Handball

Zuversicht bei Flames-Spielerin vor dem WM-Auftakt

Flames-Spielerin und Ex-DHB-Kapitänin Kim Naidzinavicius traut Deutschland mehr als das Viertelfinale zu.

Von 
Eric Horn
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Abgang: Bei ihrer letzten WM-Teilnahme kam Kim Naidzinavicius (re.) nach einer Niederlage im Platzierungsspiel gegen Schweden im Jahr 2019 in Japan auf den achten Rang; unter anderem zusammen mit ihrer besten Freundin und damaligen Bietigheimer Teamkollegin Antje Döll, geb. Lauenroth (li.). © dpa

Bensheim. Vier Weltmeisterschaften hat Kim Naidzinavicius mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft der Frauen absolviert: 2013 in Serbien (7. Platz), 2015 in Dänemark (13.), 2017 in Deutschland (9.) und 2019 in Japan (8.). Vor zwei Jahren, im Februar 2021, trat die Spielerin des aktuellen Bundesligazweiten HSG Bensheim/Auerbach aus der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) zurück.

Auf die am heutigen Donnerstag beginnende 26. Weltmeisterschaft mit 32 Nationen in Dänemark, Schweden und Norwegen (bis 17. Dezember) blickt die 118-fache Nationalspielerin (315 Tore) und ehemalige DHB-Kapitänin mit einem gewissen Abstand. „Bei mir kommt keine Wehmut auf. Das Thema Nationalmannschaft ist für mich abgeschlossen.“

Die Chancen der deutschen Equipe von Bundestrainer Markus Gaugisch, unter dem die 32-Jährige bis zur Vorsaison bei der SG BBM Bietigheim spielte, lange im WM-Turnier zu bleiben, hält sie für gut. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Und Markus, von dem ich als Coach sehr viel halte, kann sicher noch eine paar Prozente extra dazu beitragen.“

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Für die DHB-Crew steht heute (30.) ab 18 Uhr das erste Gruppenspiel gegen Japan an. Es folgen die Partien gegen den Iran (2. Dezember, 18 Uhr) und Polen (4. Dezember, 20.30 Uhr). Die deutsche Vertretung absolviert alle Begegnungen der Vorrunde im dänischen Herning. „Das müssen drei Siege werden“, sieht Kim Naidzinavicius die Gaugisch-Truppe in diesem Tableau in der Favoritenrolle.

Sollte diese Prognose zutreffen, würden die Deutschen mit vier Punkten in die Hauptrunde einziehen und – weiterhin in Herning – voraussichtlich gegen Gastgeber Dänemark, Rumänien und Serbien um die beiden ersten Gruppenplätze und damit um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen. „Rumänien und Serbien sind für uns machbar“, meint die Flames-Spielmacherin.

Gegen Dänemark dürften die Trauben dagegen etwas höher hängen. „Dänemark ist diesmal mein Topfavorit. Es wäre schön, wenn es für uns mal über das Viertelfinale hinausgehen würde. Wir waren ein paarmal nah dran, es wäre an der Zeit.“ Bei der letzten WM in Spanien landete Deutschland nach dem Aus im Viertelfinale gegen die Gastgeberinnen auf dem siebten Rang.

Berger und Döll auf Außen gesetzt

Im deutschen Kader stehen mit Amelie Berger (Archivbild: Hurst) eine aktuelle und mit Antje Döll (geb. Lauenroth) eine ehemalige Flames-Spielerin, die auf ihren Positionen auf Rechts- (Berger) und Linksaußen (Döll) gesetzt sein dürften. Gesetzt für das Aufgebot war mit Julia Maidhof ein weiteres Ex-Flames-Ass. Die Linkshänderin, die inzwischen für den rumänischen Spitzenclub SCM Râmnicu Vâlcea aktiv ist, muss jedoch verletzungsbedingt passen. „Julia wird der Mannschaft im Rückraum fehlen.“

Mit Antje Döll, ihrer besten Freundin seit gemeinsamen DHB-, Flames- und Bietigheim-Zeiten, hat Naidzinavicius kürzlich telefoniert. Bis auf ein paar kleinere Blessuren sei alles in Ordnung im deutschen Team. Die letzten Tests gegen die hochgehandelten Schwedinnen (Sieg und Niederlage) will Naidzinavicius nicht überbewerten. „Das ist kein Maßstab, in diesen Spielen kurz vor dem Turnierstart wird immer einiges ausprobiert.“

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Die Vorrundenspiele der DHB-Mannschaft, die nach aktuellem Stand exklusiv im kostenpflichtigen Livestream bei sportdeutschland.tv übertragen werden, kann Kim Naidzinavicius wie das ganze Flames-Team nicht live verfolgen „denn zu den Spielzeiten haben wir selbst Training.“ Bei der HSG beginnt nach einer kurzen Erholungspause heute die Vorbereitung auf die weitere Bundesliga-Saison, die nach der WM mit der Heimbegegnung gegen die HSG Solingen-Gräfrath am 27. Dezember fortgesetzt wird.

Dass die Weltmeisterschaft nicht live im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt wird, bedauert Kim Naidzinavicius. „Das ist schade für den Frauenhandball, aber vielleicht ändert sich das ja im Verlauf der WM“, hofft sie auf gute Leistungen des DHB-Teams, die die Übertragungen im Free-TV attraktiv machen dürften. Im Gespräch sind derzeit zeitversetzte längere Zusammenfassungen der deutschen Partien beim Spartensender Eurosport.

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