Lorsch. Die Reserve des SC Olympia Lorsch zählt in dieser Spielzeit in der Fußball-Kreisliga C zu den positiven Überraschungen. Nachdem man die letzte Runde mit einem nur bedingt zufriedenstellenden achten Tabellenplatz beendet hatte, hat es der SCO II in dieser Saison geschafft, sein fußballerisches Potenzial auf den Platz zu bringen. Aktuell überwintern die Schützlinge von Spielertrainer Luca Gaggiano auf Platz drei, der würde zum Saisonende die Teilnahme an der Relegation bedeuten und der folgende Wintercheck zeigt, dass diese Platzierung auch das Mindestziel der Klosterstädter ist.
Liegt der SCO II zur Winterpause im Soll?
In Sachen Platzierung in jedem Fall, Bekir Ilhan trauert aber dem ein oder anderen leichtfertig verschenkten Punkt nach. „Natürlich sind wir mit dem Ist-Stand zufrieden, wir könnten aber auch auf dem zweiten Tabellenplatz überwintern. Gerade in den Duellen gegen die vermeintlich leichten Gegner haben wir mögliche Siege verschenkt, wogegen wir in den Duellen gegen die direkte Konkurrenz erfolgreich waren. Wir wissen also, dass wir mit den Top-Teams der Liga mithalten können“, zieht der Leiter des Spielbetriebs bei den Lorschern sein Fazit.
Was ist bei der Olympia Reserve gut gelaufen?
Die neu zusammengesetzte Mannschaft hat sich schnell gefunden und ist zu einer Mannschaft zusammengewachsen. Mit 100 erzielten Toren stellt man mit Abstand die stärkste Offensive der Liga und mit Torben Gatscha (18 Tore), Benjamin Schulz (16) und Fabian Krieger (13) befinden sich gleich drei Lorscher Spieler in den Top-Ten der C-Liga-Torjägerliste. „Wir haben eine gewaltige Offensivpower, und wenn mal einer unserer Torjäger nicht trifft, ist ein anderer zur Stelle. Das ist ein großer Pluspunkt“, weiß Ilhan um die Qualitäten im Angriff.
Wo gilt es sich zu steigern?
„In der Defensive“, bringt es der Sportliche Leiter auf den Punkt und verweist auf 41 Gegentore, die man hinnehmen musste. „Da sind einige Gegentreffer zu viel dabei, das Ganze ist aber sicherlich auch unserer offensiven Grundausrichtung geschuldet. Wir setzen den Gegner früh unter Druck und dadurch sind wir hinten etwas offener. Wir gewinnen unsere Spiele aber lieber 5:2 als mit 1:0 und bieten den Zuschauern ein attraktives Fußballspiel.“
Waren die Neuzugänge die erhofften Verstärkungen?
„Ganz klar“, betont der Funktionär und hebt explizit Tom Hencke und Pascal Denefleh hervor, die vor der Saison vom Lokalrivalen Tvgg zur Olympia gewechselt sind. Hencke (20 Einsätze) und Denefleh (19) haben sich zu Dauerbrennern und wichtigen Faktoren im Spiel der Mannschaft entwickelt. „Die beiden sind ein echter Gewinn für uns“, sagt Ilhan.
Gabe es in der Winterpause personelle Veränderungen beim SCO II?
In Sachen Kader ist alles beim Alten geblieben, man hat auf der Trainerposition aber bereits die Weichen für die kommende Saison gestellt. Luca Gaggiano will sich in der neuen Runde wieder ganz auf seine Fähigkeiten als Spieler konzentrieren und stellt seine Trainerposition im Sommer auf eigenem Wunsch zur Verfügung. „Wir hätten gerne mit Luca als Spielertrainer weitergemacht, er möchte es nach überstandener Verletzung an der Achillessehne aber noch einmal als Spieler wissen und bleibt uns da erhalten“, bedauert Bekir Ilhan die Entscheidung des Stürmers.
Ein Nachfolger ist aber bereits gefunden. Kevin Jährling, der als Spieler schon das Trikot der Olympia trug und beim SC Rodau bereits als Interimstrainer aktiv war, wird in der kommenden Spielzeit als Coach bei der Lorscher Reserve in der Verantwortung stehen. „Ich stehe schon länger mit Kevin in Kontakt, und nachdem Luca uns seinen Entschluss mitgeteilt hat, war er mein erster Ansprechpartner. Er ist ab Sommer unser Mann auf der Trainerposition“, präsentiert das Lorscher Urgestein den neuen Coach.
Was ist für die Olympia Reserve in dieser Runde noch drin?
Man muss die Gaggiano-Schützlinge im Aufstiegsrennen auf der Rechnung haben. Der Rückstand auf den zweiten Platz, den aktuell der SV Zwingenberg belegt und der zum direkten Aufstieg berechtigt, beträgt zwei Punkte und man hat es im direkten Duell gegen den Sportverein gleich im März selbst in der Hand, am Ligazweiten vorbeizuziehen. Und auch die Meisterschaft ist für den SCO II noch möglich. Den Ligaprimus FC Fürth II (47 Punkte) und die Olympia (43) trennen vier Zähler. Sollten die Klosterstädter in der Defensive noch stabiler werden, ist angesichts der Angriffsstärke der Mannschaft alles möglich. „Unser Minimalziel muss es sein, den aktuellen dritten Platz zu halten, eine bessere Platzierung ist aber drin. Da gilt es dann auch in den Duellen gegen die vermeintlich kleinen Teams die Punkte einzufahren“, weiß Bekir Ilhan, auf was es nach der Fortführung der Saison ankommen wird.
Wie sehen die weiteren Perspektiven beim SC Olympia Lorsch II aus?
Sollte der Aufstieg in dieser Saison nicht gelingen, dann ist dieser in der kommenden Saison das erklärte Ziel. Mit Kevin Eichhorn steht der neue Coach fest, die Mannschaft bleibt größtenteils zusammen und da sieht Bekir Ilhan die B-Liga als zukünftige sportliche Heimat der Reserve. „Wir haben die B-Liga im Blick, wollen aufsteigen und uns dort auch etablieren“, blickt der Teammanager über den Tellerrand der Saison hinaus. net
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