Handball

Handball: Die Flames stehen in Europa vor einer hohen Hürde

Die HSG Bensheim/Auerbach tritt in der Qualifikation zur Gruppenphase in der European League am Sonntag beim rumänischen Spitzenclub Rapid Bukarest an. Das Rückspiel ist am 15. November in Bensheim

Von 
Eric Horn
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Flames-Kreisspielerin Meike Schmelzer hat bereits Erfahrungen in Rumänien ge- sammelt, wo die HSG am Sonntag zur Europacup-Qualifikation antritt. © Jürgen Strieder

Bensheim. „Das ist ein richtiges Brett“, sagt Ilka Fickinger mit Blick auf die am Sonntag anstehende Aufgabe für die Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach. In der dritten Qualifikationsrunde der European League müssen die Flames beim rumänischen Club Rapid Bukarest antreten. Die Partie in der Concordia Hall Chiajna beginnt um 16 Uhr. Das Rückspiel in der Weststadthalle findet am kommenden Samstag (15.) statt. Der Sieger aus den beiden Duellen zieht in die Gruppenphase des zweitwichtigsten europäischen Wettbewerbs ein.

Obschon die Flames-Trainerin dem sechsfachen rumänischen Meister die Favoritenrolle zuschreibt, sieht sie Möglichkeiten für ihr Team. „Unser Tempospiel und unsere Offensivqualitäten sind die Pfunde, mit denen wir wuchern können“, verweist sie auf die durchschnittlich über 38 Tore, die ihre Schützlinge bislang in dieser Saison pro Partie erzielt haben.

Frauenhandball genießt hohen Stellenwert in der rumänischen Sportwelt

Was erwartet die Flames stimmungstechnisch in der Concordia Hall, die mit 1500 Zuschauern ausverkauft sein wird? „Das ist ein ganz anderes Level als bei uns“, sagt Meike Schmelzer. Die Flames-Kreisspielerin war vor ihrem Engagement bei den Flames für die rumänischen Erstligisten CS Gloria 2018 Bistrița-Năsăud (2021/22) und HC Dunărea Brăila (2022 bis Sommer 2025) aktiv und kennt die Liga und den kommenden Gegner. „Rapid ist ein Verein mit vielen Abteilungen, die sich gegenseitig unterstützen.“ So schlagen die Fußball-Ultras von Rapid regelmäßig bei den Heimspielen der Handballerinnen in der Halle auf. Das wird auch am Sonntag so sein, rechnet sie mit einer „hitzigen Atmosphäre“ in der Arena.

Die Präsenz der Fußball-Fans in den Hallen ist ein Beleg für den großen Stellenwert, den der Frauenhandball in der rumänischen Sportwelt genießt. „Die Männer haben aufgeholt, aber die Frauen liegen noch leicht vorne“, berichtet Schmelzer. Den Vorsprung erklärt sie mit der Tradition des Frauenhandballs in Rumänien und den dadurch über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen. Und finanziell ist die 1. Liga sehr gut ausgestattet und für ausländische Akteurinnen attraktiv.

Das Rapid-Trikot tragen unter anderem Estevana Polmann (Niederlande) oder Albertina Almeida (Angola) sowie jeweils zwei Französinnen und Norwegerinnen. Die Spielerinnen der zwölf Vereine der obersten Spielklasse sind Vollprofis. „Man kann sich komplett auf den Handball konzentrieren“, schildert die 32-Jährige ihre Erfahrungen.

Rapid Bukarest war dreimal in Folge in der Champions League

Darüber hinaus zeichnet sich die „Liga Nationala“ durch ihre Ausgeglichenheit aus. „Acht bis neun Mannschaften wollen unter die Top-Vier.“ Zu diesen ambitionierten Teams gehört auch Rapid Bukarest. Die Truppe des französischen Coaches Laurent Bezeau hinkt den eigenen Ansprüchen als Tabellensiebter derzeit hinterher. „Sie hatten im Sommer einen großen Umbruch.“ Sieben Abgänge und neun Zugänge waren bei Rapid vor der Saison zu verzeichnen. Zu den Neuen bei Bukarest gehört Maryia Skrobic, mit der Meike Schmelzer gemeinsam drei Jahre lang für HC Dunărea Brăila aktiv war. „Maryia ist eine sehr gute Freundin, wir haben regelmäßig Kontakt.“

Vor dieser Spielzeit war Rapid Bukarest dreimal in Folge in der Champions League unterwegs. Nach Platz fünf in der Liga 2024/25 verpassten die Rumäninnen ebenso wie die Flames den direkten Sprung in die Gruppenphase der European League. Allerdings musste Rapid im Gegensatz zur HSG bereits in der zweiten Qualifikationsrunde an den Start gehen. Die Aufgabe gegen Hypo Niederösterreich meisterte Bukarest problemlos.

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Ilka Fickinger hat sich diese beiden Begegnungen in Ausschnitten angesehen. Aussagekräftiger war für die HSG-Trainerin das Videostudium der Ligaspiele. „Eine robuste Mannschaft mit großen Spielerinnen im Innenblock.“ Zudem agiert Rapid mit einem Angriff-Abwehr-Wechsel, den die Flames mit ihrem Tempo ausnutzen wollen. „Wir haben auf jeden Fall eine Chance, weiterzukommen“, meint auch Meike Schmelzer.

Die Flames starten am Samstagmorgen per Flieger Richtung Bukarest. Am Abend ist ein Training in der Spielstätte angesetzt. Die Rückkehr an die Bergstraße erfolgt am Montagmorgen.

Redaktion

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