höhenflug gegen SF Heppenheim fortsetzen.

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Ausgerechnet aus der 0:3-Niederlage bei Olympia Lorsch schöpft die SSG Einhausen (rechts Patrick Wulff im Zweikampf mit Gerrit Wiemer) Hoffnung für das Heimspiel gegen die SG Reichenbach. © Jürgen Strieder

Bergstraße. Für die SSG Einhausen wird die Luft in der Fußball-Kreisoberliga immer dünner. Nach einem passablen Start in die Saison hinken die Schützlinge von Andreas Keinz inzwischen den eigenen Erwartungen hinterher und warten seit sechs Spieltagen auf einen Sieg. Einzig beim FC Ober-Abtsteinach konnte die SSG mit dem 3:3 in den letzten Wochen punkten, ansonsten verließ man den Platz stets als Verlierer.

Nun empfangen die Einhäuser am Sonntag (14.30 Uhr) im Kellerduell die SG Reichenbach. Die zeigte in den letzten Wochen einen Aufwärtstrend, kam beim VfL Birkenau zu einem 5:4-Erfolg, erkämpfte sich am vergangenen Spieltag gegen die Tvgg Lorsch ein 3:3 und ist dadurch im Klassement an den Einhäusern vorbeigezogen. Die SSG belegt nun mit zehn Punkte Abstiegsrang 15, Reichenbach hat elf Punkte auf dem Konto und rangiert auf dem Relegationsplatz 14.

Da ist es eigentlich an der Zeit, dass die Spiel- und Sportgemeinschaft endlich wieder einen „Dreier“ einfährt. Dem pflichtet Andreas Keinz bei, der Coach der SSG ist sich der Schwere der anstehenden Aufgabe aber bewusst. „Das wird ein schweres und ganz wichtiges Spiel für uns gegen einen Gegner, der wie wir jeden Punkt benötigt. Da müssen wir alles abrufen und am Ende darf es da auch keine Ausreden geben“, bringt es Keinz auf den Punkt.

Nun sind die Einhäuser aus den letzten Wochen alles andere als erfolgsverwöhnt, dennoch schöpft der Übungsleiter Hoffnung aus der jüngsten 0:3-Niederlage bei Olympia Lorsch. Da lieferten seine Kicker im zweiten Spielabschnitt eine ansprechende und leidenschaftliche Vorstellung ab. „Die zweite Halbzeit in Lorsch war gut. Da hat vieles gestimmt, vor allem die Einsatzbereitschaft und auch der Wille. Diese Faktoren sind nun gegen Reichenbach ganz besonders wichtig, denn unseren Gegner zeichnen gerade diese Eigenschaften auch aus. Da gilt es von der ersten Minute an wach zu sein. Wir müssen dagegenhalten und unter Beweis stellen, dass wir dieses Duell unbedingt für uns entscheiden wollen“, zählt für den SSG-Coach nur ein Heimsieg.

In Sachen Personal muss Keinz in jedem Fall auf Lennard Hoecker (privat) und Max Wagner (verletzt) verzichten, mit Nils Thobe und Tom Großfeld kehren jedoch zwei wichtige Spieler in den Kader zurück und eventuell kann auch der Langzeitverletzte Tim Utermann sein Comeback feiern. „Die Voraussetzungen sind sicherlich nicht optimal, doch zu diesem Zeitpunkt in der Saison haben alle Teams Personalsorgen. Da gilt es jetzt einfach das Beste aus der Situation zu machen“, möchte Keinz den personellen Voraussetzungen keine allzu große Bedeutung beimessen.

Christian Bauer beschreibt das Auswärtsspiel in Einhausen als „knifflige Angelegenheit“. Der Trainer der Reichenbacher verweist in diesem Zusammenhang auf die Tatsache, dass sich seine Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf gegen die unmittelbare Konkurrenz eher schwergetan hat. „Gegen Teams, die wie wir jeden Punkt benötigen, ist es bisher nicht unbedingt gut gelaufen, wogegen uns die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel eher gelegen haben. Da bin ich doch gespannt, welches Gesicht meine Mannschaft am Sonntag in Einhausen zeigt.

Bauer hofft auf ein aggressives und kompaktes Auftreten seiner Kicker. Der Übungsleiter sieht im Zweikampfverhalten einen entscheidenden Faktor, der über Sieg und Niederlage entscheiden wird. „Die Mannschaft, die in den Zweikämpfen stärker ist, wird am Ende auch gewinnen. Ich hoffe natürlich, dass wir das sind, denn wir wollen unsere kleine Miniserie fortsetzen und mit einem Dreier hätten wir sogar die Chance, uns ein wenig von der SSG abzusetzen“, schielt der Coach zumindest mit einem Auge auf einen möglichen Auswärtssieg.

Personalsorgen: Marco Altetiemann fällt lange aus

Auch die Reichenbacher plagen große Personalsorgen. Mit Marco Altetieman gibt es bei der Spielgemeinschaft einen weiteren Langzeitverletzen zu beklagen. Dieser kam erst aus einer langen Verletzungspause zurück, hatte nach seinem Comeback gleich wieder die Rolle eines Führungsspielers übernommen und fällt nun wegen einer Schulterverletzung mindestens bis zum Jahresende aus. „Das ist natürlich ein herber Verlust und macht unsere Ausgangslage in Einhausen nicht einfacher. Da sind wir einfach als Team gefragt“, hofft Christian Bauer, die Ausfälle über das Kollektiv kompensieren zu können.

Tvgg Lorsch – Sportfreunde Heppenheim (So. 14.30 Uhr): Die Ausgangslage vor dem Anpfiff ist eindeutig. Die Lorscher sind seit neun Spielen ungeschlagen, belegen in der Tabelle den dritten Platz und gehen als klarer Favorit in den Nachbarschaftsvergleich gegen den Tabellenletzten. Da zählt für Martin Weinbach auch nichts anderes als ein Heimsieg. „Gegen das Ligaschlusslicht musst du gewinnen, wir wissen aber alle, dass wir das besser machen müssen, als beim jüngsten 3:3 in Reichenbach.“

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Da war Weinbach mit der Vorstellung seiner Elf nur bedingt zufrieden, der Coach nimmt sich aber selbst aus der Verantwortung nicht heraus. „Da ist uns gegen einen kampfstarken Gegner nur wenig eingefallen und wir haben uns kaum Chancen erspielt. Ich hätte aber auch reagieren und Umstellungen vornehmen müssen. Daraus müssen wir für die Partie gegen die Sportfreunde unbedingt unsere Lehren ziehen“, sagt der Übungsleiter.

Der erwartet gegen die Kreisstädter „keinen Spaziergang“ und rechnet mit einem angriffslustigen Gegner, der in der Offensive ein gutes Tempo mitbringt und nichts zu verlieren hat. „Die Favoritenrolle liegt klar bei uns, also kann Heppenheim befreit aufspielen und die Sportfreude werden sicherlich alles tun, um uns zu ärgern. Darauf gilt es sich einzustellen und wir müssen es einfach besser machen als in Reichenbach“, fordert Weinbach von seiner Mannschaft trotz einiger Personalsorgen eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche. net

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