Bensheim. Die Verletzungssorgen bei der HSG Bensheim/Auerbach reißen nicht ab: Lisa Friedberger wird dem Handball-Bundesligisten länger nicht zur Verfügung stehen. Die Flames-Kapitänin hatte sich im Mai im letzten Spiel der Vorsaison gegen den VfL Oldenburg einen Kreuzbandriss zugezogen und stand jetzt kurz vor ihrem Comeback. „Der Plan war, dass Lisa im Heimspiel gegen Borussia Dortmund (1. Oktober) im Kader steht“, sagt Ilka Fickinger. „Sie hat sich drei Monate mit viel Energie durch die Reha gekämpft und es sah im Mannschaftstraining wirklich sehr gut aus“, so die Flames-Trainerin weiter.
In einer der jüngsten Trainingseinheiten traten bei der 28-Jährigen jedoch Probleme am betroffenen Knie auf. Eine Operation, auf die die dienstälteste HSG-Akteurin (seit 2014 für Bensheim/Auerbach aktiv) im Mai verzichtet hatte, ist nun nötig und soll bereits in der kommenden Woche durchgeführt werden. „Es tut mir wahnsinnig leid für Lisa, sie ist menschlich und sportlich sehr wichtig für uns und wird uns natürlich fehlen.“ Die Rechtshänderin ist auf allen Positionen im Rückraum einsetzbar und kann auch die Kreisposition übernehmen. Als „extrem bitter“ bezeichnet Flames-Geschäftsführer Michael Geil die Verletzung von Friedberger. „Lisa braucht jetzt erstmal Zeit für sich.“
Keine Nachverpflichtung auf Ausfall von Friedberger
Nach Kim Irion (Mutterschutz) ist Lisa Friedberger die zweite Schlüsselspielerin im Rückraum, auf die das Team für längere Zeit verzichten müssen. „Das bringt meine Pläne durcheinander“, sagt Fickinger. Aufgrund der langen Ausfallliste waren die Flames in den Übungseinheiten während der Vorbereitung auf die Saison zeitweise nur mit sechs Feldspielerinnen unterwegs. Neben Irion und Friedberger fehlen seit dem Rundenstart Isabell Hurst (Rückenprobleme), Ndidi Agwunedu (Kreuzbandriss) sowie die Neuzugänge Nele Wenzel (Kahnbein) und Nyala Baijens (Knie). Auch Jule Polsz und Norma Goldmann mussten verletzungsbedingt aussetzen.
Auf die personellen Engpässe reagierten die HSG-Verantwortlichen noch vor dem Ligaauftakt mit der Verpflichtung von Mareike Thomaier und Lena Degenhardt, die beide vom insolventen Deutschen Meister HB Ludwigsburg an die Bergstraße wechselten. Zudem ergänzten die Jugendspielerinnen Mira Bender und Hanna Walther das Bundesliga-Team. Auf den Ausfall von Friedberger wird der Bundesligist nicht mit einer Nachverpflichtung reagieren. „Unser Geldbeutel ist leer“, sagt Michael Geil.
Heimpartie gegen weiteren Top-vier-Kandidaten
Der Geschäftsführer verweist auf den 21er-Kader, der trotz der Verletzungsquote ausreichend interne Lösungen biete. Gefordert sind jetzt junge Rückraumspielerinnen wie Matilda Ehlert und Neele Orth, die für Entlastung sorgen müssen, so Geil.
Für die Heimpartie gegen Dortmund am Mittwoch in der Weststadthalle (19 Uhr) gegen Borussia Dortmund könnte bei der HSG eventuell Kreisspielerin Isabell Hurst aufs Parkett zurückkehren. Während die Flames ihre bisher drei Begegnungen in der Bundesliga gewonnen haben, ist für Dortmund wegen des Champions-League-Spielplans erst ein Match (und ein Sieg) in der Liga notiert. Die Borussia zählt wie die Flames, der Thüringer HC und die HSG Blomberg-Lippe zu den Kandidaten für die Top-Vier. „Die Spiele gegen Dortmund und gegen Blomberg (8. Oktober) sind für uns richtungsweisend“, betont Ilka Fickinger.
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