Fußballer der FSG Bensheim sind in der Offensive „breiter aufgestellt“

Bensheim. Mit Fortsetzungen ist es so eine Sache. Manchmal gelingen sie, manchmal missraten sie. Das gilt fürs Kino ebenso wie für den Fußball. Für die FSG Bensheim hätte es bis jetzt kein besseres Drehbuch geben können. Zwei Aufstiege in Folge feierte der A-Ligist zuletzt. Doch Bensheims wortkarge Tormaschine Vladislav Murshel, der mit 35 Toren in der abgelaufenen Spielzeit die gegnerischen Teams teilweise im Alleingang zerlegte, hat den Club Richtung Kreisoberligist Tvgg Lorsch verlassen. Dafür kommen mit Thomas Pisarski (TSV Elmshausen), Lucas Merk (JFV Bensheim/Auerbach) und Jasko Huseinovic (VfR Fehlheim II) drei Spieler mit Actionpotenzial für den Angriff.

Ob die veränderte Besetzung an die Erfolge der ersten beiden Teile anknüpfen kann? „Der Sprung ist größer als letztes Jahr. Wir wollen uns erst mal in der A-Liga etablieren“, dämpft FSG-Abteilungsleiter Holger Rettig die Erwartungen. In der vergangenen Saison überraschten die Weststädter als B-Liga-Aufsteiger mit Tabellenplatz zwei und dem direkten Aufstieg in die A-Liga. An einen weiteren Durchmarsch glaubt Bensheims Torwarttrainer und Abteilungsleiter angesichts der starken Konkurrenz nicht. „Die Teams sind taktisch und physisch besser aufgestellt als in der B-Klasse“, so Rettig.

Potenzial war beim Testspiel gegen Ober-Beerbach zu erkennen

Seine Mannschaft sieht er für die kommende Saison dennoch gut gerüstet. „Der Abgang von Vladi tut natürlich weh“, sagt das Vorstandsmitglied über den Verlust seines besten Stürmers. „Dafür sind wir in der Offensive jetzt breiter aufgestellt.“ Zudem bringen mit Finn Kappei (SG Auerbach/Bensheim II) und Jonas Klein (JFV Bensheim/Auerbach) zwei junge Spieler Dynamik ins Team, die von den langjährigen FSGlern Marlon Danzberger und Vincent Lang (beide Jahrgang 2005) flankiert wird.

Beim 6:5-Erfolg im Testspiel gegen den A-Ligisten SKG Ober-Beerbach deuteten einige der Neuzugänge bereits ihr Potenzial an. Lucas Merk steuerte drei Tore bei und war maßgeblich daran beteiligt, den 1:4-Rückstand zu drehen. Trotzdem lief in der Vorbereitung noch nicht alles rund. „In der Defensive müssen wir stabiler werden“, fordert Rettig.

Dritte Mannschaft ist ebenfalls in der D-Liga vertreten

Neuzugang Elit Demi vom SC Rodau wird als spielender Co-Trainer der verlängerte Arm von Chefcoach Paul McNally sein und als Sechser das Bensheimer Spiel lenken. Zudem wird Rückkehrer Alexander Quadt (VfR Fehlheim II) im Mittelfeld weitere Akzente setzen.

Zwar war die Mannschaft um Kapitän Marlon Danzberger zu Beginn der Vorbereitung in der Defensive noch nicht eingespielt. Doch früh in Form präsentierte sich bereits Verteidiger Erdeniz Akdeniz, ein weiteres Eigengewächs, das sich in der letzten Saison durch gute Leistungen in der zweiten Mannschaft für die erste empfahl.

Die Reserve der Blau-Weiß-Roten spielt in der D-Liga, aber angesichts der guten Entwicklung geht man im Sportpark West davon aus, dass sie in dieser Saison oben mitspielen dürfte. „Langfristig wäre es gut, wenn die zweite Mannschaft in die C-Liga aufsteigt, damit der Abstand zwischen den ersten beiden Teams nicht zu groß ist“, so Rettig. Die dritte Mannschaft tritt ebenfalls in der D-Liga an, ist dort allerdings für die Odenwälder Gruppe gemeldet.

Trotzdem nehmen beide Teams eine wichtige Rolle im Verein ein. In der Vergangenheit kam es vor, dass sich Spieler der Reserve einen Einsatz in der ersten Mannschaft erkämpften. „Für uns ist der breite Unterbau wichtig. Das erhöht den Konkurrenzkampf, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass jeder Spieler genug Einsatzzeit bekommt“, so Rettig.

Apropos Zeit: Davon hat die FSG jetzt erst einmal genug. Denn ein weiterer Aufstieg ist für die Weststädter kein Thema. Somit gibt es nicht den Druck, an den Erfolg der ersten beiden Teile anknüpfen zu müssen. Das wäre vermessen. Gilt übrigens auch für Hollywood. „Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“ konnte den Erfolg der ersten zwei Filme nicht wiederholen. maz