Handball

Leonie Kockel will mit den Flames ins Final Four um den DHB-Pokal

Teamvorstellung zur Einstimmung auf die neue Bundesliga-Saison / Hoffnung auf eine volle „Weststadthölle“

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Die Flames unterbrachen den Trainingsalltag für die kurzweilige Mannschaftsvorstellung beim „Summer in the City“ in der Innenstadt. © Neu

Bensheim. Auch wenn die Bundesliga-Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach erst vor gut einer Woche die Vorbereitung für die Spielzeit 2022/23 aufgenommen haben, scheint eines bereits sicher zu sein: Die Flames gehen mit Mut und Zuversicht in die neue Saison. Bei der Präsentation der Mannschaft und des Staffs am Samstag im Rahmen des vom Stadtmarketing Bensheim organisierten „Summer in the City“ auf dem Beauner Platz wurde schonmal Richtung Final Four im DHB-Pokal geschielt.

Diesen Ball ins Rollen brachte vor zahlreichen interessierten Zuschauern Leonie Kockel. Von Moderatorin Lisa Mößinger nach den Saisonzielen mit dem Team befragt, nannte die Rückraumakteurin das Finalturnier in Stuttgart als Ort der sportlichen Sehnsüchte. Heike Ahlgrimm hatte an diesem wuchtigen Aufschlag ihrer Spielerin nichts auszusetzen. „Ich gönne es der Mannschaft.“

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Die Flames-Trainerin weiß, wie sich das Final Four anfühlt. Mit Bayer Leverkusen holte die 90-fache Nationalspielerin in ihrer letzten Runde als Aktive 2010 den DHB-Pokal. „Ein Erlebnis, das man nie vergisst.“ Die HSG Bensheim/Auerbach hatte sich ein Jahr später als Zweitligist für das Final Four qualifiziert, ging damals allerdings leer aus.

Von der heutigen Flames-Generation war 2011 noch keine Spielerin an Bord. Sarah van Gulik ist die älteste Handballerin im aktuellen Kader. Zusammen mit Kapitänin Lisa Friedberger ist die 32-Jährige am längsten im Trikot der Flames unterwegs. Friedberger geht in ihre achte, van Gulik (seit kurzen auch Jugendkoordinatorin bei der HSG) in ihre siebte Saison in der Weststadthalle. Das Duo hat gemeinsam den Weg der Flames von der 2. Liga ins Oberhaus bestritten.

Seit 2017 sind die Flames zurück in der Bundesliga und haben zuletzt Rang zehn belegt. Wohin soll die Reise ’22/23 führen? „Das werden wir intern noch besprechen“, antwortete Heike Ahlgrimm auf die entsprechende Frage von Lisa Mößinger.

Momentan steht auf dem Trainingsplan Grundlagenarbeit. Am Wochenende wurden die Flames von den Fitness-Coaches Susi Horschig-Kök und Julia van Kaldekerken von „Woman’s Health“ mit einem speziellen Workout verwöhnt. Beim Team-Building kann Ahlgrimm auf weitgehend eingespielte Strukturen zurückgreifen. Drei externe Neuzugänge – Ndidi Agwunedu, Lilli Holste, Lucie-Marie Kretzschmar – wurden verpflichtet.

Nicht nur Neuzugänge sind „neu“

Zu den „Neuen“ in ihrem 17-köpfigen Aufgebot rechnet die 47-Jährige zudem Alicia Soffel und Leonie Kockel. Die beiden Akteurinnen sind nach langer verletzungsbedingter Zwangspause mit Beginn der Vorbereitung wieder in den Übungsbetrieb eingestiegen. Die Rückkehrerinnen, die sich lange Zeit zusammen durch das Aufbautraining gekämpft haben, blicken ihrem Comeback zuversichtlich entgegen. „Wir haben die Reha gerockt“, sagte Leonie Kockel. „Es ist einfach schön, wieder dabei zu sein“, ergänzte Alicia Soffel.

Nicht dabei ist bislang Lucie-Marie Kretzschmar. Die 21-Jährige sammelt in diesen Tagen mit der deutschen Beach-Nationalmannschaft internationale Titel ein. Nach dem Triumph bei den Weltmeisterschaften im Juni in Griechenland gewann die DHB-Auswahl am Freitag im Finale gegen Norwegen auch bei den World Games in den USA die Goldmedaille (siehe gesonderten Bericht).

Ndidi Agwunedu (22) und Lilli Holste (21) sind seit knapp zwei Wochen in Bensheim. „Ganz feine Mädels, die sich schon gut in die Mannschaft integriert haben“, meinte Heike Ahlgrimm. „Ich bin sehr glücklich mit unseren Neuen, alle drei sind noch jung und brauchen Zeit. Wir werden auf jeden Fall viel Freude an ihnen haben.“

Ndidi und Lilli fühlen sich nach eigenen Aussagen angekommen und sehr gut aufgenommen in ihrem neuen Club und wollen bei den Flames „den nächsten Schritt machen“, wie sie sagten.

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Michael Geil gab zum Abschluss des Events einen Überblick zur allgemeinen Situation rund um das Bundesliga-Team. In die sechste Bundesliga-Saison in Folge gehen die Flames mit einem neuen Logo, entworfen von einer Darmstädter Werbeagentur, und insgesamt gut aufgestellt. Die HSG hat sich in der Liga festgesetzt, sagte der Flames-Geschäftsführer. „Sportlich sind wir etabliert.“ Das Aufstiegsmotto „Gekommen, um zu bleiben“ wurde schon fünfmal in die Tat umgesetzt.

Finanziell stehen die Flames trotz der Einbußen durch die Corona-Pandemie dank der Treue bewährter und der Gewinnung neuer Sponsoren auf einem soliden Fundament. Infrastrukturell sind im Zuge des laufenden Professionalisierungsprozesses der Liga einige Herausforderungen zu meistern. Die Voraussetzungen, um in den nächsten fünf Jahren 1. Liga spielen und damit Imageträger für Bensheim sein zu können, sind gegeben, so Geil weiter.

Eine Bedingung für den Erfolg der HSG Bensheim/Auerbach ist zudem, die Weststadthalle wieder zur „Weststadthölle“ werden zu lassen. Corona-bedingt sank der Zuschauerschnitt der Flames von 1200 Besucher auf 400. Michael Geil: „Wir müssen unsere ,alten‘ Zuschauer zurückgewinnen und neue dazugewinnen.“ eh

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