Handball

Handball: Flames mit unrundem ersten Aufschlag in der Saison

Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm kann munter durchwechseln Auch die Bankspielerinnnen bürgen für Qualität bei der HSG Bensheim/Auerbach.

Von 
Eric Horn
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Neuzugang Nina Engel (am Ball) zählte zu den Matchwinnerinnen bei den Flames, die von Trainerin Heike Ahlgrimm beim Aufgalopp in Neckarsulm eingewechselt wurden. An alter Wirkungsstätte avancierte Engel zur besten Torschützin. © Lisa Schuster

Bensheim. Heike Ahlgrimm hatte es im Vorfeld der Saison mit Blick auf die Ausgeglichenheit ihres Kaders mehrfach betont. Sie habe zwei Mannschaften und könne ohne Qualitätsverlust durchwechseln. Am ersten Spieltag der neuen Saison der Handball-Bundesliga der Frauen machte die Flames-Trainerin von dieser Option erfolgreich Gebrauch: Die eine Formation setzte den Zug aufs Gleis, die andere steuerte den Flames-Express in den Zielbahnhof. Mit 30:27 (16:14) gewann die HSG Bensheim/Auerbach – wie berichtet – ihr Auftaktmatch 2024/25 bei der Sport-Union Neckarsulm.

Für Heike Ahlgrimm war es ein „typischer“ erster Aufschlag, bei dem einiges im Spiel ihres Teams noch unrund lief. „Es ist vom Kopf her etwas anderes, wenn es dann um Punkte geht. Ich hatte mit einem solchen Spiel gerechnet.“ Bei ihrer HSG-Startformation hatte sich die 49-Jährige für die eingespielte Variante entschieden: Ndidi Agwunedu und Amelie Berger auf den Außenpositionen, Kim Naidzinavicius, Lisa Friedberger und Lucie Kretzschmar im Rückraum. Kreisspielerin Edita Nukovic war der einzige Neuzugang, der gleich auf dem Parkett stand.

Dass Nina Engel zunächst auf der Bank saß, erklärte die Trainerin mit der speziellen Situation, die das erste Wiedersehen mit einem Ex-Verein an alter Wirkungsstätte darstelle. „Der Druck in solchen Fällen ist enorm hoch.“ Es sei besser für die Spielerin, sich erstmal auf der Bank an die Atmosphäre in der Halle zu gewöhnen. „Das war die richtige Entscheidung“, sagte Ahlgrimm. Die Linkshänderin kam nach gut einer Viertelstunde aufs Feld und avancierte vor 930 Zuschauern im weiteren Spielverlauf mit sieben Treffern zur besten Torschützin der Flames in dieser Begegnung. „Nina hat ein sehr gutes Spiel gemacht.“

In den Schlussminuten verkürzte sich der Vorsprung der Handballerinnen

Nina Engels Einwechselung war der Startschuss für die HSG-Rotation. „Wir haben kein Gefühl für das Spiel entwickelt, sind nicht richtig in den Rhythmus gekommen.“ Bis zur 25. Minute hatte Heike Ahlgrimm mit Ausnahme der überragenden Torhüterin Vanessa Fehr ihr komplettes Personal getauscht. Mia Ziercke, Jule Polsz oder Sarah Dekker agierten auf den Außenbahnen, Matilda Ehlert, Alicia Soffel und Nina Engel im Rückraum, Isabell Hurst am Kreis. Dieses Line-up drehte das Duell. Durch einen 4:0-Lauf wurde der 11:13-Rückstand in eine 15:13-Führung umgewandelt. Der Höhenflug wurde nach der Pause fortgesetzt, der Vorsprung auf 20:15 ausgebaut (36.). „Die Mädels haben das sehr gut gemacht, es gab erstmal keinen Grund zu wechseln.“

Allerdings schlichen sich nach dem energischen Zwischenspurt einige Unkonzentriertheiten ein, so dass das Fünf-Tore-Polster zu schmelzen begann. „Wir haben in dieser Phase einige Fehler gemacht“, erklärte Heike Ahlgrimm das erneute Anschmeißen der Rotationsmaschine. Auch diese Maßnahmen entfaltete die gewünschte Wirkung. Zwar verkürzte Neckarsulm in den Schlussminuten auf 26:27, aber die Flames tüteten den Erfolg mit einem 3:0-Lauf auf der Zielgerade ein. „Das haben wir clever zu Ende gebracht“, befand Ahlgrimm. „Wir haben die zwei Punkte, Haken dran.“

Nun gleich das Topspiel in der Weststadthalle

Die Hürde, die bereits am morgigen Mittwoch auf den Vizemeister wartet, dürfte deutlich schwieriger zu überspringen sein. Ab 19.30 Uhr spielt der Deutsche Meister HB Ludwigsburg (ehemals SG BBM Bietigheim) in der Bensheimer Weststadthalle vor. „Um gegen Ludwigsburg bestehen zu können, müssen wir eine andere Leistung zeigen.“ Der Titelträger und letztjährige Champions League-Finalist ist für die Flames-Trainerin erneut erster Anwärter auf die Meisterschaft.

Das schwäbische Ensemble von Coach Jakob Vestergaard ist in der Vorwoche mit einem 35:28-Sieg über Aufsteiger Frisch Auf Göppingen in die Runde gestartet. Am Wochenende unterlag HBL zum Auftakt der Champions League-Gruppenphase mit 22:28 beim dänischen Top-Team Odense Handbold.

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Heike Ahlgrimm erachtet den Zeitpunkt des Duells zwischen Vize und Meister als günstig. „Am Anfang der Saison sind die Chancen für uns größer.“ Angesichts des personellen Umbruchs – acht Zugänge, sieben Abgänge – sei Ludwigsburg zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eingespielt. Dass die Flames mit dem Favoriten mithalten können, zeigte sich in der Vorbereitung: Den Test gegen Ludwigsburg verlor die HSG mit 30:31. „Das macht uns Mut“, so Heike Ahlgrimm.

Redaktion

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