Fußball

Ein Abstieg bei Starkenburgia Heppenheim, der keiner ist

Eine Fehlinformation führte dazu, dass Starkenburgia Heppenheim keine A-Junioren mehr hat. Das sind die Hintergründe.

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kar/ü
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Heppenheim. Eine Fußballmannschaft steigt ab, obwohl sie laut gültiger Regel nicht absteigen dürfte. Gibt’s nicht? Doch, gibt es. So geschehen dem FC Starkenburgia Heppenheim.

Als am 1. Juni die Saison der A-Junioren-Gruppenliga beendet wurde, waren die Heppenheimer mit zehn Siegen aus 24 Spielen Neunter der Dreizehner-Liga. Fünftletzter also. Damit standen sie auf der Kippe. Denn die Durchführungsbestimmungen besagten: Steigen eine oder mehrere Mannschaften aus der (übergeordneten) Verbandsliga Süd ab, erhöht sich die Anzahl der Absteiger aus der Gruppenliga bei der A-Jugend auf maximal fünf. Die Starkenburgia hätte es also erwischt.

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Aber: Es stieg keine Mannschaft in die Gruppenliga Darmstadt ab. Also hatten die Heppenheimer die Klasse gehalten. Laut Mitteilung des Klassenleiters sei die Mannschaft aber abgestiegen, da die Liga (wie angekündigt) von 13 auf zwölf Teams reduziert werde, wie der 2. Zweite Vorsitzende der Starkenburgia, Werner Schmitt, den Inhalt mehrerer Telefonate auch mit Jugendleiterin Katja Klee wiedergibt.

Die Folgen der Fehlinformation waren fatal. Sechs Spieler verließen den Verein, übrig blieb ein Dutzend – zu wenig für eine eigenständige Mannschaft. Die Starkenburgia zog den Schlussstrich, löste seine A-Junioren auf und bildete bei den Senioren eine dritte Mannschaft, um den gebliebenen Junioren eine Spielmöglichkeit zu eröffnen. Die aufgerückten B-Jugendlichen wurden mit einem Zweitspielrecht ausgestattet und kicken in der neuen Runde für die JSG Lorsch/Einhausen in der Gruppenliga. „Es waren gute Gespräche mit den Lorschern. Wir hoffen, dass unsere Jungs in einem Jahr zurückkehren“, sagt Werner Schmitt, selbst lange Jugendleiter des Vereins.

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Dem Klassenleiter Jürgen Heinz ist die ganze Sache unangenehm, er gibt sich schuldbewusst: „Was soll ich sagen? Es war ein Denkfehler in der Entstehungsgeschichte. Ich habe den Fehler gemacht.“ Der Starkenburgia-Abstieg sorgte zudem dafür, dass die Gruppenliga nur elf statt der avisierten zwölf Teams umfasst. Ein Anruf bei den Heppenheimern, ob sie vielleicht doch wieder mitspielen wollten, kam zu spät. Die Mannschaft existierte nicht mehr.

Wie geht es weiter bei den Heppenheimern? 2025 müsste die Starkenburgia in der Qualifikation auf Kreisebene neu beginnen, könnte frühestens 2026 zurückkehren in die Gruppenliga. Schmitt hofft aber insgeheim auf „eine Wildcard“. kar/ü

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