Bensheim. In der Fußball-Gruppenliga steht am Sonntag (15.30 Uhr) das Stadtderby an. Der FC 07 Bensheim empfängt die TSV Auerbach. Für beide Mannschaften geht es um wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg – und nicht zuletzt ums Prestige.
Selten war der Bensheimer Fußball so hochklassig. Mit dem VfR Fehlheim ist die größte Stadt des Kreises in der Verbandsliga vertreten und Aufsteiger Auerbach spielt erstmals in der siebthöchsten Spielklasse, wo die Nullsiebener bereits seit Jahren etabliert sind.
Auch wenn es für die zwei Gruppenligisten in dieser Saison noch nicht rund lief, zeigt der Trend bei beiden Mannschaften nach oben. Auerbach steht mit 22 Zählern auf Relegations-Platz zwölf und hat fünf Punkte weniger als der Tabellenachte FC 07, der schleppend ins neue Jahr gestartet ist.
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Auerbach hat Winterpause genutzt: Der Aufsteiger profitierte beim 2:1-Erfolg am Sonntag gegen TSV Höchst nicht zuletzt von der kompakten Defensivleistung. Obwohl die Mannschaft von Giuliano Tondo mit 59 Toren bislang die meisten Gegentreffer der Liga kassiert hat, ist die Abwehr keine Großbaustelle mehr, wie der TSV-Coach betont.
„Die Neuzugänge in der Winterpause haben uns geholfen, stabiler zu werden. Wenn wir so gegen Bensheim verteidigen wie gegen Höchst, ist für uns was drin“, lobte Tondo seine Truppe, warnte aber auch: „Der FC 07 ist spielerisch eine starke Mannschaft mit einem guten Trainer, die schon viel Erfahrung in der Gruppenliga haben“, fand er lobende Worte für den Gegner.
Die meisten Spieler kennt der TSV-Coach aus seiner eigenen Zeit als Jugendtrainer des Bensheimer Traditionsvereins – vielleicht ein Vorteil, wenn es darum geht, die richtige Taktik zu finden.
Chancenverwertung als Knackpunkt: Auch Andy Zehnbauer weiß um die Raffinesse Tondos: „Giuliano hat immer einen taktischen Kniff in der Hinterhand“, lobte der 07-Trainer seinen Kollegen und betont: „Auerbach ist eine spielstarke Mannschaft“, die weitaus besser ist, als es der Tabellenstand suggeriert. Wenn es einen Schwachpunkt gibt, dann die viel zitierte Defensive, findet Zehnbauer, und verweist auf die teils hohen Niederlagen in dieser Saison. Wenn Auerbach mit drei, vier Treffer in Rückstand gerate, ließen sie womöglich den Kopf hängen.
Tore am Fließband wird es am Sonntag wahrscheinlich keine geben. Jedenfalls waren sich beide Trainer einig, dass bei ihren Mannschaften die Chancenverwertung besser werden muss. Für Tondo geht es vor allem darum, „die Waage zwischen Defensive und Offensive zu finden“. Dabei verweist er auf die zahlreichen Tore seiner Truppe – sowohl hinten als auch vorne. Für Zehnbauer liegt der Druck beim Gegner: „Wenn wir gewinnen, sind wir für Auerbach kaum noch einzuholen.“
Die jüngste Statistik spricht für die TSV, die allerdings bei zuletzt zwei Spielen gegeneinander nur bedingt aussagekräftig ist. Beide Male, sowohl in der Hinrunde als auch letzte Saison im Pokal, ging die Mannschaft von Tondo als Sieger vom Platz.
Tagesform entscheidend: Für Zehnbauer spielt die Statistik keine Rolle: „Die Niederlage aus der Hinrunde ist für uns abgehakt“, zumal es kein schlechtes Spiel seiner Mannschaft gewesen sei. Ohnehin komme es in dieser Liga häufig auf die Tagesform an. Auch dieses Mal deutet alles auf eine enge Partie hin. Beide Mannschaften befinden sich im Aufwind.
Die jüngste 1:4-Niederlage gegen Aufstiegsaspiranten Langstadt/Babenhausen war für Zehnbauer ein Fortschritt im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen den Tabellenletzten FC Fürth. Auch Tondo ist sehr zufrieden mit der jüngsten Leistung seiner Mannschaft. Für Auerbach gehe es ohnehin weiter darum, in der neuen Liga Fuß zu fassen. Auch wenn beide Vereine vor dem Stadtderby den Druck von sich weisen, steht eines fest: Für den Verlierer werden die nächsten Wochen ungemütlich.
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