Bergstraße. Die einen haderten, die anderen feierten: HSG Bensheim/Auerbach verlor das Derby der Handball-Bezirksoberliga in eigener Halle gegen den SV Erbach 30:36 (15:19). „Das war heute überhaupt nichts. Wir haben die ersten zehn Minuten völlig verpennt“, kritisierte HSG-Trainer Moritz Brandt.
13:4 hieß es nach Luca Jordans Treffer für den Gast. „In dieser Phase haben wir die Bensheimer Fehler gnadenlos bestraft. Bis zur 15. Minute hatten wir gefühlt keinen Fehlwurf“, freute sich hingegen Thomas Flath, der Mannschaftsverantwortliche des SVE.
Auch im zweiten Durchgang waren die Gäste die bessere Mannschaft. Wurde es brenzlig, war Torhüter Bastian Flath zur Stelle. Und vorne zeigte sich Jacob Lulay (zehn Tore) treffsicher. „Mit Maximilian Diesterweg, Markus Hafner und Marvin Greene mussten wir kurzfristig auf wichtige Spieler verzichten. Dafür haben wir eine richtig gute Leistung gezeigt. Dass es am Ende so deutlich werden würde, hätte ich nicht erwartet“, betonte Flath, während Brandt die vielen technischen Fehler und Fehlwürfe seiner Mannschaft bemängelte: „Wir haben uns eindeutig selbst im Weg gestanden. Der Erbacher Sieg ist hochverdient.“
HSG-Tore: Fischer, Wenner (je 6), Kleber (4), Herborn, Kuch (je 3), Friedrich (2/2), Ehret, Zill (je 2), Vötterl, Raddatz (je 1). – SVE-Tore: Jacob Lulay (10), Bänsch (9), Luca Jordan (7), Klenk (5), Lukas Müller (4/2), Florian Lulay (1). ki/ü
TV Trebur – MSG Lorsch/Einhausen 32:34 (15:19). MSG-Trainer Marco Höhn war „einfach nur glücklich“ nach einem „richtig tollen Spiel“. Sein Team verbesserte sich auf Tabellenplatz sieben – vorbei an Trebur. Mit 20:24 Punkten liest sich die Bilanz der MSG inzwischen richtig gut, nachdem es in der Hinrunde eine Zeit lang geholper hatte. „Die Entwicklung der Mannschaft ist top“, findet Höhn und sah sich auch im Spiel gegen Trebur bestätigt. „Vor einem halben Jahr hätten wir so eine Partie noch verloren, jetzt hatten wir die Lösungen, behielten kühlen Kopf.“ Ein weiterer wichtiger Faktor war das Selbstvertrauen, das in der hitzigen Schlussphase in der ohnehin immer stimmungsvollen Treburer Sporthalle zum Tragen kam.
Als kurz hintereinander Sebastian Wachtel und Leonhard Glanzner in der 53. Minute die Rote Karte sahen – beides Aktionen, die man so werten kann, aber auch mit Zeitstrafen auskommen könnten – und die MSG mit einer 31:29-Führung in doppelter Unterzahl war, drohte die Partie zu kippen. Doch zwei Treffer von Michael Kraft und der Schlusspunkt von Torbjörn Müller retteten den unterm Strich verdienten Sieg.
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Schließlich lag Lorsch/Einhausen bis auf eine Phase Mitte der zweiten Hälfte, als Trebur dreimal zum Ausgleich kam (27:27, 48.) immer vorne, führte phasenweise mit sechs Toren. Besonders Luca Kubasta war kaum zu stoppen. Nach seiner verletzungsbedingten Pause – er laborierte an einer Bänderverletzung im Sprunggelenk – meldete er sich eindrucksvoll zurück und markierte ohne überhaupt zuvor im Training gewesen zu sein, gleich zehn Treffer. Ebenfalls eine starke Vorstellung lieferten die beiden Keeper Manuel Radmacher in der ersten Hälfte und Maximilian Ohl im zweiten Abschnitt ab.
MSG-Tore: Kubasta (10), Schierk (8/2), Müller (5), Kraft, Albert, Wachtel (je 3), Wüst, Wiegand (je 1). mep
HSG Fürth/Krumbach – HC VfL Heppenheim 29:34 (13:13). Für eine faustdicke Überraschung sorgte der HC VfL: Der Tabellenvorletzte gewann beim Vierten und feierte seinen zweiten Auswärtssieg in dieser Saison bei einem Gegner, der noch keines seiner Heimspiele verloren hatte. Bereits das Hinspiel hatte die Mannschaft von HC-VfL-Trainer Simon Meier im November mit 36:32 gewonnen.
„In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar Probleme, waren aber schon die bessere Mannschaft. Nach der Pause haben wir uns von Minute zu Minute besser ins Spiel gekämpft und die Fehler abgestellt“, freute sich Meier und meinte damit vor allem die Lücken im Eins-gegen-Eins sowie die vergebenen Chancen, die Fürth zu Gegenzügen einluden.
Bis zur 45. Minute verlief die Partie ergebnistechnisch weitgehend ausgeglichen. Dann erspielten sich die Gäste einen komfortableren Vorsprung. Spätestens das 28:24 durch Nicolas Glanzner (52.) brachte den HC VfL auf die Siegerstraße. Michael Walz sorgte mit drei Treffern in den letzten drei Minuten für die Entscheidung. „Wir sind geschlossen stark aufgetreten. Trotzdem möchte ich Torhüter Kai Friedrich sowie Rechtsaußen Robin Schrodi und eben Michael Walz herausheben“, so Meier.
Sein Gegenüber Sebastian Eisenhauer war nach der Heimpleite enttäuscht: „Das war heute einfach zu wenig. Wir haben schwach gespielt.“ Dass mit David Fischer, Fabian Beye und Henrik Richter drei Leistungsträger fehlten, schmerzte die Fürther sichtlich. „Aber wir können das auch nicht allein daran festmachen. Wir müssen dennoch anders auftreten“, so Eisenhauer.
HSG-Tore: Kaiser (9), Jäckel (7), Schuricht (5), Lars Richter (3), Koch, Mink (je 2), Renner (1). – HC-VfL-Tore: Fickel (8/3), Glanzner (6), Schrodi, Lautenscheidt (je 5), Walz (4), Jonas Schütz (3), Brand, Schäfer, Müller (je 1). ki/ü
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