Lindenfels. Die SG Lindenfels/Winterkasten geht nach der Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga A in der kommenden Spielzeit 2024/25 in der Kreisoberliga (KOL) an den Start. Für die meisten der „WiLi Boys“, wie die Meistermannschaft aus Winterkasten und Lindenfels genannt wird, ist es die erste Saison in Hessens vierthöchster Spielklasse.
Gestandene Akteure wie Christian Daum und Philipp Höly haben mit dem Titelgewinn vor wenigen Wochen ihre Laufbahn beendet. „Das ist ein großer Verlust für uns“, sagt SG-Chefcoach Kevin Schröder. Doch der Lindenfelser, der bereits in seine zweite Saison als Trainer der Spielgemeinschaft geht und vergangenes Jahr mit seinem Kollegen Janis Bauer aus einer zusammengewürfelten Truppe eine Meistermannschaft formte, weiß, wie er damit umzugehen hat. Letztes Jahr kamen die Odenwälder die ersten Wochen ohne Stammspieler Edwin Untereiner aus und legten bekanntlich einen Auftakt nach Maß hin. „Ich bin optimistisch, dass wir die Abgänge kompensieren können“, sagt Schröder.
Ein Blick auf den Kader zeigt, dass die SG auch in der neuen Runde wieder auf ein breites Fundament bauen kann. Wie in der Vorsaison gehen die Odenwälder mit drei Teams an den Start. Was in Zeiten, in denen viele Vereine Mannschaften abmelden, nicht selbstverständlich ist. Der Zulauf bei der SG ist also konstant. Oder um es mit den Worten eines Fußballexperten zu sagen: Das Spielermaterial stimmt.
Einziger Wermutstropfen: Ausgerechnet Untereiner ist – sieht man von den Karriereenden von Christian Daum und Philipp Höly ab – der einzige Abgang (KSV Reichelsheim). Dafür stoßen Patrick Hübner (SG Lautern), Justus Bechtel (KSV Reichelsheim), Matthias Frei (SV Lörzenbach) und Torhüter Daniel Nagel (SV Mittershausen-Scheuerberg) neu zum Team dazu.
Eine weitere Änderung gibt es an der Seitenlinie. Janis Bauer gab sein Traineramt zu Saisonende ab. Unterstützt wird Schröder nun von Robin Wieland, der zuletzt bei der SG Lautern als Spielertrainer agierte. Diese Rolle wird der Fan des 1. FC Kaiserslautern auch bei den Lindenfelsern einnehmen und damit auf dem Platz der verlängerte Arm Schröders sein.
Taktisch könnte sich das Spiel der SG verändern, wenn auch nur um Nuancen. „Ich denke, dass wir diese Saison etwas tiefer stehen werden“, sagt Schröder. Trotzdem ist davon auszugehen, dass es am Grundkonzept der Spielgemeinschaft keine Änderungen geben wird. In ihrer Meistersaison profitierten die Odenwälder von ihrer personellen Breite und davon, dass sie fast jede Woche mit derselben Startelf antreten konnten. Davon ist auch dieses Mal auszugehen, wenngleich der Konkurrenzkampf größtenteils offen ist. „Ich denke, dass sich in den ersten Wochen eine Startelf herausspielen wird“, sagt Schröder.
Um seinen Stammplatz muss Johannes Daum nicht fürchten. Der Schlussmann bleibt die unangefochtene Nummer eins bei der SG. Nicht nur seine Paraden, sondern auch seine fußballerische Stärke wird der Aufsteiger brauchen, um in dieser Liga zu bestehen. „Die Trauben hängen hoch“, sagt Schröder, der als Spieler mit dem SV Lindenfels bereits Erfahrung in der Kreisoberliga sammelte.
Für die Verantwortlichen beider Clubs ist die Situation daher keine unbekannte. Beide Vereine spielten in der Vergangenheit schon in der Kreisoberliga. Beide kämpften gegen den Abstieg. Und beide mussten letztlich den Gang in die untere Klasse antreten. Doch in einem unterscheidet sich die diesjährige Situation von den vorherigen Jahren: Es ist das erste Mal, dass Lindenfels und Winterkasten mit einem gemeinsamen Team in der Kreisoberliga antreten. maz
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