Lorsch/Einhausen. Die Turnvereinigung Lorsch und die SSG Einhausen verbindet seit vielen Jahrzehnten eine gesunde sportliche Rivalität. Die „Turner“ wie auch die SG Einhausen (Vorgängerverein der SSG) spielten über viele Jahre in der gleichen Liga, Spieler aus Einhausen standen in Diensten der Lorscher, andererseits liefen Kicker aus Lorsch auch für den Lokalrivalen aus Einhausen auf. Nun treffen die beiden Clubs am Sonntag (15.30 Uhr) im Lorscher Ehlried wieder einmal im Derby aufeinander. Die beiden Trainer Martin Weinbach (Tvgg), der selbst schon für Einhausen gespielt hat, und Thomas Süß (SSG) blicken im folgenden Doppelinterview dem immer jungen Nachbarschaftsvergleich entgegen.
Gibt es für Sie in diesem Derby einen ausgemachten Favoriten?
Weinbach: Keine Ahnung, das ist unter den aktuellen Voraussetzungen schwer einzuschätzen. Beide Vereine haben mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen, so dass kein Club seine Bestformation ins Rennen schicken kann. Die Tatsache, dass die SSG in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen ist, spricht vielleicht für Einhausen, wir haben hingegen den Heimvorteil auf unserer Seite, so dass ich ein Duell erwarte, in dem am Ende die Tagesform den Ausschlag gibt.
Süß: Könnten wir in Bestbesetzung antreten, dann würde ich sagen, dass uns die Favoritenrolle zufällt. Von einer möglichen Bestbesetzung sind wir aber weit entfernt, bei Lorsch ist dies auch der Fall, so dass sich die Zuschauer wohl auf ein spannendes Derby auf Augenhöhe freuen dürfen.
Mit welchem Ziel schicken Sie Ihre Truppe auf den Platz?
Weinbach: Natürlich wollen wir dieses Duell für uns entscheiden, das sind wir allein der Tatsache schuldig, dass wir zu Hause spielen und unsere Anhänger das von uns auch erwarten.
Süß: Es wird sicherlich schwerer als in den Spielen davor, dennoch sprechen die bisherigen Ergebnisse für uns und so wollen wir auch dieses Mal den Platz als Derbysieger verlassen.
Wie soll der angepeilte Sieg in die Tat umgesetzt werden?
Weinbach: Wichtig wird sein, dass die SSG nicht wieder einen Sahnetag erwischt. Da sind meine Jungs gefordert, den Einhäusern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Die Tatsache, dass bei der SSG einige wichtige Spieler fehlen, ist kein Nachteil für uns. Hinten müssen wir sicher stehen, dürfen uns keine Fehler erlauben und in der Offensive, wo sich uns nach der Rückkehr von Philipp Dewald eine echte Alternative bietet, müssen wir dann auch unsere Möglichkeiten nutzen.
Süß: Wir müssen wieder die Tugenden abrufen, die uns in den letzten Spielen ausgezeichnet haben. Spielerisch sind wir da einiges schuldig geblieben, was aber auch daran lag, dass uns Leistungsträger wie Max Gebhardt, Marcel Mackemull, Enrico Claus oder Juan Marroqui Cases nicht zur Verfügung gestanden haben und auch am Sonntag fehlen werden. Dieses Manko hat die Mannschaft durch eine enorme Mentalität wettgemacht und diese gilt es nun auch im Derby wieder auf den Platz zu bringen. Da kann ich dann auch damit leben, dass wir spielerisch weit von dem Fußball entfernt sind, der mir vorschwebt.
Worauf gilt es beim Gegner zu achten?
Weinbach: Wir dürfen die Einhäuser, egal mit welchem Personal sie am Ende antreten, nicht ins Spiel kommen lassen. Die SSG verfügt über ein sicheres Passspiel, ist immer bemüht, ihre Angriffe mit Tempo vorzutragen, und steht in der Defensive sehr sicher. Da gilt es dann für uns, die beste Abwehr der Liga in Verlegenheit zu bringen und die wenigen sich bietenden Chancen effektiv zu nutzen.
Süß: Martin ist ein erfahrener Trainerfuchs und wird sich für dieses Duell sicherlich etwas einfallen lassen. Er wird seine ausgeglichen besetzte Mannschaft sehr gut auf uns einstellen und wir werden uns auf ein intensiv geführtes Derby einstellen müssen. Da uns die gelernten Stürmer fehlen, kommt unsere Defensive große Bedeutung zu und da müssen wir versuchen, die Torchancen der Lorscher schon im Ansatz zu unterbinden.
Sie klagen beide über große Personalprobleme. Wie sieht es da genau aus?
Weinbach: Positiv ist in jedem Fall, das Philipp Dewald wieder zurück ist und auch Tom Walter am Sonntag auflaufen kann. Das sind zwei wichtige Faktoren, die unser Offensivspiel beleben und variabler gestalten können. Valentin Pfaff und Jonas Reiter fehlen definitiv, so dass wir, wenn man die Dauerverletzten dazu zählt, mindestens auf neun Spieler verzichten müssen. Das hat zur Folge, dass wir auch auf Spieler der Reserve zurückgreifen müssen. Tom Henke hat sich da gegen die SG Unter-Abtsteinach bewährt und für weitere Aufgaben empfohlen.
Süß: Wir müssen definitiv auf Marvin Knaup, Juan Marroqui Cases und Enrico Claus verzichten und treten somit nach dem Karriereende von Max Gebhardt ohne echten gelernten Stürmer an. Gut möglich, dass am Sonntag ein A-Jugend-Sturm für uns aufläuft. Ich hoffe, dass Marcel Mackemull bis Sonntag fit ist und er mit seiner Erfahrung die Mannschaft führen kann. Nils Döhren und Dominik Suthfeldt kehren in die Mannschaft zurück und sind mehr als Alternativen für die Defensive, doch in diesem Bereich stimmt es bei uns ja. Aktuell sieht es so aus, dass ich nur als Trainer auf der Bank Platz nehmen werde, bis Sonntag kann aber noch einiges passieren. net
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