Fußball

Trainer Marius Döll hat bei Olympia Lorsch zwei Baustellen

Schlechte Abwehr und viele vermeidbare Ausfälle verhinderten in der vergangenen Saison ein besseres Abschneiden

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Das SCO-Trainerteam freut sich über Verstärkung für die neue Saison: (von links) Kevin Eichhorn (Co-Trainer), Yannick Ulpins, Ivan Pavlic, Elias Krämer, Marius Döll (Trainer). © net

Lorsch. Der Sportclub Olympia Lorsch möchte in der Fußball-Kreisoberliga in der neuen Saison den nächsten Schritt gehen. Nachdem die Schützlinge von Marius Döll die zurückliegende Runde als Neunter abgeschlossen haben, darf es in dieser Spielzeit ein wenig mehr sein. „Wir wollen am Ende besser abschneiden als in der Vorsaison“, umschreibt Döll das Saisonziel für seine Kicker, ohne eine Platzierung zu definieren.

Fast nie ging eine gleiche Mannschaft ins Rennen

Der Lorscher Coach legt in der Saisonvorbereitung das Hauptaugenmerk auf zwei Bereiche. Einem gibt er die Überschrift „Grundsätzlich“. Dem Übungsleiter hat es in der zurückliegenden Saison missfallen, dass er fast nie eine gleiche Mannschaft ins Rennen schicken konnte. Dafür macht er neben familiären und beruflichen Einschränkungen, für die er Verständnis zeigt, auch eine fehlende Einstellung verantwortlich.

„Es kann nicht sein, dass Spieler ihren Schwerpunkt auf ihre Hobbys legen und darunter dann der Fußball leidet. Da fehlen dann Spieler kurzfristig wegen plötzlichen Urlauben und die sind nicht unbedingt mit der Familie. Die und der Job haben im Amateurfußball, den wir spielen, natürlich Priorität, doch danach sollte dann schon der Fußball kommen, wenn ich mich dafür entscheide, in der Kreisoberliga um Punkte zu spielen“, erwartet der Lorscher Coach von seinen Kickern in der neuen Saison in diesem Bereich mehr Verbindlichkeit und Professionalität.

Abgänge, Zugänge, Kader, Tor und Trainer

  • Abgänge: Sascha Wickler (Karriereende), Hanifi Durak (VfR Fehlheim II), Markus Gölz (FV Biblis), Philipp Klein (KSG Mitlechtern)
  • Zugänge: Yannick Ulpins (SV Unter-Flockenbach), Ivan Pavlic, Elias Krämer (beide VfR Fehlheim)
  • Kader; Tor: Fabian Grimm, Elias Krämer. – Abwehr: Mikhail Bajrami, Lukas Edam, Yannik Grieser, Andreas Krämer, Leon Kutrowatz, Leon Röhrig, Mick Schumacher, Sebastian Stockmann, Jörn Tampe. – Mittelfeld: Sascha Hinz, Sascha Lautenbach, Markus Moh Amar, Ivan Pavlic, Javier Scalzo, Yannick Ulpins, Gerrit Wiemer. – Angriff: Jesse Dorval, Jannik Miadok, Michael Moh Amar, Lars Palkovitsch, Levin Reichel, Cedric Samstag, Edgar Schwarze
  • Trainer: Marius Döll (Cheftrainer, 2. Saison), Kevin Eichhorn (Co-Trainer). – Ziel: besser abschneiden als in der Vorsison (9. Platz). – Favoriten: FC Fürth, SG Unter-Abtsteinach. net

Das würde auch mithelfen, den zweiten Bereich, dem Döll die Überschrift „Inhaltlich“ gibt, erfolgreicher zu gestalten. Hier geht der Coach auf das Spiel seiner Mannschaft ein, und es ist vor allem die Defensive, in der er sein Team besser und sicherer aufgestellt sehen möchte. „82 Gegentore in der vergangenen Saison waren einfach zu viel. Das war teilweise vogelwild, was wir gespielt haben, und hatte etwas von Harakiri.

Jeden Spieltag eine andere Formation aufgestellt

Da gilt es stabiler zu werden und auch die Quote an individuellen Fehlern nach unten zu schrauben. Wenn du als Trainer jede Woche einen eingespielten Abwehrverband aufs Feld schicken kannst, ist das von Vorteil. Wenn du aber jeden Spieltag eine andere Formation aufstellen musst, dann kann sich eine Mannschaft nicht einspielen“, baut Marius Döll auch darauf, über den Faktor „Grundsätzlich“ mehr Stabilität im Defensivverhalten zu erreichen.

Ob dies in einer Vierer- oder doch einer Dreierkette gelingt, darüber macht sich der Übungsleiter aktuell seine Gedanken und Döll ist auch bereit, sein favorisiertes Spielsystem zu ändern. Daher ging es in der Vorbereitung auch um den Aspekt „Kettentraining“. „Das muss sich alles einspielen und da müssen im Training die Abläufe eingeübt werden. Das funktioniert aber nur, wenn alle Mann an Bord sind und auch an den Spieltagen zur Verfügung stehen“, kommt der Olympia-Trainer auch in diesem Zusammenhang wieder auf den „grundsätzlichen“ Bereich zurück.

Mit Sascha Wickler (Karriereende), Hanifi Durak (VfR Fehlheim II), Philipp Klein (KSG Mitlechtern) und Markus Gölz (FC Biblis) haben vier Routiniers dem Lorscher Traditionsclub den Rücken gekehrt. „Da geht uns Erfahrung verloren. Alle vier waren menschlich wie sportlich echte Teamplayer und dem Trio, das seine Fußballkarriere fortsetzt, wünsche ich alles Gute“, kann Döll, der als Aktiver selbst das Trikot verschiedener Clubs getragen hat, die Wechselwünsche der Spieler nachvollziehen.

Den Abgang von Sascha Wickler bezeichnet er sportlich als „größten Verlust“, doch der Coach ist froh darüber, dass Wickler dem Club erhalten bleibt. „Sascha hängt die Fußballschuhe zwar an den Nagel, bleibt in beratender Funktion bei der Olympia und wird die Mannschaft in dieser Funktion weiter unterstützen.“

In den Vorbereitungsspielen seine Klasse schon unter Beweis gestellt

Für Wickler, der im zentralen Mittelfeld ein ganz wichtiger Faktor im Spiel der Lorscher war, scheint jedoch der geeignete Nachfolger gefunden zu sein. Yannick Ulpins (SV Unter-Flockenbach), Sohn des ehemaligen Olympia Trainers Uwe, soll diese entstandene Lücke ausfüllen und hat bei seinen bisherigen Einsätzen in den Vorbereitungsspielen seine Klasse schon unter Beweis gestellt.

„Eigentlich ist Yannick zu gut für diese Liga, wir sind aber sehr froh darüber, dass er in der kommenden Saison für uns spielt. Er wird zu einem wichtigen Faktor in unserem Spiel werden“, sieht Döll in dem fußballerisch gut ausgebildeten Mittelfeldspieler (Bundesliga A-Jugend SV Darmstadt 98) einen echten Gewinn für sein Team.

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Gleiches gilt für Ivan Pavlic (VfR Fehlheim), der in der Jugend bei Wormatia Worms das Fußball-Abc erlernt hat und nun auf den Außenbahnen der Olympia für Betrieb sorgen soll. „Ivan kann auf beiden Seiten spielen und ist pfeilschnell. Er wird unser Spiel beleben, zumal er auf dem Platz auch Verantwortung übernimmt“, so Döll über das zweite neue Gesicht beim SCO.

Neuzugang Nummer drei Elias Krämer kommt ebenfalls vom VfR Fehlheim und er soll sich mit Fabian Grimm einen Zweikampf um den Platz im Lorscher Tor liefern. Hier sah der Lorscher Trainer in der zurückliegenden Saison auch eine „Baustelle“ bei seinem Team. „Der Zweikampf um die Nummer eins ist offen, der bessere der beiden wird am ersten Spieltag zwischen Pfosten stehen“, erhofft sich Döll auf der Position des Schlussmannes mehr Qualität und Konstanz, die am Ende dann auch zur „inhaltlich“ angestrebten niedrigeren Zahl an Gegentreffern führen soll. net

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