Fußball-Kreisoberliga

Vor dem Derby sprechen die Zahlen für die Tvgg Lorsch

Gastgeber SSG Einhausen steht in Zugzwang und darf nicht unterschätzt werden.

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Teamvergleich, die Torhüter: Während Marvin Stellmann (links) bei der SSG Einhausen in der ersten Saison den Stammplatz zwischen den Pfosten innehat, ist Tvgg-Keeper Marc Engelhardt ein alter Hase in der Kreisoberliga. © Strieder

Einhausen/Lorsch. Nimmt man die Tabelle der Fußball-Kreisoberliga und die jüngsten Ergebnisse als Grundlage, dann kann es am Sonntag im Derby zwischen der SSG Einhausen und der Tvgg Lorsch eigentlich nur einen Sieger geben. Alle Fakten sprechen klar für einen Erfolg der Kicker aus Lorsch, die aktuell den fünften Tabellenplatz belegen und damit im Soll liegen. Die Einhäuser hingegen rangieren weiterhin auf Platz 14, dem letzten Nichtabstiegsplatz, sind durch fünf Niederlagen in Serie inzwischen aber den direkten Abstiegsplätzen immer nähergekommen.

Der folgende Vergleich der beiden Teams versucht zu ermitteln, ob die Fakten wirklich so klar für die „Turner“ sprechen oder ob sich die Einhäuser nicht zumindest eine kleine Chance ausrechnen dürfen, den Platz am Sonntag im Einhäuser Waldstadion (Anpfiff 15 Uhr) als Sieger zu verlassen.

Tor: Einhausen Keeper Marvin Stellmann spielt seine erste Saison als Stammtorhüter und hat schon mehrere Male unter Beweis gestellt, dass er zu den guten Vertretern seiner Zunft zählt. Die Turnvereinigung verfügt mit Marc Engelhardt über einen Routinier, der die Liga wie seine Westentasche kennt und ein sicherer Rückhalt seines Teams ist. Die Erfahrung spricht klar für Engelhardt. – Vorteil Lorsch: 0:1.

Abwehr: Hier sprechen allein schon die Zahlen für die Turnvereinigung. Mit 17 Gegentreffern zählt man zu den besten Defensivabteilungen der Liga und zieht man von dieser Zahl die sechs Gegentore ab, die man allein bei der 0:6 „Klatsche“ in Unter-Abtsteinach kassiert hat, dann gehört die Lorscher Abwehr zu den stärksten der Liga.

Olympia Lorsch - Tvgg Lorsch Marc Engelhardt (TV) Foto: Jürgen Strieder Tel: 01713452063 © Jürgen Strieder

Die Einhäuser Hintermannschaft hat hingegen 36 Gegentore kassiert, ist damit eine der schwächsten der Spielklasse. Einzig der Tabellenletzte TV Lampertheim und die Sportfreunde aus Heppenheim (beide 44 Gegentore) sind noch schwächer aufgestellt. Die Tatsache, dass die SSG allein in den letzten vier Begegnungen 20 Gegentreffer hinnehmen musste, spricht klar gegen die Einhäuser. – Klarer Vorteil Lorsch: 0:2.

Mittelfeld: Nominell ist das Einhäuser Mittelfeld durchaus gut besetzt. Sven Ritzert und Juan Marroqui Cases zählen zu den höherklassig erfahrenen Spielern, die eine Mannschaft führen können, ihnen fehlt es aber oft an der nötigen Unterstützung.

Die Turner haben sich in spielerischer Hinsicht in dieser Saison im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesteigert, was auch am gut besetzten Mittelfeld liegt. Neuzugang Dustin Koob ist der erhoffte Taktgeber und besitzt mit Benedikt Bersch und Dennis Meißner zwei Spieler, die ihm den Rücken freihalten. In diesem Bereich begegnen sich beide Teams auf Augenhöhe. – Unentschieden: 1:3.

Angriff: Hier lassen die nackten Zahlen zunächst vermuten, dass beide Clubs in der Offensive „Ladehemmungen“ besitzen. Die Tvgg kommt auf 21 erzielte Tore, die SSG sogar nur auf 16. Den Einhäusern fehlt im Spiel nach vorne oft die nötige Durchschlagskraft. Mit Juan Marroqui Cases, der mit fünf Tore fast allein ein Drittel der SSG-Treffer markiert hat, führt ein Mittelfeldspieler die mannschaftsinterne Torjägerlist an. Ihm folgt mit Marcel Kulig (4 Tore) ein Stürmer, der auch noch für die A-Junioren der JSG Lorsch/Einhausen kickt und als Hoffnungsträger für die Zukunft gilt.

Die Lorscher haben sich im Vergleich zu den Vorjahren im Angriff deutlich gesteigert und unter den erzielten Toren befinden sich auch extrem wichtige, wie der jüngste Treffer von Johannes Dewald (5 Saisontreffer), der den 1:0-Sieg gegen die KSG Mitlechtern gesichert hat. – Knapper Vorteil Lorsch: 1:4.

Trainer: Das Einhäuser Trainerduo Jannik Hüter und Sebastian Metz hat im Sommer eine Mannschaft übernommen, die nicht mehr mit der SSG der Vorjahre zu vergleichen ist, die noch im Aufstiegsrennen mitgemischt hat. Viele Leistungsträger haben die Spiel- und Sportgemeinde verlassen und die beiden, für die das Engagement ihre erste Station als Cheftrainer bedeutet, geben alles, damit der Club am Ende die Liga halten kann.

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Martin Weinbach zählt zu den erfahrensten und dienstältesten Trainern der Region und er hat die Mannschaft der Tvgg in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Aus einem Team, das sich zu Beginn seiner Amtsübernahme fast ausschließlich auf die Defensive konzentriert hat, hat Weinbach eine Mannschaft geformt, die mitspielen und Partien sogar dominieren will. – Vorteil Lorsch: 1:5.

Fazit: Die Zahlen und auch die Fakten sprechen im Vorfeld des Nachbarschaftsvergleiches klar für die Turnvereinigung Lorsch. Diese ist den Einhäusern, abgesehen vom Mittelfeld, auf dem Papier in allen Belangen überlegen und geht somit als klarer Favorit ins Derby. Diese Duelle unterliegen aber bekanntlich eigenen Gesetzen und genau darin könnte zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer für die SSG liegen.

Wenn es den Einhäusern im eigenen Stadion gelingt, sich im Vergleich zu den letzten Wochen in allen Belangen deutlich zu steigern, dann liegt ein Unentschieden im Bereich des Möglichen. Dieses wäre für die Einhäuser angesichts der klaren Vorteile für die Tvgg mit einem gefühlten Sieg gleichzusetzen. net

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